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IX. Katalog der Werke

In diesem Katalogteil sollen motivische Gemeinsamkeiten so unterschiedlicher Darstellungstypen wie
alchemistische Embleme und magische Schatzsucherszenen zum Vergleich nebeneinander gestellt und
benannt werden, deren Wandel und dem Kontext entsprechende motivische und thematische Verände-
rung in der Arbeit untersucht wird.
Kurz werden der »Ort des Geschehens« und die an der Schatzsuche, Schatzfindung oder Über-
mittlung von Weisheiten beteiligten »Personen« angeführt. Unter dem Stichwort »Schatz / kostbares
Gut« wird der in dem entsprechenden Werk thematisierte materielle oder ideelle Wert benannt. Schließ-
lich wird noch darauf hingewiesen, ob »Magisches Beiwerk«, magische Kreise, Zauberbücher, Zauber-
gerät, und »Metaphysische Gestalten«, Gott, der Teufel, Engel oder Dämonen dargestellt sind. Alchemi-
stische Embleme, die die genannten Bildelemente nicht aufweisen, werden in ihrer Eigenart charak-
terisiert. Abbildungen der besprochenen aber hier nicht abgebildeten Werke finden sich in der ange-
führten »Literatur und Abbildung«.

1 <Abb. 1>
Giovanni di Stefano, »Mercurio Trismegisto«, 1488. Fußbodenmosaik im Dom zu Siena.
Ort des Geschehens: Durch zwei Sphingen, die eine Schrifttafel tragen, ist Ägypten als Ort des Gesche-
hens bestimmt. Die Schwänze der Sphingen sind zur Acht des Caducaeus gedreht. Die Inschrift der
Tafel lautet: »Deus omnium creator secum Deum fecit visibilem et hunc fuit primum et solum quo ob-
lectatus est et valde amavit proprium Filium qui appelatur Sanctum Verbum.» Personen: Ein Mann mit
geteiltem Bart, mithraähnlicher Spitzmütze und einem Umhang mit breitem Kragen über einem Gewand
mit Quastengürtel übergibt einem Turbanträger mit Spitzbart ein Buch, in dem geschrieben steht:
»Suscipite o licteras et leges Egiptii.» Im Hintergrund steht ein bartloser Mann, capite velato. Landi
vermutet im 17. Jahrhundert in dieser Gestalt eine Frau. Eine Inschrift unter dem Mann mit Spitzmütze
weist ihn als »Hermes Mercurius« und Zeitgenossen des Moses aus: »Hermes Mercurius Trismegistus
Contemporaneus Moysi.» Schatz: Bücher, Gesetze und Weisheit Ägyptens sind das mit Hermes Tris-
megistos verbundene kostbare Gut.
Literatur und Abbildung: Ohly, (1972) 1977, S. 171-274. Yates, 1964, (Zur Frage, ob die Person mit
Spitzmütze Hermes oder Moses sei.). Landi, in: Valle, 1786, S. 124-157.
Abbildungsnachweis: Santi, 1982.
2
Anonymus, »Alexander erhält den Wunderstein an den Pforten des Paradieses.» Alexanderroman des
Ulrich von Etzenbach, spätes 14. Jahrhundert. Pergament, 410 x 305 mm, Text: 285 x 265 mm.
Herzog August Bibliothek, Wolfenbüttel, 1.2.5. Aug. Fol. 128v, col. 3.
Ort des Geschehens: In hügeliger Landschaft führt ein Gewässer zu den Pforten des Paradieses, die als
Stadttor dargestellt sind. Personen: Ein Bewohner des Paradieses reicht Alexander den Wunderstein
durch ein Fenster neben der Pforte. Schatz: Der »Wunderstein» als besonderes, kostbares Gut bringt
Erkenntnis für Alexander.
Literatur und Abbildung: Ross, 1971, Abb. 75.
 
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