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Excurs II. Zur Technik der etruskischen vasi di bucchero.
Vereinzelte Gefäße weisen in mehr oder weniger starken Spuren metal lischen
irisierenden Glanz auf, so die Lekythos Nr. 1533 (welche im iibrigen von 1542 gar
nicht zu trennen ist), das sehr altertiimliche Gefäß Nr. 1410, der einhenklige Becher
Nr. 1597* Ich wage nicht zu entscheiden, ob hier eine beabsichtigte Wirkung und
ein besonderes Verfahren vorliegt, oder etwa eine durcli die Zeit und besondere
äußere Einwirkungen hervorgebrachte Veränderung des bei der ganzen zweiten Klasse
von Gefäßen angewendeten Überzuges, der dann allerdings nicht nur aus Harz (Wachs)
und Kohle bestanden haben könnte. Ein dem Aussehen nach ähnlicher Glanz findet
sich an Firnisgefäßen späterer Zeit, z. B. calenischen Schalen. Einstweilen scheint
mir die Annahme eines besonderen Verfahrens wahrscheinlicher.
Für die gleichzeitige Anwendung der zwei bezw. drei oben geschilderten
Verfahren nebeneinander geben die in das Berliner Museum gelangten Grabfunde
von Pitigliano (s. Boehlau, Jahrb. XV, 155) erwünschte Belege.
In dem Grabe 3 (einer tomba a camera B. S. 187) zeigen die beiden großen
Reliefkannen Inv. Nr. 3600 und 3601, ferner die glatte Nr. 3602 deutlich das erste
Verfahren, die iibrigen kleineren Gefäße das zweite; Inv. 3605 (kl. Kanne), 3611,
3614 (Kantharoi) starke Spuren metallischen Glanzes, also eventuell das dritte Ver-
fahren. Bei einer kleinen Kanne 3603 ist der metallische Glanz nur unter dem
Boden bemerkbar.
Die sicher importierten, bemalten Gefäße dieses Grabes weisen dasselbe an
das Ende des VII., vielleicht den Anfang des VI. Jahrhunderts. Einige geringere
Gefäße zeigen die alte Technik der vasi ad impasto artificiale, die demnach fiir
billige Ware neben der neuen fortbestanden haben muß.
Im Grab 23 (Boehlau S. i8iff.), welches nach Form und dem übrigen Inhalt
jenem gleichzeitig sein muß, finden sich nur Gefäße der zweiten Gattung, drei davon
(3528, 3531, 3532) gehören der dritten (f) an. —
Die vorstehenden Bemerkungen sollen nur auf die wichtigen technischen
Fragen hinweisen, welche hoffentlich bald eine abschließende Erledigung von anderer
berufener Seite finden werden.
Excurs II. Zur Technik der etruskischen vasi di bucchero.
Vereinzelte Gefäße weisen in mehr oder weniger starken Spuren metal lischen
irisierenden Glanz auf, so die Lekythos Nr. 1533 (welche im iibrigen von 1542 gar
nicht zu trennen ist), das sehr altertiimliche Gefäß Nr. 1410, der einhenklige Becher
Nr. 1597* Ich wage nicht zu entscheiden, ob hier eine beabsichtigte Wirkung und
ein besonderes Verfahren vorliegt, oder etwa eine durcli die Zeit und besondere
äußere Einwirkungen hervorgebrachte Veränderung des bei der ganzen zweiten Klasse
von Gefäßen angewendeten Überzuges, der dann allerdings nicht nur aus Harz (Wachs)
und Kohle bestanden haben könnte. Ein dem Aussehen nach ähnlicher Glanz findet
sich an Firnisgefäßen späterer Zeit, z. B. calenischen Schalen. Einstweilen scheint
mir die Annahme eines besonderen Verfahrens wahrscheinlicher.
Für die gleichzeitige Anwendung der zwei bezw. drei oben geschilderten
Verfahren nebeneinander geben die in das Berliner Museum gelangten Grabfunde
von Pitigliano (s. Boehlau, Jahrb. XV, 155) erwünschte Belege.
In dem Grabe 3 (einer tomba a camera B. S. 187) zeigen die beiden großen
Reliefkannen Inv. Nr. 3600 und 3601, ferner die glatte Nr. 3602 deutlich das erste
Verfahren, die iibrigen kleineren Gefäße das zweite; Inv. 3605 (kl. Kanne), 3611,
3614 (Kantharoi) starke Spuren metallischen Glanzes, also eventuell das dritte Ver-
fahren. Bei einer kleinen Kanne 3603 ist der metallische Glanz nur unter dem
Boden bemerkbar.
Die sicher importierten, bemalten Gefäße dieses Grabes weisen dasselbe an
das Ende des VII., vielleicht den Anfang des VI. Jahrhunderts. Einige geringere
Gefäße zeigen die alte Technik der vasi ad impasto artificiale, die demnach fiir
billige Ware neben der neuen fortbestanden haben muß.
Im Grab 23 (Boehlau S. i8iff.), welches nach Form und dem übrigen Inhalt
jenem gleichzeitig sein muß, finden sich nur Gefäße der zweiten Gattung, drei davon
(3528, 3531, 3532) gehören der dritten (f) an. —
Die vorstehenden Bemerkungen sollen nur auf die wichtigen technischen
Fragen hinweisen, welche hoffentlich bald eine abschließende Erledigung von anderer
berufener Seite finden werden.