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Präsident Carnot halt auS Anlaß des Abgangs von Casimir
Perier wieder einmal große Revue über seine lieben Pariser ab. Merk-
würdigerweise finden sich unter den Männern, die lesen und schreiben und
nothdürstig eine Jnirigne cinfädeln können, noch immer einige, die bisher
nicht Minister gewesen sind. Man weiß nicht recht, wie das zugcht; tiefere
Denker glaube» den Uebelstand einer nnfranzösischcn Seßhaftigkeit der
Portcfeuillebcsitzcr zuschrcibcn zu müssen, und sinnen angestrengt auf Ab-
stellung des Ucbcls.

Für den »och immer leidenden Herrn v. Schorlemcr-Alst ist der
bekannte Parlamentarier v. Schalscha in die Silber-Commission berufen
worden.

Die Berufung dieses ungewöhnlich scharf und klar denkenden Herrn
weist darauf hin, daß in der Commission Fragen von ganz besonderer
Schwierigkeit zu lösen sind. In den Kreisen der GoldwährnngSmänncr
meint man ans dieser Wahl den sicheren Schluß ziehen z» dürfen, daß die
Regierung sich mit dem Gedanken trägt, auch dem Blech eine Rolle in
unserm Münzwesen zu übertragen.

Ans der neuen Welt.

Die Commission des Senats zu Washington, die zur Veranstaltung
einer Enquete über die angebliche Bestechung von Senatoren ernannt
ivordcn war, hat jetzt berichtet, daß sie nichts gefunden habe, was sich mit
der Ehre eines Senators nicht vertrüge.

Um für die Zukunft allen Enqueten und sonstigen Scherereien vot-
zubcugcn, hat die Conunission einstimmig den Grundsatz fcstgestcllt: „Es
gibt überhaupt nichts, was nicht mit der Ehre eines amerikanischen'Senators
verträglich wäre."

Verfehlte Speculation.

Fürstbischof Dr. Kohn hat Berlin mit seinem Besuch beehrt.

Eine Ovation, welche Sr. Fürstlichen Gnaden von der gesummten hier
tvohnhaftcn Namcnsvctterschaft zugedacht war, lvurdc im letzten Augenblick
noch als inopportun verbeten und mußte in Folge dessen unterbleiben.

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