Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Körte, Gustav; Körte, Alfred; Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts / Ergänzungs-Heft: Gordion: Ergebnisse der Ausgrabung im Jahre 1900 — Berlin, Band 5.1904

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29677#0255
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
NACHTRÄGE.

Zu S. 93. Der Freundlichkeit von Georg Karo verdanke icli einen weiteren
Beleg für den cyprischen Ursprung des Beckens mit Lotosknospenhenkeln aus
Tumulus III, Nr. 57. Es ist ein kleines, offenbar ziemlich dickwandiges Becken aus
plumpem, schlecht poliertem Bucchero im Louvre A 246, beschrieben von Pottier,
Catalogue des vases antiques I, 115, aus Cypern. Wie Abbildung 231 nach Karos
Photographie erkennen läßt, ist es die getreue Nachahmung eines Bronzebeckens in
Bucchero, nur setzt der Henkel mit der Anheftungsplatte tiefer an und ist nach innen
gebogen, so daß die Lotosknospe nur
wenig über den Rand des Gefäßes
emporragt und eine wagerechte Öff-
nung zwischen der Gefäßwandung und
dem angesetzten Henkel entsteht: eine
Änderung, die lediglich durch das ver-
schiedene Material bedingt ist, denn
ein freistehender ITenkel wie bei
unseren und den anderen Exemplaren
in Bronze wäre in Ton zu leicht zer-
brechlich gewesen.

Am nächsten steht dieser Nachahmung das S. 93 als Nr. 3 zitierte Exemplar
bei Cesnola-Stern, Cyprus, Taf. LXVI. 2. Vielleicht ist auch dieses als eine Nach-
ahmung in Bucchero aufzufassen und die Bezeichnung »Bronzevase« (a. a. O. S. 419)
beruht auf einem Irrtum. Von Cesnola ist es »ohne Angabe« veröffentlicht, die
(nach der Abbildung) außerordentliche Dickwandigkeit des Gefäßes spricht eher fiir
Ton als Material, die Lotosknospe ragt zwar mehr iiber den Rand des Beckens empor
als bei dem Exemplar im Louvre, aber es fehlt der freistehende Bügel der bronzenen
Becken.

Zu S. 116, Anmerkung 44. Das Ornament findet sich in der Tat auf einem
zum alten Athena-Tempel gehörigen Ziergliede unbestimmten Platzes, einer steilen
Hohlkehle, abgebildet in Th. Wiegands, mir erst nach beinahe vollendeter Drucklegung
durch die Güte des Verfassers zugegangenen Prachtwerke: Die archaische Poros-
Architektur der Akropolis zu Athen, Taf. VI, 5, 6, vgl. S. 69.

Zu S. 126. Zwei weitere skulpierte Alabastra weist mir Paul Wolters in der
ihm unterstellten Antikensammlung der Universität Würzburg nach (vgl. L. Urlichs
Verzeichnis III, S. 88 Nr. 351, 352.
 
Annotationen