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B. Die Kunst des gothischen Styles.
des Domes von Macerata, ein kleines Doppelbild im Berliner
Museum); — und G-entile da Fabriano, in der ersten Hälfte des
15. Jahrhunderts blühend (gest. 1450), einer der bedeutendsten
Meister dieser Zeit.1 In Gentile’s Bildern entfaltet sich die lie-
benswürdigste Anmüth und Heiterkeit; es ist darin eine Zartheit
der Form und des Vortrages, die an Fiesoie erinnert, die aber,
obschon um ein Geringes alterthümlicher, doch nicht die religiöse
Beschränkung zeigt, welche in den Werken des letzteren ersichtlich
wird. Von den zahlreichen Arbeiten des Gentile ist das Meiste
JTig. 98. Madonna yon Antonio Tivarini und Giovanni Alamano in der Akademie zu Venedig.
untergegangen; als die bedeutendsten der erhaltenen sind zu nennen:
eine Anbetung der Könige vom J. 1423, in der Akademie von Flo-
renz; — ein, nicht mehr vollständig erhaltenes Altarbild vom Jahr
1425 zu S. Niccolö in Florenz; eine Krönung der Maria mit vier
einzelnen Heiligen in der Brera von Mailand, der Haupttheil des
berühmten sogenannten ,,Quadro della Biomita“ (eines Altarbildes
aus dem Kloster von Valle Komita bei Fabriano); — und eine
zweite Anbetung der Könige, ein Werk, in welchem sich Gentile’s
vollendete Meisterschaft entfaltet, im Berliner Museum. — Von
1 Denkm. der Kunst, T. 70 (4). — Yergl. 0. Mündler’s Essay d’une ana-
lyse critique du catalogue des tableaux italiens du Louvre, p. 79.
B. Die Kunst des gothischen Styles.
des Domes von Macerata, ein kleines Doppelbild im Berliner
Museum); — und G-entile da Fabriano, in der ersten Hälfte des
15. Jahrhunderts blühend (gest. 1450), einer der bedeutendsten
Meister dieser Zeit.1 In Gentile’s Bildern entfaltet sich die lie-
benswürdigste Anmüth und Heiterkeit; es ist darin eine Zartheit
der Form und des Vortrages, die an Fiesoie erinnert, die aber,
obschon um ein Geringes alterthümlicher, doch nicht die religiöse
Beschränkung zeigt, welche in den Werken des letzteren ersichtlich
wird. Von den zahlreichen Arbeiten des Gentile ist das Meiste
JTig. 98. Madonna yon Antonio Tivarini und Giovanni Alamano in der Akademie zu Venedig.
untergegangen; als die bedeutendsten der erhaltenen sind zu nennen:
eine Anbetung der Könige vom J. 1423, in der Akademie von Flo-
renz; — ein, nicht mehr vollständig erhaltenes Altarbild vom Jahr
1425 zu S. Niccolö in Florenz; eine Krönung der Maria mit vier
einzelnen Heiligen in der Brera von Mailand, der Haupttheil des
berühmten sogenannten ,,Quadro della Biomita“ (eines Altarbildes
aus dem Kloster von Valle Komita bei Fabriano); — und eine
zweite Anbetung der Könige, ein Werk, in welchem sich Gentile’s
vollendete Meisterschaft entfaltet, im Berliner Museum. — Von
1 Denkm. der Kunst, T. 70 (4). — Yergl. 0. Mündler’s Essay d’une ana-
lyse critique du catalogue des tableaux italiens du Louvre, p. 79.