Fleuronnee (von frz. „lettre fleu-
ronnee" = geblümte Initiale):
mit der Feder meist in Rot und
Blau gezogenes lineares Faden-
werk, das Pflanzenformen stili-
siert; typische Verzierung von
Initialen zweiter Ordnung in
gotischen Handschriften.
Foliierung: fortlaufende Zählung
der einzelnen Blätter im Codex
(vgl. folio).
folio (fol.): abgeleitet von lat. „fo-
lium" = Blatt, „folio" = auf
(dem) Blatt. Im Gegensatz zur
Paginierung, die einzelne Seiten
zählt, werden im Codex fast
immer die Blätter gezählt (vgl.
Foliierung, recto, verso).
Frontispiz: Titelbild, besondere
Bildform.
Glosse: Übersetzung eines Wortes
oder (ausführliche) Erläute-
rung; am Rand eines Textes als
Marginalglosse, zwischen den
Zeilen als Interlinearglosse be-
zeichnet.
Graduale: Buch mit den liturgi-
schen Gesängen der Messe.
Hand/Hände: Begriff zur Diffe-
renzierung der verschiedenen
an einer Handschrift beteiligten
anonymen Personen - ob
Schreiber oder Maler - nach sti-
listischen Kriterien.
Handschrift: (lat. „manuscriptum")
von Hand geschriebenes Buch;
gewohnheitsmäßig auch für
Codex verwendet.
Historienbibel: freie, volkssprachi-
ge Prosabearbeitung der bibli-
schen Texte, in der Regel Texte
des Alten Testaments mit Er-
gänzungen des Neuen Testa-
ments und der Apokryphen
sowie legendenhaften Einschü-
ben, oft mit Illustrationszyklen
versehen (vgl. im Gegensatz
dazu Infokasten: Die Bibel - das
Buch aus vielen Büchern, S. 88).
historisierte Initiale: Initiale mit
figürlichen, oft szenischen Dar-
stellungen, in der Regel mit er-
kennbarem Textbezug.
Hymnar: Sammlung der liturgi-
schen Hymnen.
Illumination: abgeleitet von lat.
„illuminatio" = Beleuchtung,
Buchmalereischmuck einer
Handschrift, selten auch Illumi-
nator als Bezeichnung des
Buchmalers.
Illustration: abgeleitet von lat.
„illustrare" = erhellen, belich-
ten, erklären, „illustratio", Bild
zur Verdeutlichung des Textes.
Illustrator = Buchmaler.
Incipit: Einleitung zu bzw. vor ei-
nem bestimmten Textabschnitt,
der Titel, Autor und Inhalt
nennen kann, eingeleitet mit
den Worten „incipit" oder „in-
cipiunt".
Initiale: Buchstaben am Textan-
fang, der in Form und Größe
hervorgehoben ist (besondere
Initialformen vgl. Kapitel 2).
Inkunabel (Wiegendruck): Drucke
aus der Frühzeit des Buch-
drucks, ca. 1445-1500, auch
Frühdruck.
kalligrafische Schrift (gr. „kalligra-
phia" = Schönschrift): gebaute
Schriften, d.h., die Buchstaben
werden in einer festen Abfolge
der Federstriche gezogen, z.B.
Capitalis, Unziale, karolingi-
sche Minuskel.
Kanonbild: zumeist ganzseitiges
Bild zu Beginn des Messkanons
(Canon missae), das den Ge-
kreuzigten und die trauernde
Maria und Johannes unter dem
Kreuz zeigt.
Kanontafel (Kanonbogen): Tabelle
zur Darstellung der inhaltlich
gleichen Textstellen der vier
Evangelien; zumeist durch
scheinarchitektonische Arka-
denbögen gerahmt und von
einem größeren Bogen oder
Architrav überspannt (vgl.
Infokasten: Die Evangelienbü-
cher - das Wort Gottes, S. 57).
Kodikologie: abgeleitet von Co-
dex, dt. Handschriftenkunde.
Historische Hilfswissenschaft,
die sich mit der äußeren Form
des Buchs, der Zusammenset-
zung unter technisch-materiel-
len Aspekten befasst (vgl. auch
Paläografie).
Kolophon: Schlussschrift des
Schreibers, in der er beispiels-
weise das Fertigstellungsdatum
der Handschrift, den Entste-
hungsort, den Auftraggeber
und auch seinen eigenen Na-
men nennt.
Kursive: schnell und leichter zu
schreibende Gebrauchsschrift;
die Buchstaben werden zusam-
menhängend geschrieben, d. h.,
die Feder muss beim Schreiben
so wenig wie möglich abgesetzt
werden.
Lage: mehrere ineinander gelegte
und geheftete Doppelblätter.
Legendär: Sammlung von Heili-
genviten.
Ligatur: Verbindung benachbarter
Buchstaben zu einer formalen
Einheit unter Beibehaltung der
Reihenfolge (im Gegensatz
dazu das Monogramm).
Lombarde: bauchiger Initialbuch-
stabe für Zeilen- oder Satzan-
fänge in gotischen Handschrif-
ten in der Form einer Unziale,
oft rot-blau alternierend.
Majuskel: Großbuchstabe.
Miniatur: Bild in mittelalterlichen
Handschriften; abgeleitet von
„minium", dem Namen für das
Rotpigment Mennige, der bevor-
zugten Farbe für Hervorhebun-
gen der Schrift, die aber auch in
der Buchmalerei eingesetzt
wurde, vgl. auch Miniaturist.
