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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 57.1906-1907

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Schur, Ernst: Die III. Deutsche Kunstgewerbe-Ausstellung Dresden 1906, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9336#0062

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Die III. Deutsche Kuustgewerbeausstelluug Dresden zyos.

Räume gilt es, von überflüssigem Schmuck, der sich
vielleicht für private Wohnzimmer ziemt, zu be-
freien und doch das Ganze nicht ärmlich erscheinen
zu lassen. Zwischen diesen beiden Grenzen liegt die
Mitte, die den Stil gibt, der das Notwendige nicht
verleugnet und nichts Unwahres vortäuscht.

Der Schalterraum mit den Fahrkartenschaltern
gibt gleich eine höchst einfache Lösung, die prakti-
schen Sinn verrät. Der Schalter ist weiß gehalten,
die Wand ist in Grau und Schwarz gegliedert. Dem
oberen Teil der Wand gibt der violette Bewurf ein
geschmackvolles Aussehen.

Der Wartesaal 3. Alasse zeigt grauen Boden-
belag. Tine schwarze Bank zieht sich um den ganzen
Raum, ebensolche Tische stehen davor. Die Wand
ist orange gestrichen, mit weißen Vierecken dazwischen
als Schmuck. So zeigt dieser Saal großflächige
Gliederung. Zntimer ist der Saal 2. Alasse. Die
Möbel sind blau gestrichen. Auf grauem Grunde
stehen die Möbel. Diese graue Wandfläche ist durch
grünes Liniengefüge leicht gegliedert?)

*) In der Abteilung „Aunsthandwerkliche Linzelerzeug-
niste" ist die Münchener Gruppe (Raumgestaltung von Prof.
Krüger) am besten gelungen. Ls sind hier namentlich die
Porzellane von Niemeyer (Nympheuburg), Gobelins von
Ejel. Geys, Uhren von Morawe und viele schöne Keraniiken
und namentlich Arbeiten in Metall zu erwähnen.

\os. (Dresd. A.) Lüster; von Adelb. Niemeyer, München,
ausgeführt von L. Nied erm eyer, München.

\02. (Dresd. A.) Frühstückszimmer; von Margarete v. Brau-
ch itsch, Wandbespannung und Kissen eigene Arbeit; Korbmöbel
von Jul. Mosler, München.

Was nach dieser
Schilderung im ein-
zelueti noch besonders
hsrvorzuhsbenist, das
ist die Vielseitigkeit der
Münchener Aünstler.
Sie schaffen sOrivat-
räume wie öffentliche
Räume. Ja, gerade
in letzterer Beziehuitg
gehen sie vorbildlich
vor. Sic erweitern
die Geltungsgebiete
der modernen deko-
rativen Aunst und
sind daher bestrebt,
sie aus einer Luxus-
kunst zu einer Be-
darsskunst werden zu
lassen. Gerade das
tut not, denn dainit
kommt sie allen zu-
gute, und die Geld-
 
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