33 r t c f h n ft c li.
Arolsen. 3.: Tic „Waldeckschc 2!»ndschan" ^
schreibt: „'Mengcringhansen. 2lnläßlich des
diesjährigen Viehmarktcs wurde bezüglich der aus-
crkannten Prämien in der „Wald. Rundschau"
vergesse», das; auch dem Landlvirtl, Ludwin 'Marge-
Schmillinghausen für ".jähriges Saugfohlen > Bl.
und der Mutter des letztere» ei» Diplom zncrkauut
ist." Auch dem loddcrigstcn und confnscstcn
Zeitungsschreiber gelingt cs nur selten, die zwei
reizenden Ausdrücke „anläßlich" und „bezüglich"
so nahe zusammen zu bringe».
Berlin. Fr. H.: Plicht verwendbar. — I. K.: I
Die „Post" vom ‘-'8. Mai berichtet: „plus offener
Landstraße erschossen wurde vor einigen Tagen
anscheinend ein Liebespaar ansgesunden, das vorher
angegeben hatte, in Berlin zn Hause zu sein,
lachrcnzcrsahreuuz darüber das Nachstehende."
Ans welchen; Grnndc mag die „Post" plötzlich
ans dem Deutsche» ins Volapük übergehen? —
M. Kr.: In Nr. 1,3 der „Fr. ,i." bespricht I
F. Mamroth ein Bild des Malers Znegel !
„Schwere Arbcii": zwei Zngsticrc vorn, Pflug.
Er nennt sic „ungewöhnliche Ochsen", und das !
müssen sic auch wohl sei», den» der Kritiker fragt: !
„Warum sollten Thicre, die so schwer mit den;
Kopfe arbeiten, nicht ebenfalls ihre Gedanken
haben? Warum sollten sic sich nicht genau so wie
wir, die wir auch unser» Pflug durch die hart- !
gefrorene Acker-Erde des Lebens schleppen, ihre |
eigenen Vorstellungen über Welt. Staat, Kirche,
Moral und Gesellschaft bilden?" Hier wird in j
der Tbat von den Ochsen mehr verlangt als
Rindfleisch. Mamroth ist doch sonst nicht so j
unbillig. Wahrscheinlich hatte er vor dein Nieder-
schrribkn jener Zeilen an bäuerische „Patrioten" j
und deren Vorstellungen über Weltstaat ». i. w.
gedacht. Di'. P. V.: Mit Dank benutzt. —
M. I.: Für unler Blatt nicht geeignet.
Breslau. E. K.: Laut Anzeige in der ^
„Breslauer Morgeu-Zeiinng" «Ar. 11-3 tritt im
Pietoria-Thcater zu Breslau u.a. ans: „E harlcs
Leeb, drcisirter Zicgcnbock, Asse und Hund." !
Welch ein Naturwunder! Das geht ja noch über j
die Chimära.
Emden N. E. B.: Tic Holländer haben i»
der Thal einen tadellosen Reim auf ..»i'io-iMon''. -
nämlich „wenschen". Fehlerhaft dagegen reimt
Schiller „Wünschen" auf „Btcnschcn." Von den |
fünf in Ihrem Gedicht enthaltenen angeblichen
Reimen auf „Menschen" ist nur „wettcrwcnd'schcn"
einigermaßen erträglich. „Günschcn"nnd„.Hänschcn"
taugen nichts, Sie müßten den» „Gänschen" und
„Hänschen" sprechen. Ganz schlecht sind,.Tänzchen" j
und „Kränzchen". Lassen Sie das Dichten lieber!
Frankfurt n. M. S.: Ter „Frankfurter
Zeitung" (Nr. H (>) wird ans Bromberg gemeldet: '
„Ter Dampfer „Bromberg", von dem cs hieß, j
er sei bei Fordon infolge einer Kcsfclerplosion ge- >
funken, ist der „Tatiz. Ztg." zufolge gestern wohl-
behalten von hier abgegangcn. Die Erplosion >
war Thorncr Fabrikat gewesen." Also Pfeffcr-
Fnsscn. A.: Das „Füsfcncr Blatt" (Nr. 7 >)
berichtet: „In der vorigen Woche starb in;
Schwabingcr Krankcnhausc plötzlich die Manrcrs-
fran Huber. Bei der Secirnng der Leiche lvurdc
constatirt, daß die Frau kurz nach ihrem Tode
eine Wurst gegessen hatte, die Gift enthielt." Das
ist unheimlich.
