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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 57.1906-1907

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Heilmeyer, Alexander: Die neuen Isarbrücken Münchens mit ihren tektonischen und plastischen Schmuckformen, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9336#0016

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Die neuen Jsarbrücken Münchens^mit ihren tektonischen und plastischen Schmuckformen.

6. Von der Maximiliansbrücke; Pallasstatue von Franz
Drexler, München.

gewickelte Figur gegen die freie Luft gestellt, er-
gibt keine interessante Silhouette. Die Silhouette ist
aber gerade bei diesem Standorte wichtig. Nur der
bloße Aörper mit seinen hochentwickelten formen
bietet ein das Auge fesselndes Gegenstandsbild. Man
betrachte einmal diese Gewandfigur von der östlichen
Seite aus (vom Maximilianeum aus oder von unten),
es ist nicht möglich, daß eine solche Figur allseitig
günstig wirkt und doch ist man einer solchen Wirkung
gewärtig.

Der reich geschmückten Nkaximiliansbrücke ge-
genüber nimmt sich die Brücke an der Reichenbach-
straße einfach und bescheiden aus (Abb. 7— fZ). Der Er-
bauer Fr. v. Thier sch wählte vielleicht geradeso ein-
fache Formen, weil er dadurch mit der Umgebung eine
gewisse Übereinstimmung erzielte. Die Natur sorgt
an dieser Stelle für einige überraschende Aontraste.
Die am westlichen Ufer aufragende Maximilians-
kirche bringt durch ihre vertikale Richtung in die
ausgesprochene horizontale Richtung der Brücke eine
schlagende Wirkung. Die Brücke mit der dahinter
liegenden Kirche, die baumreiche Umgebung, dazu
der Wasserspiegel des Flusses ergeben ein herrliches
Bild. Wer die Mühe nicht scheut und ins Geröll-
bett der Isar hinabsteigt, sich unter die Bogen stellt
und nach der Stadt hin schaut, gewahrt noch ganz
anderes. Seine Schaulust wird doppelt belohnt.
Schweift der Blick gegen die Stadt hin, mag er sich
an färben duftigen Bildern weiden, in der Nähe
haftet er auf den formenschönen Reliefs, womit die

1. u. 8. Pfeilerreliefs an der Reichenbachbrücke; von Ludwig Dasio, München.
 
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