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Jch schlafc noch cin Iahr!

Mit diesen Worten Bismarck-Barbarvssa's schlvß
das Gedicht zu dem vorigen kleinen Bilde (vom
3. Juli).

Dies sollte aber nicht zur Wahrheit werden,
denn schon nach zehn Tagen erfolgte in Ems das
entscheidende Gespräch König Wilhelms mit Benedetti
wegen der spanischen Thronkandidatur, und bereits
am Tage vorher hatte Bismarck sein Varzin ver-
lassen, um sich über Berlin zum König zu begeben.
Jn Folge der aus Enis eingetroffenen Nachrichten
unterblieb die Weiterreise, und am 19. theilte
Bismarck in Berlin dem einberufenen Reichstage
mit, daß die Kriegserklärnng von Seiten Frankreichs
erfolgt sei.

Die überwältigenden Ereignisse der nächsten
Wochen füllen ausschließlich das Blatt. Die
Schlachten von Weißenburg und Wörth werden in
Gedichten gefeiert, wogegen in den bildlichen Dar-
stellungen die Persönlichkeiten in den Hintergrund
tretcn, mit Ausnahme des „Liebliugs" des Vlattes:
Louis Napoleons, der ihm bald ganz entriffen
werden sollte.

Mit dem in der deutschen Nation schncll er-
wachten Gefühl, daß Elsaß und Lothringen
wieder an Deutschland fallen müssen, tritt auch die
grvße Persönlichkeit Bismarck's (siehe das Bild aus
Nr. 4l) vom 4. September wieder in den Vorder-
grnnd.

S r l b jt e r h a l t n ii g.

Nkan muß der Bestie die Arallen abschneiden, damit man künftig Bube vor ihr bat.

Müller. Jch wceß jar nicht, was
sic da vor'n jroßes Aufhcben davon
machen, dcßBismarckJulesFavre'n
sein Schreiben Deutsch beantwortct
hat.

Schultze. Na ja! Jules Favre'n
sein Brief war doch Franzö'sch jc-
schricben!

Müllcr. Na natürlich; er is ja
doch ooch 'n Franzosc.

Schultzc. Na cbcn drnm! Bis-
marck wird sich wol jcdacht habcn, dic
Franzoscn vcrstehen uns allcwcilc am
beßtcn, wcnn wir ordcntlich Dcutsch
mit sic rcdcn.

oi
 
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