Wnadcnfeld lObcrjchlesten). Eh. W.: In ^
der „Neuen Deutschen Zeitung" (Nr. UI) wird ;
berichtet, daß Herr Bocket auf dem dritten Partei-
tage'der antisemitischen Bolkspartei in Dresden :
über die Banernvcrcinc gesprochen und dabei be-
merkt habe, dieselben zählten bereits „1500 ' Mil-
lionen Mitglieder". Das ist doch wohl ein bischen i
übertrieben.
«Zieste». De. K.: Gesucht wird im „Gicßcncr
Anzeiger" iNr. >!!'>> „eine nnabbängige Mouais-
sran Morgens 7—11 Uhr." W. I.: Von dein .
Mörder der Frau Manzcl und seinem Complicc»
jagt der Frankfurter „General-Anzeiger" vom
,5>. Juni: „Diese halben Knaben mit den vom
Morde geröthcten Hemden sind wohl nicht im ]
Stande, in die nachtschwarzen Jrrgängc ihrer vcr-
lhicrtcn Seelen hinabzusteigcn und uns zn sagen,
wie es in ihnen ansgeschen hat und noch anssieht."
«iörlil!. Ei» alter Freund: Mit Tank
benutzt.
Hcncnahr. H.: Wir haben den Gegenstand
schon behandelt. Ein Bild würde zu spät kommen.
Fenn R. G.: In der „Jcnaischcn Zeitung"
vom 21. Juni lesen wir: „Der Handelsmann
Schachtschabcl in Wcgeleben hatte dem Fuhrniann
aifiaiitU'. SttiKUlcur: Z. iioian. — aiciaimu. für d. 3u|.ü!,
Bode daselbst den Auftrag gegeben, ein von ihm
geschlachtetes krankes Schwein nach Halberstadt zn
schaffen, um cs dort unter die Leute zn bringen.
Tie Polizei hatte aber Wind von dem säubern
Plan erhalten und Fuhrmann sannut Schwein
nächtlicher Weile aufgehoben. Dieser Tage hatten
sich beide vor der Strafkammer in Halberstadt
ans Grund des NahrnngSmittclgesctzcs zn verant-
worten." — Das Schwein konnte unserer Meinung
nach nicht zur Verantwortung gezogen werden,
um so weniger, als cs schon todt war.
sl niscrölmitcrii. 23.: Der „PfälzischenPresse"
vom 18. Juni wird ans München geschrieben:
„Der im Zuchthaus in der An befindliche Maler
Johann Schindler von hier, welcher wegen
Mordes lebensgefährliche Zuchthausstrafe zn ver-
büßen hat, überfiel heute Morgen u. s. >v." —
Statt aus lebensgefährliche Zuchthausstrafe sollte
doch lieber gleich ans Tod erkannt werden.
Kiel. O. M.: Tie schleswig-holsteinischen
Vertreter des „Evangel.-Iirchlichen Hilfsvcreius"
veröffentlichen!ndcr„Nord-Ostsce-Zc!tungiNr.30l»
einen Aufruf, in dem sic erklären, daß es die Auf-
gabe des Vereins ist, „die religiös sittlichen Zu-
stände in den großen Städten und Iudnstric-
bczirkcn des Landes zn beseitigen." Es ist be-
dauerlich, daß ein solcher Verein hat gegründet
werden können, und noch bedauerlicher, daß ihm,
wie ans den Unterschriften hcrvorgcht, viele
Geistliche angehören. — Bicrrichter: Das Urthcil
ist streng, aber gerecht.
Köln. B 'A. u. Th. B.: Im „Kölner Loeal-
Anzeiger" vom 10. Juni lesen wir: „Während des
Vorbeiznges der Frohnleichnams-Procession be-
rührte es höchst unangenehm, daß unter den Zu-
schauern viele Soldaten standen, welche nur mit
der Mütze bekleidet, also nicht im Dienste waren."
Wir ballen cs überhaupt für unschicklich, daß
Soldaten nur mit einer Mütze bekleidet aus der
Straße stehen, mögen sic nun einer Procession
zuschanc» oder nicht.