Glossar 148
ronnee" = geblümte Initiale):
mit der Feder meist in Rot und
Blau gezogenes lineares Faden-
werk, das Pflanzenformen stili-
siert; typische Verzierung von
Initialen zweiter Ordnung in
gotischen Handschriften.
Foliierung: fortlaufende Zählung
der einzelnen Blätter im Codex
(vgl. folio).
folio (fol.): abgeleitet von lat. „fo-
lium" = Blatt, „folio" = auf
(dem) Blatt. Im Gegensatz zur
Paginierung, die einzelne Seiten
zählt, werden im Codex fast
immer die Blätter gezählt (vgl.
Foliierung, recto, verso).
Frontispiz: Titelbild, besondere
Bildform.
Glosse: Übersetzung eines Wortes
oder (ausführliche) Erläute-
rung; am Rand eines Textes als
Marginalglosse, zwischen den
Zeilen als Interlinearglosse be-
zeichnet.
Graduale: Buch mit den liturgi-
schen Gesängen der Messe.
Hand/Hände: Begriff zur Diffe-
renzierung der verschiedenen
an einer Handschrift beteiligten
anonymen Personen - ob
Schreiber oder Maler - nach sti-
listischen Kriterien.
Handschrift: (lat. „manuscriptum")
von Hand geschriebenes Buch;
gewohnheitsmäßig auch für
Codex verwendet.
Historienbibel: freie, volkssprachi-
ge Prosabearbeitung der bibli-
schen Texte, in der Regel Texte
des Alten Testaments mit Er-
gänzungen des Neuen Testa-
ments und der Apokryphen
sowie legendenhaften Einschü-
ben, oft mit Illustrationszyklen
versehen (vgl. im Gegensatz
dazu Infokasten: Die Bibel - das
Buch aus vielen Büchern, S. 88).
historisierte Initiale: Initiale mit
figürlichen, oft szenischen Dar-
stellungen, in der Regel mit er-
kennbarem Textbezug.
Hymnar: Sammlung der liturgi-
schen Hymnen.
Illumination: abgeleitet von lat.
„illuminatio" = Beleuchtung,
Buchmalereischmuck einer
Handschrift, selten auch Illumi-
nator als Bezeichnung des
Buchmalers.
Illustration: abgeleitet von lat.
„illustrare" = erhellen, belich-
ten, erklären, „illustratio", Bild
zur Verdeutlichung des Textes.
Illustrator = Buchmaler.
Incipit: Einleitung zu bzw. vor ei-
nem bestimmten Textabschnitt,
der Titel, Autor und Inhalt
nennen kann, eingeleitet mit
den Worten „incipit" oder „in-
cipiunt".
Initiale: Buchstaben am Textan-
fang, der in Form und Größe
hervorgehoben ist (besondere
Initialformen vgl. Kapitel 2).
Inkunabel (Wiegendruck): Drucke
aus der Frühzeit des Buch-
drucks, ca. 1445-1500, auch
Frühdruck.
kalligrafische Schrift (gr. „kalligra-
phia" = Schönschrift): gebaute
Schriften, d.h., die Buchstaben
werden in einer festen Abfolge
der Federstriche gezogen, z.B.
Capitalis, Unziale, karolingi-
sche Minuskel.
Kanonbild: zumeist ganzseitiges
Bild zu Beginn des Messkanons
(Canon missae), das den Ge-
kreuzigten und die trauernde
Maria und Johannes unter dem
Kreuz zeigt.
Kanontafel (Kanonbogen): Tabelle
zur Darstellung der inhaltlich
gleichen Textstellen der vier
Evangelien; zumeist durch
scheinarchitektonische Arka-
denbögen gerahmt und von
einem größeren Bogen oder
Architrav überspannt (vgl.
Infokasten: Die Evangelienbü-
cher - das Wort Gottes, S. 57).
Kodikologie: abgeleitet von Co-
dex, dt. Handschriftenkunde.
Historische Hilfswissenschaft,
die sich mit der äußeren Form
des Buchs, der Zusammenset-
zung unter technisch-materiel-
len Aspekten befasst (vgl. auch
Paläografie).
Kolophon: Schlussschrift des
Schreibers, in der er beispiels-
weise das Fertigstellungsdatum
der Handschrift, den Entste-
hungsort, den Auftraggeber
und auch seinen eigenen Na-
men nennt.
Kursive: schnell und leichter zu
schreibende Gebrauchsschrift;
die Buchstaben werden zusam-
menhängend geschrieben, d. h.,
die Feder muss beim Schreiben
so wenig wie möglich abgesetzt
werden.
Lage: mehrere ineinander gelegte
und geheftete Doppelblätter.
Legendär: Sammlung von Heili-
genviten.
Ligatur: Verbindung benachbarter
Buchstaben zu einer formalen
Einheit unter Beibehaltung der
Reihenfolge (im Gegensatz
dazu das Monogramm).
Lombarde: bauchiger Initialbuch-
stabe für Zeilen- oder Satzan-
fänge in gotischen Handschrif-
ten in der Form einer Unziale,
oft rot-blau alternierend.
Majuskel: Großbuchstabe.
Miniatur: Bild in mittelalterlichen
Handschriften; abgeleitet von
„minium", dem Namen für das
Rotpigment Mennige, der bevor-
zugten Farbe für Hervorhebun-
gen der Schrift, die aber auch in
der Buchmalerei eingesetzt
wurde, vgl. auch Miniaturist.
Glossar 148