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das Ritterspiel durchführen und stellt es damit in den Kontext
436
des dortigen Karnevals,der bereits 1162 urkundlich erwähnt ist
Alles Weltliche - gerade auch der Kampf - gehört in die
Darstellung der "civitas terrena".
In Nürnberg werden seit dem Beginn des 15. Jahrhunderts Turniere
in der Fastnacht ausgetragen. So bezeugt Ulman Stromer bereits
am gailen Montag des Jahres 1401 (14.2.) ein Stechen und
Endres Tücher vermerkt den Fastnachtstermin in diesem Zusammen-
438
hang im Jahre 1434 . Am 28.2.1446 findet in Nürnberg wieder
439
ein Stechen statt , und 1451 bittet Markgraf Albrecht den Nürn-
berger Magistrat um Erlaubnis eines Stechens, das auf Montag nach
"aller mann Faßnacht" angesetzt wird. An der "Rechten Faßnacht"
des gleichen Jahres findet ein zweites Turnier der Herren von Adel
statt. Am gailen Montag 1454 (4.3.) hält der Markgraf mit Rittern
440
und Knechten in Nürnberg Turnier . Auch 1485, am Montag nach
St. Dorothea-Tag (6. Februar), 1495,1515, 1528, 1532 und später
sind für Nürnberg Turnierveranstaltungen in der Fastnacht belegt.
Ferner sind andernorts solche Fastnachtsstechen nachgewiesen. Am
Epiphaniastag, dem Beginn des Karnevalsfestkreises, dem Tag, da
an vielen Orten die Wahl des Bohnenkönigs zum Narrenoberhaupt
erfolgte, findet 1374 in Lüneburg ein Stechen statt. "Anno 1374
Epiphania Domini Helt unse gnedige her hertoch Albrecht mit synen
ridderen und eddelen to Luneborch ein stekspel und was dar mit
441
dem rade und bürgeren frolik" . Herzog Leopold 111. führt dann
4'2
im Jahre 1376 in Basel das Ritterspiel in der Fastnacht auf r.
In Hildesheim furniert man am "lutteken vastelavend" des Jahres
443
1413 . Am 2.3.1416 und in der Fastnacht der Jahre 1418 und 1441
(13.2.) ist Konstanz Schauplatz vonKampfspielen, am 6.2.1467 findet
444
der Wettkampf in Zürich statt . Melchior Röchell verzeichnet in
seiner Chronik die Existenz ritterlicher Stechen in den Fast-
445
nachtstagen der Jahre bis 1564 in Münster
Parallel zu dieser Tradition kennen wir seit dem Ende des 14. Jahr-
hunderts aus Aalst, Brüssel, Lille, Regensburg und Rotselaar Ritter-
das Ritterspiel durchführen und stellt es damit in den Kontext
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des dortigen Karnevals,der bereits 1162 urkundlich erwähnt ist
Alles Weltliche - gerade auch der Kampf - gehört in die
Darstellung der "civitas terrena".
In Nürnberg werden seit dem Beginn des 15. Jahrhunderts Turniere
in der Fastnacht ausgetragen. So bezeugt Ulman Stromer bereits
am gailen Montag des Jahres 1401 (14.2.) ein Stechen und
Endres Tücher vermerkt den Fastnachtstermin in diesem Zusammen-
438
hang im Jahre 1434 . Am 28.2.1446 findet in Nürnberg wieder
439
ein Stechen statt , und 1451 bittet Markgraf Albrecht den Nürn-
berger Magistrat um Erlaubnis eines Stechens, das auf Montag nach
"aller mann Faßnacht" angesetzt wird. An der "Rechten Faßnacht"
des gleichen Jahres findet ein zweites Turnier der Herren von Adel
statt. Am gailen Montag 1454 (4.3.) hält der Markgraf mit Rittern
440
und Knechten in Nürnberg Turnier . Auch 1485, am Montag nach
St. Dorothea-Tag (6. Februar), 1495,1515, 1528, 1532 und später
sind für Nürnberg Turnierveranstaltungen in der Fastnacht belegt.
Ferner sind andernorts solche Fastnachtsstechen nachgewiesen. Am
Epiphaniastag, dem Beginn des Karnevalsfestkreises, dem Tag, da
an vielen Orten die Wahl des Bohnenkönigs zum Narrenoberhaupt
erfolgte, findet 1374 in Lüneburg ein Stechen statt. "Anno 1374
Epiphania Domini Helt unse gnedige her hertoch Albrecht mit synen
ridderen und eddelen to Luneborch ein stekspel und was dar mit
441
dem rade und bürgeren frolik" . Herzog Leopold 111. führt dann
4'2
im Jahre 1376 in Basel das Ritterspiel in der Fastnacht auf r.
In Hildesheim furniert man am "lutteken vastelavend" des Jahres
443
1413 . Am 2.3.1416 und in der Fastnacht der Jahre 1418 und 1441
(13.2.) ist Konstanz Schauplatz vonKampfspielen, am 6.2.1467 findet
444
der Wettkampf in Zürich statt . Melchior Röchell verzeichnet in
seiner Chronik die Existenz ritterlicher Stechen in den Fast-
445
nachtstagen der Jahre bis 1564 in Münster
Parallel zu dieser Tradition kennen wir seit dem Ende des 14. Jahr-
hunderts aus Aalst, Brüssel, Lille, Regensburg und Rotselaar Ritter-