Lanba». A.'B.: Tiicbiernieinert' ariHeu: idi: l
empfiehlt in der „Laubancr Zeitung" vom 1.3. Juni
seine Metall- und Holz-Särge. „Erstcrc" — sagt
er — „sind von stärkstem Metall und mit ge-
schmiedeten t nicht gegossenen) incinandcrgreisenden
I'-Eiscnträgcrn versehen und von der Patent-
Eommiisiou sowie von der Fabrik für eine Trag-
fähigkeit von ca. 1.30 Ccntnern garantirt. Dieses
genügt." Gewiß! Slitch die dicksten Leute können
sich in Hcntschels Särgen ruhig begraben lassen.
Lenzkirch. F.: lieber ein Gartcucouccrt in
Steinabad bei Bonndorf berichtet die „Schwarz-
wäldcr Zeitung" vom l l. Juni und schließt mit
den 'Worten: „Erst mit Einbruch der Dunkelheit
leerte sich allmählich der Garten, um sich noch in
der anstoßenden altdeutschen Bierhalle für den
Heimweg vollends z» stärken."
Leipzig. G.: I.Leipziger Tageblatt" vom
17. Inn! wird äuge,zeigt: „Ich suche einen Arzt
zur Nachkur seiner Kranken bei I» Proccnt der
Einnahme. Berge, Wasser, Bahnstation, Telegraph,
Post im Hanse." Das muß ein gewaltiger Ban sein.
Lüneburg. P. 21.: „Emil Pascha", wie
das „Lüneburger Tageblatt" sagt, klingt sehr gc-
müthlich, er beißt aber doch einmal „En,in".
Magdeburg. E. T.: In Ihrem „General-
Anzeiger" ('Nr. Ul) macht der Besitzer der „Flor a"
bekannt: „Von 7H Ilhr ab: Gr. Gesellschasts-
ball, ansgeführt vom Pprotcchniker Carl Tnra."
Wie bringt ein eiuzelncrPyrotechnikcr das fertig?—
2l. H.: In, „Allgemeinen Anzeiger für die Kreise
Wolmirftedt und Ncuhaldcnslcbcn" (Rr. till) zeigt
Nottcbohm an: „Ta nun immer etwas geschehen
muß, möchte ich ein geehrtes Publicum darauf
anfmcrksan, machen, daß man sich jetzt in meinem
Garten schon wieder erholen kann, lind cs sollte
mir lieb sein, wenn sich jeder davon überzeugen
wollte." Tic Begründung ist gut. — E. M.: Das
soll ein Scherz sein.
Marburg. ^ O.!);.: Das „Marbnrgcr Tage-
blatt" vom k>. Juni schreibt: „Das »rthcil gegen
die gestern zum zweiten Male verhandelten Ehe-
leute Küfer Wilhelm Klein ans Merzhanscn wegen
versuchte Verleitung des Leinwebers Johann John
ebenda zum Meineid wird nächsten Freitag ver-
kündet." Ist cs bei uns gestaltet, Menschen zu
verhandeln? — Drei „thcure Söhne" und
zwei „liebe K naben": Besten Tank für Gruß,
Bild und Zntrnuk.
Markncnkirchcn. A. T: Im „Obcrvogt-
lündischcn Zknzciger" vom 18. Juni findet sich
folgendes Inserat: „'Am 2. Pfingstfcicrtag Tanz-
uevfliiüge», wozufrenudlickust einladetH. Ficker."
Ter rührige Wirth könnte mit der Einladung »och
etivas warten, da es bis zum nächsten Pfingstfest
Mnssach.
bäuerische»
'Neustadls, daß iä> fortwähiend Schnluvaaren
sohlen und flecken Ihn, indem ich von studirten
Männern betrügerisch behandelt wurde. In Bezug
auf Mißhandlung meiner Tochter Marie Schn-
Znspruch. Wittwc S cl, u m a ch c r, Schuhinacherin,
wohnhaft bei Doll, Hiutergasse."
Rcnbranbrnbnrg. W. M.: Mit bestem
Dank abgclchnt.
