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Dürers drei große Bücher


Abb. 80. Die Anbetung der heiligen Dreifaltigkeit durch alle Heiligen. Altargemälde von 1511
In der Gemäldegalerie zu Wien
Aufnahme I. Löwy, Wien (Zu Sette 87)

mit dem Kinde an der Brust zugleich als das Weib der Apokalypse dargestellt:
mit dem Mond unter den Füßen, von der Sonne umgeben und mit einer Krone
von zwölf Sternen über dem Haupt. Es ist wunderbar, wie Dürer es verstanden
hat, mit schwarzen Strichen den Eindruck von strahlendem Licht hervorzubringen
(Abb. 72). Dem Titel folgen die bereits genannten sechzehn Bilder (s. S. 50 bis 55).
An diese reihen sich zwei herrliche, im Jahre 1510 hinzugefügte Blätter, aus
denen man, wenn man sie mit den früheren vergleicht, deutlich sieht, wie Dürer
sich in der Zwischenzeit vervollkommnet hat. Das erste der beiden führt uns in
das Sterbegemach Marias. Man fühlt die feierliche Stille, das Dämpfen der
Schritte und der Stimmen im Kreise der Apostel, die das Bett umgeben, auf dem
die Mutter Christi mit dem Ausdruck seligen Friedens im Antlitz eben den letzten
Atemzug getan hat (Abb. 73). Dazu kommt die Aufnahme Marias in den Himmel
in einer Darstellung, die im allgemeinen der Anordnung dem Hellerschen Altar-

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