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IDorfienfiatemfec.

JDodienFnitmifer.

Montag, den 6. Juki.

Zu S»d- ging di- Selfion, da Iprach

2« cblc Eigl: „Ich mich in» »and
Df- gr-ulich-n Pr-ub-n sahr-n!"

Dienstag, den 7. Juki.

Ti- hoh-n R-ichStagSränm-,

Dach schlug mit all-r Virluofllät

Mittwoch, den 8. Juki.

Sich aus di- -rull-si-n Mi-n-n,

Man lacht- am Tisch d-i Bundk-rath«.

Kmnmißillsi-laiiriUktz

Donnerstag, den S. Juki.

spracht .Srsülli ist m-in- Mission!»

Kreltag, den IÜ. Juki.

Sonnabend, den U. Juki.

Von d-n ärgsl-n pr-ichisch-n Echr-i-rn:

Kladderadatsch.

lüodlcnßCatf.

E Anöe gut, crll'es gut. D

%

^Hn später Stunde werden die Trägen, sagt
Das Sprichwort, steißig. Solches bewährte sich
Mm Reichstag auch: noch nie beseht war
Vesser er als in den lehten Tagen.

Da tauchten Männer auf, die noch nie vorher
Lin Mug' erblickt im schimmernden Reichskagssaal,
Rnd mancher sprach zu seinem Nachbar:

„Ist das auch wirklich der Rufern einer?"

Wie folgte munter Rede der Rede da,

Wie ward erledigt eins nach dem andern rasch!
Hei, wie die Paragraphen flogen
Hierhin und dorthin bei rüst'ger Arbeit!

So eilt der Landmann wohl um die Erntezeit,
Wenn ihm mit Regen drohend der Himmel scheint,
Dasi er noch einen vollbeladnen
Wagen vor Nacht in die Scheune bringe.

Die Knechte greifen eifrig, die Mägde zu,
Geschwind wird Garb' um Garbe hinausgereicht,

-

Rnd bei des Tages letztem Scheine
Ziehen die Gäule das Fuder heimwärts.

So hat der Reichstag auch einen Wagen noch
Rnd einen hochbeladenen eingebrachl
Mit vieler Mühe, schwerer Arbeit
Rnd in dem heißeren Theil des Jahres.

Das viel bekämpfte, lange umstrittene
Gesetzbuch, glücklich ist es gesichert doch,

Daß es, ein Eigenthum des Volkes,

Dauern nun möge für lange Zeiten.

Ein guter Abgang wurde dem Reichstag noch,
An dem sonst leider wenig zu rühmen war;
Drum wollen in der Abschiedsstunde
Wir ihn mit bitterem Wort verschonen.

Des Reiches Voten, mögen zu Haufe sie
Ausruhn von Arbeit und von Vergnügen nun,
Vis an die Spree aufs Neu' der Spätherbst
Rust sie zur Arbeit und zum Vergnügen.

Kladderadatsch.
 
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