Die III. Deutsche Runstgewerbecnisstellung Dresden p)oü.
^8. (Dresd. A.) Garten am „sächsischen kfaus"; von Ivilh. Rreis, Dresden.
des Tages über gehüllt ist, weicht hier einem nur
wenig gedämpften Lichts)
Das Gerüste des Raumes erscheint iin wesent-
lichen grauweiß, das durch reichliche ornamentale,
geometrische und figürliche Malerei belebt und in
der Thornische völlig durch das volltönende Guß-
mann'sche Mosaikbild auf Goldgrund verdrängt ist.
Gold — bisweilen, wie in den unteren Thor-
wandungen, in Dunkelgelb umgewandelt — bildet
auch (mit Grün, Weiß und Grau) die Pauptnote in der
1) <£s ist wohl nicht ohne Interesse, die für die Aus-
stattung der beiden Rirchenräume ermöglichten Aufwendungen
miteinander zu vergleichen. Während nämlich für den katho-
lischen Airchenraum nur die vom bayerischen Ministerium be-
willigte Lumme von z2000 ITC. zur Verfügung stand, wovon
etwa 2500 M. schon für Transporte und Reifen verausgabt
wurden, konnten auf den protestantischen Airchenraum — der
Rohbau erfolgte in allen Fällen zu Lasten der Ausstellungs-
leitung — allein für Zimmer«, Verputz- bzw. Ltuck- und Maler-
arbeiten über 20 000 M. verwendet werden. Dazu kamen noch
die wertvollen, z. T. nach Schumachers Entwurf hergestellten
Ausstellungsobjekte im Gesamtwert von etwa 5S ooo M.:
Vrgel 575 ITC., Ehormosaik zsoooM., Glasgemälde ^2000 ITC.,
Plattenboden zooo M., Ranzel sooo M., Beleuchtungskörper
2840 M., Gestühl u 20 ITC. rc.
Dekoration der Mitteltonne. Der räumliche Eindruck
wird durch den Mangel eines vollständigen Gestühls
— nur in den Seitenschiffen sind Titzbänke auf-
gestellt — etwas beeinträchtigt; bod} geben die stark
besuchten Orgelkonzerte, wobei das Mittelschiff Stuhl-
reihen erhält, Gelegenheit, jenen Eindruck zu korri-
gieren.
Im Zusammenhang mit dem protestantischen
Airchenraum steht der gleichfalls von Schumacher
geschaffene halbdunkle „Raum für kirchliche
Aleinkunst", an dessen Langseiten —- von unsicht-
baren elektrischen Lampen beleuchtet — eine sehr
interessante Sammlung von Abendmahlskelchen
(aus der Zeit um f230 bis zur Gegenwart) aus-
gestellt ist. Unter den ebenda ausgestellten Proben
von Gesangbuchkunst, die besonders im Elsaß (durch
Prof. lbr. Ioh. Dicker) gefördert wird, sind nament-
lich die nach Entwürfen von Otto Pupp, Schleiß-
heim, ausgezeichnet.
*
Wenn wir es früher als einen besonderen Vor-
zug der Raumkunstausstellung hingestellt haben, daß
der Besucher nicht nur die einzelnen Räume betreten
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^8. (Dresd. A.) Garten am „sächsischen kfaus"; von Ivilh. Rreis, Dresden.
des Tages über gehüllt ist, weicht hier einem nur
wenig gedämpften Lichts)
Das Gerüste des Raumes erscheint iin wesent-
lichen grauweiß, das durch reichliche ornamentale,
geometrische und figürliche Malerei belebt und in
der Thornische völlig durch das volltönende Guß-
mann'sche Mosaikbild auf Goldgrund verdrängt ist.
Gold — bisweilen, wie in den unteren Thor-
wandungen, in Dunkelgelb umgewandelt — bildet
auch (mit Grün, Weiß und Grau) die Pauptnote in der
1) <£s ist wohl nicht ohne Interesse, die für die Aus-
stattung der beiden Rirchenräume ermöglichten Aufwendungen
miteinander zu vergleichen. Während nämlich für den katho-
lischen Airchenraum nur die vom bayerischen Ministerium be-
willigte Lumme von z2000 ITC. zur Verfügung stand, wovon
etwa 2500 M. schon für Transporte und Reifen verausgabt
wurden, konnten auf den protestantischen Airchenraum — der
Rohbau erfolgte in allen Fällen zu Lasten der Ausstellungs-
leitung — allein für Zimmer«, Verputz- bzw. Ltuck- und Maler-
arbeiten über 20 000 M. verwendet werden. Dazu kamen noch
die wertvollen, z. T. nach Schumachers Entwurf hergestellten
Ausstellungsobjekte im Gesamtwert von etwa 5S ooo M.:
Vrgel 575 ITC., Ehormosaik zsoooM., Glasgemälde ^2000 ITC.,
Plattenboden zooo M., Ranzel sooo M., Beleuchtungskörper
2840 M., Gestühl u 20 ITC. rc.
Dekoration der Mitteltonne. Der räumliche Eindruck
wird durch den Mangel eines vollständigen Gestühls
— nur in den Seitenschiffen sind Titzbänke auf-
gestellt — etwas beeinträchtigt; bod} geben die stark
besuchten Orgelkonzerte, wobei das Mittelschiff Stuhl-
reihen erhält, Gelegenheit, jenen Eindruck zu korri-
gieren.
Im Zusammenhang mit dem protestantischen
Airchenraum steht der gleichfalls von Schumacher
geschaffene halbdunkle „Raum für kirchliche
Aleinkunst", an dessen Langseiten —- von unsicht-
baren elektrischen Lampen beleuchtet — eine sehr
interessante Sammlung von Abendmahlskelchen
(aus der Zeit um f230 bis zur Gegenwart) aus-
gestellt ist. Unter den ebenda ausgestellten Proben
von Gesangbuchkunst, die besonders im Elsaß (durch
Prof. lbr. Ioh. Dicker) gefördert wird, sind nament-
lich die nach Entwürfen von Otto Pupp, Schleiß-
heim, ausgezeichnet.
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Wenn wir es früher als einen besonderen Vor-
zug der Raumkunstausstellung hingestellt haben, daß
der Besucher nicht nur die einzelnen Räume betreten
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