Die in. Deutsche Runstgewerbeausstellung Dresden l906.
Von Flensburg,
wo Sauermann (f) als
einer der ersten Nord-
länder praktisch für das
Aunstgewerbe wirkte, ist
es weiter nicht verwun-
derlich, das es die Aus-
stellung beschickte, indem
Sauermanns Nachfolger
Anton u b e r mit der
von ihm geleiteten städti-
schen kunstgewerblichen
Fachschule eine knalle
ausstattete, die zwar als
ganzes nichts außerge-
wöhnliches bot, um so
mehr aber in Einzel-
heiten, wie z. B. den Vor-
hängen in Beiderwand-
gewebe, die im Ukuseum
selbst hergestellt wurden.
In Alto na haben
sich drei Aünstler —
Architekt Aurt Francke,
Waler Wilh. Batter-
mann und Bildhauer
Aug. penne berger
— zu einer gemein-
samen Raumschöpfung
vereinigt, die sie „Wart-
und Erholungsraum für
ein öffentliches Ge-
bäude" nennen, ein von
vornehmem Geschmack
zeugender phantasie-
raum, in welchem als
einzigartiger, sehr wir-
kungsvoller Schmuck ein
hoher Batikfries in
schwarz auf gelblich
weißem Grund die Wän-
de bekrönt.
Noch mehr Inter-
esse erregt aber die Gruppe des Altonaer zoolo-
gischen Wuseums, die dessen Vorstand, Prof. Vr.
^ito Lehmann vorgeführt hat. Nach all den
auf ,/Aunst-Wirkung" abzielenden Räumen ist es
un seltsames Gefühl, hier einen Raum zu be-
ll eten, dem die Absicht künstlerisch zu wirken, völlig
ln „ liegt und der durch seinen Inhalt jeden Aünst-
er r'effe[t; denn die Art, wie hier in Skeletten und
anderen Präparaten das logische Schassen, das all-
mähliche Entwickeln der Natur klargelegt ist, muß
159. (Dtxsb. A.) Trauzimmer
ITtiiller, ljolzarbeiten von
, fiir das Magdeburger Standesamt; Entwurf von Albin
den Möbelfabriken Encke und Keimst er, Magdeburg.
jeden denkenden, in die Tiefe dringenden Aünstler
zum Nachdenken über sein eigenes Tun anregen,
— ganz abgesehen von der unmittelbaren Lehr-
wirkung der Gegenstände. Biese Wuseumsein-
richtung, bei der ungewollt schon in der weisen
Unterordnung der Schaukästen unter die Hauptsache
ein entwicklungsfähiger Reim ruht, unterscheidet sich
gerade durch ihre Einfachheit sehr vorteilhaft von
anderen Sammlungen, wo man durch allerlei Wand-
gemälde und ähnlichen Schmuck Erklärungen zu
und ynnd,
'luci’f. 57. 3<ll)rg. tzcfl 5.
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Von Flensburg,
wo Sauermann (f) als
einer der ersten Nord-
länder praktisch für das
Aunstgewerbe wirkte, ist
es weiter nicht verwun-
derlich, das es die Aus-
stellung beschickte, indem
Sauermanns Nachfolger
Anton u b e r mit der
von ihm geleiteten städti-
schen kunstgewerblichen
Fachschule eine knalle
ausstattete, die zwar als
ganzes nichts außerge-
wöhnliches bot, um so
mehr aber in Einzel-
heiten, wie z. B. den Vor-
hängen in Beiderwand-
gewebe, die im Ukuseum
selbst hergestellt wurden.
In Alto na haben
sich drei Aünstler —
Architekt Aurt Francke,
Waler Wilh. Batter-
mann und Bildhauer
Aug. penne berger
— zu einer gemein-
samen Raumschöpfung
vereinigt, die sie „Wart-
und Erholungsraum für
ein öffentliches Ge-
bäude" nennen, ein von
vornehmem Geschmack
zeugender phantasie-
raum, in welchem als
einzigartiger, sehr wir-
kungsvoller Schmuck ein
hoher Batikfries in
schwarz auf gelblich
weißem Grund die Wän-
de bekrönt.
Noch mehr Inter-
esse erregt aber die Gruppe des Altonaer zoolo-
gischen Wuseums, die dessen Vorstand, Prof. Vr.
^ito Lehmann vorgeführt hat. Nach all den
auf ,/Aunst-Wirkung" abzielenden Räumen ist es
un seltsames Gefühl, hier einen Raum zu be-
ll eten, dem die Absicht künstlerisch zu wirken, völlig
ln „ liegt und der durch seinen Inhalt jeden Aünst-
er r'effe[t; denn die Art, wie hier in Skeletten und
anderen Präparaten das logische Schassen, das all-
mähliche Entwickeln der Natur klargelegt ist, muß
159. (Dtxsb. A.) Trauzimmer
ITtiiller, ljolzarbeiten von
, fiir das Magdeburger Standesamt; Entwurf von Albin
den Möbelfabriken Encke und Keimst er, Magdeburg.
jeden denkenden, in die Tiefe dringenden Aünstler
zum Nachdenken über sein eigenes Tun anregen,
— ganz abgesehen von der unmittelbaren Lehr-
wirkung der Gegenstände. Biese Wuseumsein-
richtung, bei der ungewollt schon in der weisen
Unterordnung der Schaukästen unter die Hauptsache
ein entwicklungsfähiger Reim ruht, unterscheidet sich
gerade durch ihre Einfachheit sehr vorteilhaft von
anderen Sammlungen, wo man durch allerlei Wand-
gemälde und ähnlichen Schmuck Erklärungen zu
und ynnd,
'luci’f. 57. 3<ll)rg. tzcfl 5.
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