Nürnberg. T. ?>.: Wir möchleu denn doch
Verwährung dagegen einlegen, daß Hosfmann
von Fallerslebens „Deutschland, Tcntschland
über alles!" lvie es im „Fränkischen Kurier"
geschieht - - kurzweg das „Antiscmitcnlicd" qc-
Polsdnm. R.: 'Ans dem Verlage von
Caesar Schmidt iu Zürich ging uns z„:
„Illnstrirtes 'Wand er buch für Throl und
angrenzende Gebiete. Mit Karten, Plänen und
vielen 'Abbildungen — Im Verlage von Philipp
:>i rein m jim. inLcipzig erschien als 2043.Bändchen
der „tlniversal-Mbliothck": „Ans dem Paris
der dritten Repnbl!k. Bilder und Skizzen von
Paul Lindenberg."'
Relchcnboch i. S. H.: Der „Breslauer
Gcncral-2lnzcigcr" <2lr. 108) schreibt: „Im Enlcn-
gebirgc verdienen die Berge, welche die ehemalige
Festung Silberbcrg, das „schlesische Gibraltar"
tragen, besondere Erwähnung. Vom höchsten
Thcile der Festungswerke, „Don Inan" genannt,
.3,71 in über dem Meeresspiegel, genießt man eine
herrliche Aussicht." Früher sagte man „Donjon".
Ucbrigcns ist es kaum glaublich, daß man bei
einer so geringen Höhe über dem Meeresspiegel
schon eine herrliche 'Aussicht hat.
Reich«,ba« i. V. W. 2.: Das „Vogtl.
Volksblatt" schreibt in einem Artikel über Teufe,s-
anstreibuug in Tirol: „So fuhren ihr Bruder,
eine Schwester, eine Base und ein anderer starker
Mann mit eigenem Gefährte »ach Laas."
Rheydt. 2t. 2t.: Ter „Rhehdter Zeitung"
(Nr. 13.3) wird ans Paris berichtet: „Sonnabend
Vormittag fand zu Ehren der tschechischen Turner
c av. a.ii» es rcircnoc ^.nrncr waren, cce»
s de» Berichten anderer Blätter nicht ersehen.
Stargar- i. P.
latz in Stargar' '
Jtarflfltb sagt die „Stargardcr ZAtnng"
sich ein Panoptiknui, wilde Männer,^amerikanische
Schncllphotographcn, Kraftnienschen n. s. w. c
Sonncbcrg (Thüringen). R. D.: Von der
Bismarckfeicr in Dresden wird dem „Sonnebcrgcr
Tageblatt" (Nr. 143) u. a. berichtet: „Von 0 Hin-
ab bildete das Publicum ans der ganzen Fahr-
strecke Spalier, bald iu vier- bis fünffachen Reihen.
2lllc Fenster, zum Thcil auch die Schaufenster,
waren besetzt, besonders von halbgckleidete»
Schlüchtern. 2t.: Tic „Berliner Abcndpost"
vom >0. Juni läßt de» De. mack. Brcudel ans
Montevideo in dem Bericht über einen Besuch i»
Friedriche-'nh sagen: „So trat cr ,der Fürst) a»
den Tisch, um den wir im Kalbkrcis standen."
Das ist nicht schmeichelhaft für die Besucher.
Sihivclbrl». iu. Pf.: DerTruckschlcrsindci
sich in nnserm Exemplar nicht.
Tarnowitz. K.: Mit Tank abgclchnt.
Thecsscn. M. G.: Der „Berl. Local-Auz."
spricht von der Deportation weiblicher Sträflinge
nach Sachalin. Er zählt aus 32 Katkcnmörde-
rinnc», 11 Weiber, die ihre Männer vergiftet
haben, 7, die wegen versuchten Gattcnmordes dc-
portirt wurden, und findet cs merkwürdig, daß
erst einer ihrer Männer den Wunsch geäußert hat,
seiner Frau in die Verbannung zu folgen, ob-
gleich das russische Gesetz solches znlößt. Tie
Rnflcn sind großmüthigcr als wir glaubten, wen»
sic selbst Ermordeten die 2tachfolgc nach Sachalin
gestatten.
Zweibrücken. 2.: Ter „Pfälzischen Preise"
(2h. 101) wird aus Bingen berichtet: „Herr Karl
Gräff hat ans der Hundeausstellung in Berlin
für Vorstehhunde drei erste Preise, einen Ehrcn-
einen 3. Preis und die eiserne Medaille vom
2taate zur Züchtung erhalten." Mit dem Züchten
von Medaillen dürfte cs seine Schwierigkeit halten.
wi>. I. —Druik uoii tzciupci .1 So. Siinmttiich iu Benin.
