Anhang. Die spätetruskische Kunst.
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Endlich sind, als gleichzeitig mit diesen letzteren Malereien, die
steinernen Asclienkisten, welche man in den Gräbern yon Yolterra
hesonders häufig gefunden hat, anzuführen. Sie haben die Gestalt kleiner
Sarkophage und sind auf ihren Seitenflächen mit Darstellungen in Haut-
relief, auf den Deckplatten mit den Figuren' der Yerstorbenen geschmückt;
Farbenspuren deuten auf ihre ursprünglich reiche Bemalung. Auch ihre
Arbeit liat in der Itegel nur ein untergeordnet handwcrkliches Gepräge;
in Inhalt und Eassung wird an ihnen das charakteristisch Etruskische
auf’s Aeue entschieden bemerklich. Den überkommenen Darstellungen
griecliischer Mythe mischen sich, nachdrücklicher als früher, die Gestalten
der heimischen Phantasie, die einer gedankenvollen Auffassung des Reiches
der Unterwelt, ein. Die Composition ordnet sich wiederum, bei der
vollen Entwickelung plastischer Massen, nach einem mehr malerischen
als plastischen Princip. In der Bewegung der Gestalten ist, wie in den
alten etruskischen Arbeiten, zumeist etwas Gewaltsames, hastig Gespreiz-
tes. Es scheint, als ob die uralte Stammesverwandtschaft mit dem Orient,
nachdem der grosse Athem cles hellenischen Kunstgeistes verhauclit, hier
noch einmal zu Tage treten wolle.
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Endlich sind, als gleichzeitig mit diesen letzteren Malereien, die
steinernen Asclienkisten, welche man in den Gräbern yon Yolterra
hesonders häufig gefunden hat, anzuführen. Sie haben die Gestalt kleiner
Sarkophage und sind auf ihren Seitenflächen mit Darstellungen in Haut-
relief, auf den Deckplatten mit den Figuren' der Yerstorbenen geschmückt;
Farbenspuren deuten auf ihre ursprünglich reiche Bemalung. Auch ihre
Arbeit liat in der Itegel nur ein untergeordnet handwcrkliches Gepräge;
in Inhalt und Eassung wird an ihnen das charakteristisch Etruskische
auf’s Aeue entschieden bemerklich. Den überkommenen Darstellungen
griecliischer Mythe mischen sich, nachdrücklicher als früher, die Gestalten
der heimischen Phantasie, die einer gedankenvollen Auffassung des Reiches
der Unterwelt, ein. Die Composition ordnet sich wiederum, bei der
vollen Entwickelung plastischer Massen, nach einem mehr malerischen
als plastischen Princip. In der Bewegung der Gestalten ist, wie in den
alten etruskischen Arbeiten, zumeist etwas Gewaltsames, hastig Gespreiz-
tes. Es scheint, als ob die uralte Stammesverwandtschaft mit dem Orient,
nachdem der grosse Athem cles hellenischen Kunstgeistes verhauclit, hier
noch einmal zu Tage treten wolle.
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