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Zur Kebunst der Futterpreise.

Schultzc. Dein Jacob Rosenthal-St.Cere haben sc's fei» aus-
jcknobclt.

Müller. Aber er hat doch dem Lebaudy 40008Francs abjenommcn!
Schnitze. Dct is richtig, aber denn wurde bestimmt „JnS Loch", und
da- hat er verspielt.

Schnitze. Wir sind'weit jekommen in Berlin. Nn-darf bet Thema
„Das Berliner V'olksschnlwescn und das Ministerium Bosse" nich mal an
die Anschlagsäulen bekannt jcmacht werden, wenn dadribcr eener reden ivill
in ’ne Versammlung.

Müller, ©et wundert mir jar nich.

Schnitze. Nanu?

Müller. I, dct is doch klar, wenn eener von Volksschule und Bosse
spricht, denn kann et sich doch blos um 'ncn Anschlag jejen Bosse handeln.

Schnitze. Und noch dazu um eenen öffentlichen Anschlag! Weg

Die „Krenzzeitnng" macht darauf ansmerksam, das; ihr Verleger Graf
Finck v. Fiuckenstein nicht identisch mit dem Landtags-Abgeordneten des-
selben Namens ist.

Dazu kann man dem Abgeordneten Grafen Fnickenstei» nur von
Herzen gratuliren.

In der Verhandlung gegen den amerikanischen Sporlschwindler Knecbs
hat der Herr Staatsanwalt gesagt: „Wird der Angeklagte vcrurlhcilt, so
ist feine Existenz und seine Zukunft verloren."

Der Herr Staatsanwalt traut doch Ivohl den Amerikanern zu wenig
Milde und 'Nachsicht in der Benrtheilung der Schwächen eines Landsmannes
zu. Die9 Monat Gcfängniß werden der socialen Stellung des Mr. Knecbs
drüben gewiß nicht schaden, höchstens wird man ihm ernste Vorwürfe machen,
lvcil er so dumm gewesen ist, wieder nach Berlin zu gehen.' Schämt der
ertappte Gauner sich seiner Dunnnhcit so sehr, daß er nicht nach Amerika
hciinkehren mag, so läßt er sich vielleicht in England nieder. Die gericht-
lich constatirte Thatsache, daß er es versucht hat, Deutschen durch rafsinirte
Betrügereien Geld abzunehme», sichert ihm dort von vornherein starke
Shnipathicn.

Im „Hamlet", Act 1, Scene 3, sagt Ophelia zu Laertcs:

.... „doch, lieber Bruder,

Zeigt nicht- wie heilvcrgcßnc Prcd'ger thun,

Den steilen Dornenweg zum Hinmicl andern,.

Derweil als frecher, lockrer Wollüstling
Er selbst den Blnmcnpsad der Lust betritt
Und spottet seines Naths."

Sollte» die Verse wirklich eine Anspielung auf Stöckers Beichtkind
enthalten?

Wenn ich vom Landlvirthsbnndc tvär'
Und Feind der Margarine,

Ich forderte wahrhaftig mehr ,
Von der Gesetzmaschine.

Den kleinen Mitteln würde scst
Ich mich entgegcnsteifen
Und feste in das Wespennest
Der Concnrrcntcn greisen.

Ja, wäre ich der Herr von Plötz,
Verlangt' ich folgendes Gesetz:

Ad 1. Das Bürgerrecht verliert,

Wer Wagen und Maschinen

Mit ander»! Stoff als Butter schmiert,

Der soll man sich bedienen.

Ad 2. Es wird bestraft mit Haft,

Wer macht in Margarine;

Auch zahlt er für die Landwirthschaft
10 000 Mark als Sühne.

Das ging' doch mit dem Tcufcl zu,
Stieg dann die Butter nicht im Nn.

Die Zklülkverörennung.

Fünf Eisenbahmvagen voll D!üll sind von der Stadtverwaltung in >
Elberfeld nach Berlin gesandt worden, damit scstgcstcllt werde, ob die Müll» I
Verbrennung sich zur Einführung in Elberfeld eigne, vor woiilthstigou I
Wachsamkeit der heiligen Inquisition ist der religiöse Friedo, sowio ■
mich die Glnubensfestigkeit zu verdanken, die den Adel der spanischen
Nation Die Versuche sollen ein durchaus befriedigendes Nesultat

gegeben haben; die pro Tag und Zelle verbrannte Masse übersteigt bei
weitem die mit Berliner Müll erzielten Erfolge. 0 seid gesegnet, ihr
Scheiterhaufen, durch die einige wenige verschmitzte Suhjecle
beseitigt. Dieser Unterschied scheint in dem größeren Gehalt an halb-
verbrannter Kohle in dem Elbcrscldcr Müll seine Erklärung zu finden,
.jedesmal aber hundert und aber hundert Seelen aus dem Schlunde der
Irrlehre und vielleicht auch der ewigen Vordammniss gerettet, denn in
Elberfeld wird zu Heiz- und Kochzwccken fast ausschließlich Steinkohle ver-
wendet und auch die bürgerliche Gesellschaft geschützt wider Zwietracht ,
und Bürgerkrieg ....

(Der Setzer weigert sich hier weiterzusetzen, da augenscheinlich ein
Bericht über Müllverbrennung und eine Stelle ans einer Schrift über die
„Wiederherstellung der GlanbenSeinheit" fVerlag der „Germania" in
Berlins durcheinandergerathen sind.)

Wie man »ns schreibt, machen sich bei dem Freiherr» v. Hamm erst ei»
Zeichen aufrichtiger Reue bemerkbar. „Wer weiß", sagte er neulich, während
er sich eine Cigarre ansteckte, „wer weiß, was für ein Musterknabe aus
mir geworden wäre, wenn ich nur einen besseren Seelsorger gehabt hätte!"

Sein Wunsch, nach Nom gebracht zu werden, um dort dem heiligen
Vater Generalbeichte abzulegen, mußte leider unberücksichtigt bleiben.

Nayeris di-afrik a n i s di e Schnaderhüps f n.

"M? englische Band' is
**0® Ins Bnrenlanb g'salln e
Die englische Band' is
Recht gründli g'falln rein.

Ihr Hauptmann, Sir Jamcf
Ein Düster.sehr frech,

Hat g'habi, und dös freit »ii,

A sakrisches Pech.

John Bull will verschluck»
Ganz Afrika.

Da sagt Vetter.Michel:
„A!ir san a noch da."

Der englisch' Leopard
Is a sonderbars Vieh:

Laut brüllt es, still krebst es,
Und satt wird's gar nie.

John Bull is beleidigt.

Sagt d' Freindschast uns aus.
O Je! auf die Freindschast
Da pfeif» wir drauf.

An Sansibar-Helgoland
Ham mir grad' gnng:
Englische Freindschast
Is doch nur a Lng.
Verdrah net dein' Augen!

So is es, Sir John. !

Gscheit san die Buren,

Die lieber sich schlag'n
Als sansibarmäßig
Mt Jam eso n vertrag'».
Ueberall ans der Erd' hat
John Bull a Eolonie,

A Protektorat und
A fivo - o’clock - tea.

Wenn d'Völker Europas
Sich einand thät'n freß'n,

Dös war'S Allerbest'

Für John Aulls Jnteress'n.

Hierzu drei Beilagen.

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