Arolsen. 3.: Tic „Waldeckschc 2!»ndschan" ^
schreibt: „'Mengcringhansen. 2lnläßlich des
diesjährigen Viehmarktcs wurde bezüglich der aus-
crkannten Prämien in der „Wald. Rundschau"
vergesse», das; auch dem Landlvirtl, Ludwin 'Marge-
Schmillinghausen für ".jähriges Saugfohlen > Bl.
und der Mutter des letztere» ei» Diplom zncrkauut
ist." Auch dem loddcrigstcn und confnscstcn
Zeitungsschreiber gelingt cs nur selten, die zwei
reizenden Ausdrücke „anläßlich" und „bezüglich"
so nahe zusammen zu bringe».
Berlin. Fr. H.: Plicht verwendbar. — I. K.: I
Die „Post" vom ‘-'8. Mai berichtet: „plus offener
Landstraße erschossen wurde vor einigen Tagen
anscheinend ein Liebespaar ansgesunden, das vorher
angegeben hatte, in Berlin zn Hause zu sein,
lachrcnzcrsahreuuz darüber das Nachstehende."
Ans welchen; Grnndc mag die „Post" plötzlich
ans dem Deutsche» ins Volapük übergehen? —
M. Kr.: In Nr. 1,3 der „Fr. ,i." bespricht I
F. Mamroth ein Bild des Malers Znegel !
„Schwere Arbcii": zwei Zngsticrc vorn, Pflug.
Er nennt sic „ungewöhnliche Ochsen", und das !
müssen sic auch wohl sei», den» der Kritiker fragt: !
„Warum sollten Thicre, die so schwer mit den;
Kopfe arbeiten, nicht ebenfalls ihre Gedanken
haben? Warum sollten sic sich nicht genau so wie
wir, die wir auch unser» Pflug durch die hart- !
gefrorene Acker-Erde des Lebens schleppen, ihre |
eigenen Vorstellungen über Welt. Staat, Kirche,
Moral und Gesellschaft bilden?" Hier wird in j
der Tbat von den Ochsen mehr verlangt als
Rindfleisch. Mamroth ist doch sonst nicht so j
unbillig. Wahrscheinlich hatte er vor dein Nieder-
schrribkn jener Zeilen an bäuerische „Patrioten" j
und deren Vorstellungen über Weltstaat ». i. w.
gedacht. Di'. P. V.: Mit Dank benutzt. —
M. I.: Für unler Blatt nicht geeignet.
Breslau. E. K.: Laut Anzeige in der ^
„Breslauer Morgeu-Zeiinng" «Ar. 11-3 tritt im
Pietoria-Thcater zu Breslau u.a. ans: „E harlcs
Leeb, drcisirter Zicgcnbock, Asse und Hund." !
Welch ein Naturwunder! Das geht ja noch über j
die Chimära.
Emden N. E. B.: Tic Holländer haben i»
der Thal einen tadellosen Reim auf ..»i'io-iMon''. -
nämlich „wenschen". Fehlerhaft dagegen reimt
Schiller „Wünschen" auf „Btcnschcn." Von den |
fünf in Ihrem Gedicht enthaltenen angeblichen
Reimen auf „Menschen" ist nur „wettcrwcnd'schcn"
einigermaßen erträglich. „Günschcn"nnd„.Hänschcn"
taugen nichts, Sie müßten den» „Gänschen" und
„Hänschen" sprechen. Ganz schlecht sind,.Tänzchen" j
und „Kränzchen". Lassen Sie das Dichten lieber!
Frankfurt n. M. S.: Ter „Frankfurter
Zeitung" (Nr. H (>) wird ans Bromberg gemeldet: '
„Ter Dampfer „Bromberg", von dem cs hieß, j
er sei bei Fordon infolge einer Kcsfclerplosion ge- >
funken, ist der „Tatiz. Ztg." zufolge gestern wohl-
behalten von hier abgegangcn. Die Erplosion >
war Thorncr Fabrikat gewesen." Also Pfeffcr-
Fnsscn. A.: Das „Füsfcncr Blatt" (Nr. 7 >)
berichtet: „In der vorigen Woche starb in;
Schwabingcr Krankcnhausc plötzlich die Manrcrs-
fran Huber. Bei der Secirnng der Leiche lvurdc
constatirt, daß die Frau kurz nach ihrem Tode
eine Wurst gegessen hatte, die Gift enthielt." Das
ist unheimlich.
