Die HI. Deutsche Hunstgewerbeausstellimg Dresden 190s.
dem gleichen Boden. Derselben
Art sind auch die Keramiken von
Schmidt-Pecht, Konstanz; nach
Entwürfen von Jul. Diez, Mün
chen, gefertigt, lassen sie alle anderen
ihrer Art künstlerisch weit hinter sich.
— Recht erfreuliche Proben schickten
die keramischen Fachschulen zu B u n z -
lau und pöhr; an modernisiertem
Westerwälder Steingeug, das die Spe-
zialität der letzteren Anstalt ist, brach
ten im übrigen die Bereinigten We-
sterwälder Fabriken in pöhr-Grenz
Hausen u. a. die bekannten Rie
merschmidschen Krüge rcU) Das
künstlerisch Beste in diesem Material
sind Kurt Randhahns, Eisenberg
(Sachsen-Altenburg) niedliche Eier-
gruppen und seine Vasen mit den
prachtvollen Lüsterglasuren und Watt-
glasuren.
Daß im Bereich des Porzellans
die Kgl. preußische Manufak-
tur in Eharlottenburg unter der
Führung von Schm uz-Baudiß
tatkräftig vorwärts strebt, wurde schon
oben erwähnt; die Kgl. Sächsische
Manufaktur zu Meißen ist mit un-
gleichem Erfolg in gleicher Richtung
tätig. Neben zahlreichen Reproduk-
tionen alter Sachen hat sie auch
Tafelgeschirre von Riemerschmid und
van de Velde gebracht. Daß die des
letzteren nicht dem feinen Porzellan
gerecht werden, ist bei seiner mangeln-
den Rücksicht gegen die Forderungen
des Materials nicht weiter befremd-
lich; aber auch Riemerschmids Ge-
schirr (mit blauer Unterglasurmalerei)
behauptet sich schwer neben dem alten
mit dem grünen Drachen und der Gold-
schattierung. Freilich, die 83 Stücke
des Riemerschmidscheu Tafelgeschirres
)für {2 Personen) kosten 375 M.,
50 Stücke des Drachengeschirres
(für 6 Personen) s sß-s M.!
3m Bereich des Glases sind
^weit es Pohlgläser betrifft —
fmte Sonderleistungen zu verzeichnen,
außer etwa die schon genannten ge-
schnittenen Überfanggläser von D.
Christian, Meisental, und etwa
‘) vgl. Iahrg. S. 27
\67. (Dresd. 71.) Einzelheit des Tafelaufsatzes, Abb. ;ss.
Entwurf von Karl Groß; an der Ausführung beteiligt: f Aug. Hudler (figürliche Modelle),
lveißenfels (Llfenbeinfigürchen), ssirner und Franz (Gießarbeit), die Juweliere Ehren-
lechner, Heinze, Berger (Silberarbeit), sämtliche in Dresden.
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dem gleichen Boden. Derselben
Art sind auch die Keramiken von
Schmidt-Pecht, Konstanz; nach
Entwürfen von Jul. Diez, Mün
chen, gefertigt, lassen sie alle anderen
ihrer Art künstlerisch weit hinter sich.
— Recht erfreuliche Proben schickten
die keramischen Fachschulen zu B u n z -
lau und pöhr; an modernisiertem
Westerwälder Steingeug, das die Spe-
zialität der letzteren Anstalt ist, brach
ten im übrigen die Bereinigten We-
sterwälder Fabriken in pöhr-Grenz
Hausen u. a. die bekannten Rie
merschmidschen Krüge rcU) Das
künstlerisch Beste in diesem Material
sind Kurt Randhahns, Eisenberg
(Sachsen-Altenburg) niedliche Eier-
gruppen und seine Vasen mit den
prachtvollen Lüsterglasuren und Watt-
glasuren.
Daß im Bereich des Porzellans
die Kgl. preußische Manufak-
tur in Eharlottenburg unter der
Führung von Schm uz-Baudiß
tatkräftig vorwärts strebt, wurde schon
oben erwähnt; die Kgl. Sächsische
Manufaktur zu Meißen ist mit un-
gleichem Erfolg in gleicher Richtung
tätig. Neben zahlreichen Reproduk-
tionen alter Sachen hat sie auch
Tafelgeschirre von Riemerschmid und
van de Velde gebracht. Daß die des
letzteren nicht dem feinen Porzellan
gerecht werden, ist bei seiner mangeln-
den Rücksicht gegen die Forderungen
des Materials nicht weiter befremd-
lich; aber auch Riemerschmids Ge-
schirr (mit blauer Unterglasurmalerei)
behauptet sich schwer neben dem alten
mit dem grünen Drachen und der Gold-
schattierung. Freilich, die 83 Stücke
des Riemerschmidscheu Tafelgeschirres
)für {2 Personen) kosten 375 M.,
50 Stücke des Drachengeschirres
(für 6 Personen) s sß-s M.!
3m Bereich des Glases sind
^weit es Pohlgläser betrifft —
fmte Sonderleistungen zu verzeichnen,
außer etwa die schon genannten ge-
schnittenen Überfanggläser von D.
Christian, Meisental, und etwa
‘) vgl. Iahrg. S. 27
\67. (Dresd. 71.) Einzelheit des Tafelaufsatzes, Abb. ;ss.
Entwurf von Karl Groß; an der Ausführung beteiligt: f Aug. Hudler (figürliche Modelle),
lveißenfels (Llfenbeinfigürchen), ssirner und Franz (Gießarbeit), die Juweliere Ehren-
lechner, Heinze, Berger (Silberarbeit), sämtliche in Dresden.
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