Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 57.1906-1907

DOI Artikel:
Neue Arbeiten Fritz von Miller's
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9336#0128

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Neue Arbeiten Fritz von Niller's.

\<)6. Einzelheit ans dem Tafelaufsatz Abb. \l)7. (Wirkt. Größe.)

entspringt und die mit oxydiertem Silber belegt
ist, ruht auf einem von zwei grünbronzenen Löwen
flankierten Polster und ist von einer lebhaft bewegten
Laubkrone aus vergoldetenr Silber unrschlossen, die
mit Korallen uild den emaillierten Wappen der
Garnisonsstädte des Regiments geschmückt ist. Das
prächtig emaillierte bayerische Wappen, das den
Brennpunkt des ganzen Aufsatzes bildet, ist durch
goldene, mit „Hirschgrandln" zwischen Filigran und
Tmail behängten 'Kettchen nach beiden Seiten mit
dem von Goldfiligran-Reifen umspannten Geweih
verbunden.

*

Tafel 3. Tin Hochzeitsbecher, wie das Ge-
schenk zur kaiserlichen Silberhochzeit als Doppel-
becher gestaltet. Beide fiachgewölbte Schalen sind
poliert, die obere vergoldet, die unters dunkel
patiniert (durch Behandlung mit Platinchlorid), an
ihrer Trennungsfuge von einen: flachen eisernen
Reif umspannt, der einen in Silber tauschierten
Myrtenfries und sechs in Gold gefaßte Granaten
trägt. In dem die obere Schale krönenden email-
lierten Augelbäumchen sitzen perlen als Früchte, deren
obersten bei Gebrauch des Deckels als Schale die Füße
bilden. Der Nodus des Schaftes ist in gleicher Weise be-
handelt wie die untere Schale; darüber in Goldfassung
ein von Saphiren besetzter Ring und ein Filigran-
band, darunter auf mattschwarzem Grund ein Blumen-
kranz in leuchtendem, bunten Zellenschmelz. (Vom
bayerischen Gewerbemuseum in Nürnberg für seine
Sammlung erworben.)

-X-

Prunkschale, Iubiläumsgabe des Ober-
bayerifchen Landrates (Abb. fM). Tine halb-

kugelförmige Schale mit flachem, von sechs Spangen
überspannten: Deckel. Die Inschrift an: quadra-
tischen Sockel gibt Aufschluß über den Sinn der Gabe:
„Seiner König!. Hoheit Prinz Luitpold von Bayern,
den: vielgeliebten Regenten des angestannnten Hauses
Wittelsbach, das vor einhundert Jahren die bayerische
Känigswürde angenommen. Gewidmet von: Ober-
bayerischen Landrat an: s. Januar 1)906."—Aufbau:
Vier grüne Bronzefüße mit Masken tragen eine
kräftige, dunkelgrüne Serpentinplatte, an deren Tcken
vier stilisierte Löwen ruhen, als Träger des quadra-
tischen, etwas ausgebogenen Sockels n:it der Widmungs-
inschrift; die Zwickel zwischen diesen: Sockel und den:
darüber beginnenden runden Fuß sind durch emaillierte
— Regententugenden symbolisierende — Tiergestalten
besetzt. Der gewölbte Fußteil zeigt vier emaillierte
Wappen zwischen: dreireihigem Filigrangeschlinge und
grünen: Tnmil. Am aussteigenden Schaft unten ein
breiter Ring mit zehn großen Kaprubinen, in welche
die Buchstaben OBERBAYERN tief geschnitten
sind, darüber drei Reihen n:it den emaillierten Wappen
der 27 Städte Oberbayerns und wieder ein Vrna-
nrentring. Den Übergang von: Schaft zur Schale
vermitteln sechs (plastisch wundervoll gearbeitete)
singende Tngelsköpfchen; die Spangen, die von hier
aus, die Schale einschließend, in die Höhe steigen,
vereinigen sich mit dem Randreif der Schale, der
die gekrönten Medaillonbilder der bayerischen Könige
und des Prinzregenten trägt, zwischen welchen die
Jahreszahl Januar MDCCCVI—MCMVI und

Wahlsprüche bayerischer Könige-Gerecht und

beharrlich, — Gott und mein Volk, — In Treue

fest-eingeschaltet sind; oben ist dieser Reif

durch einen grün emaillierten Lorbeerkranz abge-
 
Annotationen