Wnadcnfeld lObcrjchlesten). Eh. W.: In ^
der „Neuen Deutschen Zeitung" (Nr. UI) wird ;
berichtet, daß Herr Bocket auf dem dritten Partei-
tage'der antisemitischen Bolkspartei in Dresden :
über die Banernvcrcinc gesprochen und dabei be-
merkt habe, dieselben zählten bereits „1500 ' Mil-
lionen Mitglieder". Das ist doch wohl ein bischen i
übertrieben.
«Zieste». De. K.: Gesucht wird im „Gicßcncr
Anzeiger" iNr. >!!'>> „eine nnabbängige Mouais-
sran Morgens 7—11 Uhr." W. I.: Von dein .
Mörder der Frau Manzcl und seinem Complicc»
jagt der Frankfurter „General-Anzeiger" vom
,5>. Juni: „Diese halben Knaben mit den vom
Morde geröthcten Hemden sind wohl nicht im ]
Stande, in die nachtschwarzen Jrrgängc ihrer vcr-
lhicrtcn Seelen hinabzusteigcn und uns zn sagen,
wie es in ihnen ansgeschen hat und noch anssieht."
«iörlil!. Ei» alter Freund: Mit Tank
benutzt.
Hcncnahr. H.: Wir haben den Gegenstand
schon behandelt. Ein Bild würde zu spät kommen.
Fenn R. G.: In der „Jcnaischcn Zeitung"
vom 21. Juni lesen wir: „Der Handelsmann
Schachtschabcl in Wcgeleben hatte dem Fuhrniann
aifiaiitU'. SttiKUlcur: Z. iioian. — aiciaimu. für d. 3u|.ü!,
Bode daselbst den Auftrag gegeben, ein von ihm
geschlachtetes krankes Schwein nach Halberstadt zn
schaffen, um cs dort unter die Leute zn bringen.
Tie Polizei hatte aber Wind von dem säubern
Plan erhalten und Fuhrmann sannut Schwein
nächtlicher Weile aufgehoben. Dieser Tage hatten
sich beide vor der Strafkammer in Halberstadt
ans Grund des NahrnngSmittclgesctzcs zn verant-
worten." — Das Schwein konnte unserer Meinung
nach nicht zur Verantwortung gezogen werden,
um so weniger, als cs schon todt war.
sl niscrölmitcrii. 23.: Der „PfälzischenPresse"
vom 18. Juni wird ans München geschrieben:
„Der im Zuchthaus in der An befindliche Maler
Johann Schindler von hier, welcher wegen
Mordes lebensgefährliche Zuchthausstrafe zn ver-
büßen hat, überfiel heute Morgen u. s. >v." —
Statt aus lebensgefährliche Zuchthausstrafe sollte
doch lieber gleich ans Tod erkannt werden.
Kiel. O. M.: Tie schleswig-holsteinischen
Vertreter des „Evangel.-Iirchlichen Hilfsvcreius"
veröffentlichen!ndcr„Nord-Ostsce-Zc!tungiNr.30l»
einen Aufruf, in dem sic erklären, daß es die Auf-
gabe des Vereins ist, „die religiös sittlichen Zu-
stände in den großen Städten und Iudnstric-
bczirkcn des Landes zn beseitigen." Es ist be-
dauerlich, daß ein solcher Verein hat gegründet
werden können, und noch bedauerlicher, daß ihm,
wie ans den Unterschriften hcrvorgcht, viele
Geistliche angehören. — Bicrrichter: Das Urthcil
ist streng, aber gerecht.
Köln. B 'A. u. Th. B.: Im „Kölner Loeal-
Anzeiger" vom 10. Juni lesen wir: „Während des
Vorbeiznges der Frohnleichnams-Procession be-
rührte es höchst unangenehm, daß unter den Zu-
schauern viele Soldaten standen, welche nur mit
der Mütze bekleidet, also nicht im Dienste waren."
Wir ballen cs überhaupt für unschicklich, daß
Soldaten nur mit einer Mütze bekleidet aus der
Straße stehen, mögen sic nun einer Procession
zuschanc» oder nicht.
