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1. Materialien und Techniken
Das mittelalterliche Buch ist in erster Linie ein von
Hand geschriebenes Buch. Die äußere Form des
Buches, sein Aufbau bis hin zum Buchschmuck, ist
dabei nicht allein durch die ihm zugedachte Funkti-
on, die spezifischen Auftraggeberwünsche und das
Entstehungsumfeld bedingt, sondern als eine Syn-
these dieser Bedingungen mit den technischen
Möglichkeiten und verfügbaren Materialien und
Vorlagen zu verstehen. Letztere spielten bei der
Buchproduktion eine wichtige Rolle; sie bestimm-
ten die Form und konnten gelegentlich sogar die
inhaltliche Konzeption sowie die Auswahl von Tex-
ten und Bildschmuck beeinflussen. Die wissen-
schaftliche Analyse der materiellen Aspekte dient
demzufolge auch der Beurteilung eines mittelalter-
lichen Buches, das verallgemeinernd, dem lateini-
schen „manuscriptum" (mit der Hand geschrieben)
entlehnt, als Handschrift und aufgrund seiner Ge-
nese und äußeren Form im wissenschaftlichen Kon-
text als Codex bezeichnet wird. Die wissenschaftli-
che Disziplin, die sich mit der materiellen Erfassung
beschäftigt, wird davon abgeleitet in Deutschland
als Kodikologie bezeichnet. Ein Verständnis der
mittelalterlichen Herstellungsbedingungen, Techni-
ken und der verwendeten Materialien kann für die
Wertschätzung der überlieferten Codices entschei-
dend sein. Dabei zeigt die Qualität der Materialien
in der Regel die religiöse, kulturelle oder auch priva-
te Wertschätzung eines Codex an.
In den letzten Jahrzehnten des Spätmittelalters
kommen die ersten gedruckten Einzelblätter und
Bücher auf, die während einer Übergangsphase der
wechselseitigen Beeinflussung mit dem handge-
schriebenen Buch einen Medienwechsel einleiten,
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