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Körte, Gustav; Körte, Alfred; Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts / Ergänzungs-Heft: Gordion: Ergebnisse der Ausgrabung im Jahre 1900 — Berlin, Band 5.1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.29677#0252
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226

Excurs I. Die phrygischen Felsdenkmäler.

nicht die leiseste Spur hittitischer Kunst und Kultur gefunden55 und können daher
die Frage nach der Entstehungszeit von Werken wie den Reliefs von Gjaur-kalessi,
Jarreh, Eflahm-bunar, Fassilar, Ibris in keiner Weise fördern26.

Zum Schluß sei noch bemerkt, daß wir Ramsays Ansicht, das Felsplateau
sei eine Burg gewesen, nicht teilen können. Dagegen spricht entschieden das Fehlen
jeder Befestigung: nicht die geringste Spur einer steinernen Mauer ist erhalten. Die
Annahme, es sei einst eine solche aus Lehmziegeln vorhanden gewesen, erscheint
ausgeschlossen durch die einfache Erwägung, daß man das Material dazu mit großer

Abb. 230. Mantelfiguren in Relief an der Felswand unterhalb der sog. Midasstadt

bei Jasili-kaja.

Mühe hätte auf diese Flöhe schleppen müssen, wo doch die trefflichsten Steine im
Überfluß vorhanden waren. Uns erschien die ganze Anlage als ein lediglich den
Göttern, nicht den Menschen geweihter Bezirk, kein politisches, sondern ein reiigiöses
Zentrum.

25) Phrygicn ist um 700 nicht so stark vom Orient
abhängig, wie ich Athen. Mitt. XXIII, 141 an-
nahm.

2<J) Auch Leonhards kühne Behandlung der Hittiter
in seinem Aufsatz über die paphlagonischen
Felsgräber (80. Jahresber. der Schles. Ges. für
vaterl. Knlt.) kann ich nicht als eine Förderung

dieser Frage- ansehen, so erfreulich die Ent-
deckung ncuer Felsgräber in Paphlagonien ist.
Hoffentlich nimmt sich bald ein Fachmann der
Sache an und beschafft vor allem bessere Ab-
bildungen der Reliefs von Kaleh-kapti, die ich
vorläufig eher in die Zeit der Perserherrschaft,
als in das 13. Jahrh. v. Chr. setzen möclite.
 
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