Lanba». A.'B.: Tiicbiernieinert' ariHeu: idi: l
empfiehlt in der „Laubancr Zeitung" vom 1.3. Juni
seine Metall- und Holz-Särge. „Erstcrc" — sagt
er — „sind von stärkstem Metall und mit ge-
schmiedeten t nicht gegossenen) incinandcrgreisenden
I'-Eiscnträgcrn versehen und von der Patent-
Eommiisiou sowie von der Fabrik für eine Trag-
fähigkeit von ca. 1.30 Ccntnern garantirt. Dieses
genügt." Gewiß! Slitch die dicksten Leute können
sich in Hcntschels Särgen ruhig begraben lassen.
Lenzkirch. F.: lieber ein Gartcucouccrt in
Steinabad bei Bonndorf berichtet die „Schwarz-
wäldcr Zeitung" vom l l. Juni und schließt mit
den 'Worten: „Erst mit Einbruch der Dunkelheit
leerte sich allmählich der Garten, um sich noch in
der anstoßenden altdeutschen Bierhalle für den
Heimweg vollends z» stärken."
Leipzig. G.: I.Leipziger Tageblatt" vom
17. Inn! wird äuge,zeigt: „Ich suche einen Arzt
zur Nachkur seiner Kranken bei I» Proccnt der
Einnahme. Berge, Wasser, Bahnstation, Telegraph,
Post im Hanse." Das muß ein gewaltiger Ban sein.
Lüneburg. P. 21.: „Emil Pascha", wie
das „Lüneburger Tageblatt" sagt, klingt sehr gc-
müthlich, er beißt aber doch einmal „En,in".
Magdeburg. E. T.: In Ihrem „General-
Anzeiger" ('Nr. Ul) macht der Besitzer der „Flor a"
bekannt: „Von 7H Ilhr ab: Gr. Gesellschasts-
ball, ansgeführt vom Pprotcchniker Carl Tnra."
Wie bringt ein eiuzelncrPyrotechnikcr das fertig?—
2l. H.: In, „Allgemeinen Anzeiger für die Kreise
Wolmirftedt und Ncuhaldcnslcbcn" (Rr. till) zeigt
Nottcbohm an: „Ta nun immer etwas geschehen
muß, möchte ich ein geehrtes Publicum darauf
anfmcrksan, machen, daß man sich jetzt in meinem
Garten schon wieder erholen kann, lind cs sollte
mir lieb sein, wenn sich jeder davon überzeugen
wollte." Tic Begründung ist gut. — E. M.: Das
soll ein Scherz sein.
Marburg. ^ O.!);.: Das „Marbnrgcr Tage-
blatt" vom k>. Juni schreibt: „Das »rthcil gegen
die gestern zum zweiten Male verhandelten Ehe-
leute Küfer Wilhelm Klein ans Merzhanscn wegen
versuchte Verleitung des Leinwebers Johann John
ebenda zum Meineid wird nächsten Freitag ver-
kündet." Ist cs bei uns gestaltet, Menschen zu
verhandeln? — Drei „thcure Söhne" und
zwei „liebe K naben": Besten Tank für Gruß,
Bild und Zntrnuk.
Markncnkirchcn. A. T: Im „Obcrvogt-
lündischcn Zknzciger" vom 18. Juni findet sich
folgendes Inserat: „'Am 2. Pfingstfcicrtag Tanz-
uevfliiüge», wozufrenudlickust einladetH. Ficker."
Ter rührige Wirth könnte mit der Einladung »och
etivas warten, da es bis zum nächsten Pfingstfest
Mnssach.
bäuerische»
'Neustadls, daß iä> fortwähiend Schnluvaaren
sohlen und flecken Ihn, indem ich von studirten
Männern betrügerisch behandelt wurde. In Bezug
auf Mißhandlung meiner Tochter Marie Schn-
Znspruch. Wittwc S cl, u m a ch c r, Schuhinacherin,
wohnhaft bei Doll, Hiutergasse."
Rcnbranbrnbnrg. W. M.: Mit bestem
Dank abgclchnt.
