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3h’- 23. j3 erlin, den 5. Lun'l 1892. XLV. AlllirgKNg.


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ingßfeß.

Ifingsten kam, das Fest der Freude,
Allwillkommen zieht es ein.

In dem allerschönsten Kleide
prangen wiese, Feld und Hain.

Reiner Stürme rohes wüthen
Thut jetzt mehr den zarten Blüthen
Und des weinftocks Augen weh.

Nur noch Gutes hat zu bieten
Falb und droht nicht mehr mit Schnee.

Zeit nun ist's, ein Lnd' zu machen
Mit so manchem, was uns drückt,
hurtig jetzt die Wintersachen
Lingepackt und sortgeschickt!

Alles lassen wir dahinten,
Schloßteich, polke, Iudenflinten,
Teufelsbannung, Spuk und Graus,
Und mit frohen Gleichgesinnten
Ziehn wir in die Welt hinaus.

Glücklich sind des Landes Boten
Glühndem Kerker schon entflohn;
Bei dem Weißen oder Rothen
Sitzen sie im Freien schon.

Innerer und äußrer Spülung
Freun sie sich in wonn'ger Kühlung,
f)ier im Wald und dort am Strand,
Und gewinnen wieder Fühlung
Mit dem Volk, das sie gesandt.

Lieblich schimmern Feld und Heide,
Und von Liedern schallt der Hain.
Pfingsten kam, das Fest der Freude,
Allwillkommen zieht es ein.

Allen bringt es von dem Jüngsten
Bis zum Aeltsten, voin Geringsten
Bis zum Größten Freud' und Ruh!
Und von Herzen „Frohe Pfingsten!"
j Rufen wir dem Leser zu.

Kladderadatsch.
 
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