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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 57.1906-1907

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Gmelin, L.: Die III. Deutsche Kunstgewerbe-Ausstellung Dresden 1906, [1]: Einleitung
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https://doi.org/10.11588/diglit.9336#0034

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Die III. Deutsche Aunstgewerbeausstellung Dresden ;906.

(Bit III. (Deutsche (>lunstgewer8e^
AuesteLbung (Dresden I9O6.

elten hat eine Ausstellung gleichen
Umfangs und gleicher Art sich
eines solchen Zulaufs und wach-
senden Beifalls zu erfreuen ge-
habt wie die „Dritte deutsche
Aunstgewerbeausstellung in Dres-
den, sst06"; hat eine geschickt geleitete, aber durchaus
vornehm gehaltene Vorarbeit in der Presse es ver-
standen, die Aufmerksamkeit in Spannung zu er-
halten und die Besucher herbeizurufen, so wurden
diese von selbst zu perolden, die überall das Lob
des Geschauten verkündeten. Seit der s. deutschen
Aunstgewerbeausstellung, s876, in München hat keine
ähnliche Veranstaltung das Zntereste der Berufs-
kreise in gleichem Maß auf sich gezogen wie die
Dresdener, und mit Recht, so grundverschieden von
der 76 er sie auch in ihren Absichten und ihren Er-
gebnissen ist. pat man vor 20 Zähren dem deut-
schen Aunstgewerbe durch den engen Anschluß an
die deutsche Vergangenheit den Meg zur Befreiung
vom ausländischen Einfluß anbahnen zu können

geglaubt, so hat die weitere Entwickelung gezeigt,
daß ein wirkliches Hortschreiten nur dann erfolgen
und ein eigener Stil nur dann errungen werden
kann, wenn unsere Merke den Triebkräften unserer
eigenen Zeit ihre Entstehung und Gestaltung ver-
danken. Die (2.) deutschnationale Aunstgewerbeaus-
stellung in München, ^ 888, stand noch ganz unter
dem Banne der \2 Zahre vorher ausgegebenen
Losung, und nur wenige Spuren — besonders aus
Dresden — verrieten, daß bereits Unterströmungen
sich regten, die ihren Meg unbekümmert um das
ofsizielle Dogma suchten und die in erster Linie von
der Zweckmäßigkeit Richtung und Ziel empfingen.
Nachdem dann im Zahr s897 sich der Drang zur
Befreiung vom Stilzwang zum ersten Mal auf den
Aunstausstellungen zu Dresden und München Luft
gemacht hatte, da begann ein nur allzu hastiges,
treibhausmäßiges Aufschießen aller, auch der unter-
ernährten Triebe, das erst nach und nach einem
normalen Wachstum Platz machte.

Da war es wohl an der Zeit, einmal eine
Generalmusterung zu halten und mobil zu machen;
und nachdem die in München für das Zahr
eingefädelte Aunstgewerbeausstellung an allerlei wid-
rigen Umständen gescheitert war, kam der Beschluß
der Dresdener, für das Jahr fy06 das deutsche

56 u. 57. vorsatzpaxiermuster; von Gtto Vbermeier, München.

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