Nürnberg. T. ?>.: Wir möchleu denn doch
Verwährung dagegen einlegen, daß Hosfmann
von Fallerslebens „Deutschland, Tcntschland
über alles!" lvie es im „Fränkischen Kurier"
geschieht - - kurzweg das „Antiscmitcnlicd" qc-
Polsdnm. R.: 'Ans dem Verlage von
Caesar Schmidt iu Zürich ging uns z„:
„Illnstrirtes 'Wand er buch für Throl und
angrenzende Gebiete. Mit Karten, Plänen und
vielen 'Abbildungen — Im Verlage von Philipp
:>i rein m jim. inLcipzig erschien als 2043.Bändchen
der „tlniversal-Mbliothck": „Ans dem Paris
der dritten Repnbl!k. Bilder und Skizzen von
Paul Lindenberg."'
Relchcnboch i. S. H.: Der „Breslauer
Gcncral-2lnzcigcr" <2lr. 108) schreibt: „Im Enlcn-
gebirgc verdienen die Berge, welche die ehemalige
Festung Silberbcrg, das „schlesische Gibraltar"
tragen, besondere Erwähnung. Vom höchsten
Thcile der Festungswerke, „Don Inan" genannt,
.3,71 in über dem Meeresspiegel, genießt man eine
herrliche Aussicht." Früher sagte man „Donjon".
Ucbrigcns ist es kaum glaublich, daß man bei
einer so geringen Höhe über dem Meeresspiegel
schon eine herrliche 'Aussicht hat.
Reich«,ba« i. V. W. 2.: Das „Vogtl.
Volksblatt" schreibt in einem Artikel über Teufe,s-
anstreibuug in Tirol: „So fuhren ihr Bruder,
eine Schwester, eine Base und ein anderer starker
Mann mit eigenem Gefährte »ach Laas."
Rheydt. 2t. 2t.: Ter „Rhehdter Zeitung"
(Nr. 13.3) wird ans Paris berichtet: „Sonnabend
Vormittag fand zu Ehren der tschechischen Turner
c av. a.ii» es rcircnoc ^.nrncr waren, cce»
s de» Berichten anderer Blätter nicht ersehen.
Stargar- i. P.
latz in Stargar' '
Jtarflfltb sagt die „Stargardcr ZAtnng"
sich ein Panoptiknui, wilde Männer,^amerikanische
Schncllphotographcn, Kraftnienschen n. s. w. c
Sonncbcrg (Thüringen). R. D.: Von der
Bismarckfeicr in Dresden wird dem „Sonnebcrgcr
Tageblatt" (Nr. 143) u. a. berichtet: „Von 0 Hin-
ab bildete das Publicum ans der ganzen Fahr-
strecke Spalier, bald iu vier- bis fünffachen Reihen.
2lllc Fenster, zum Thcil auch die Schaufenster,
waren besetzt, besonders von halbgckleidete»
Schlüchtern. 2t.: Tic „Berliner Abcndpost"
vom >0. Juni läßt de» De. mack. Brcudel ans
Montevideo in dem Bericht über einen Besuch i»
Friedriche-'nh sagen: „So trat cr ,der Fürst) a»
den Tisch, um den wir im Kalbkrcis standen."
Das ist nicht schmeichelhaft für die Besucher.
Sihivclbrl». iu. Pf.: DerTruckschlcrsindci
sich in nnserm Exemplar nicht.
Tarnowitz. K.: Mit Tank abgclchnt.
Thecsscn. M. G.: Der „Berl. Local-Auz."
spricht von der Deportation weiblicher Sträflinge
nach Sachalin. Er zählt aus 32 Katkcnmörde-
rinnc», 11 Weiber, die ihre Männer vergiftet
haben, 7, die wegen versuchten Gattcnmordes dc-
portirt wurden, und findet cs merkwürdig, daß
erst einer ihrer Männer den Wunsch geäußert hat,
seiner Frau in die Verbannung zu folgen, ob-
gleich das russische Gesetz solches znlößt. Tie
Rnflcn sind großmüthigcr als wir glaubten, wen»
sic selbst Ermordeten die 2tachfolgc nach Sachalin
gestatten.
Zweibrücken. 2.: Ter „Pfälzischen Preise"
(2h. 101) wird aus Bingen berichtet: „Herr Karl
Gräff hat ans der Hundeausstellung in Berlin
für Vorstehhunde drei erste Preise, einen Ehrcn-
einen 3. Preis und die eiserne Medaille vom
2taate zur Züchtung erhalten." Mit dem Züchten
von Medaillen dürfte cs seine Schwierigkeit halten.
wi>. I. —Druik uoii tzciupci .1 So. Siinmttiich iu Benin.