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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 57.1906-1907

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Kleine Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.9336#0172

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Aus dem Münchener Kunstgewerbebaus.

291. In Kupfer getriebene und emaillierte Schalen; von Ehren bock und viert Haler,

München. (l/4 d. wirkt. Größe.)

bei weniger eng umschriebenem Programm eine an
sich vollkommenere Lösung der Aufgabe herbeigeführt
werden könne. Der eine, ein ängstlich prüfender
Künstler, hält sich gewissenhaft an das Programm
-— denn ohne das geht er sicherlich bei der Preis-
verteilung leer aus; der andere wagt es, unter
teilweiser Umstoßuug des Programms, eine seiner
Ansicht nach bessere Lösung zu versuchen und einzu-
reichen. Angenommen, das Preisgericht überzeugt
sich davon, daß diese progr'ammwidrige Lösung
wirklich die beste sei, hat es dann nicht die Ver-
pflichtung, diese Lösung zur Ausführung zu empfehlen?
Dem Verfasser eines solchen Entwurfs einen Preis
zu erteilen, wäre eine Ungerechtigkeit gegen alle,
welche sich — fei's nun aus Gewissenhaftigkeit, sei's
aus Kurzsichtigkeit — genau an das Programm
gehalten haben; aber es sieht nichts im Wege, für
die Ausführung den besseren Entwurf vor-
zuziehen.

Ganz so liegt der Hall des Eendlinger Wett-
bewerbs, bei den: das Preisgericht bona fide — wie
wir annehmen dürfen — einen Vorschlag, der gegen
eine der Grundlagen des Programms — den Auf-
stellungsplatz — verstieß, nicht prämiiert, aber zur
Ausführung empfohlen und damit ausgesprochen hat,
daß es die Ausschreibung selber in einem Haupt-
punkt bemängelt. Wenn ein Preisgericht ein in
mancher Hinsicht programmwidriges Modell als das
beste erkennt, so ist es nicht nur sein Recht, sondern
geradezu seine Pflicht, dieses zur Ausführung zu
empfehlen, so lange es mit der Grundidee der Auf-
gabe in Übereinstimmung bleibt. Man stelle sich
einmal den Fall vor, daß durch irgendwelche Am-
stände lauter mittelmäßige Modelle rechtzeitig ein-
laufen und ein vortreffliches einen Tag später; die
Preise könnten dann allerdings nur an die rechtzeitig
eingelaufenen Modelle fallen; aber es wäre doch
Heller Unsinn, einen mittelmäßigen Entwurf zur Aus-
führung zu bringen, wenn doch ein vortrefflicher

vorliegt —• der allerdings
einen Tag zu spät gekom-
rnen ist! Man will doch
der Mit- und Nachwelt
möglichst das Beste hin-
terlassen und nicht das-
jenige, was beim Wett-
bewerb zuerst da war. Ein
künstlerischer Wett-
bewerb muß anders be-
handelt werden als ein
sportliches Wettrennen. Will
inan jeden Vorwand zu
einem Vorwurf beseitigen,
dann kann man ja einen neuen Wettbewerb auf
neuer Grundlage ausschreiben. G.

m

Plakac für die „HandwerksaussteUung Aachen

I907."1) Wettbewerb; verlangt wird ein fertiger
Entwurf zu einem Plakat, möglichst in 3 Farben
mit obigem Titel unter Beifügung der Worte sin
kleinerer Achrift): „s5. August bis fsi. Beptember,
Londerausstellung für christliche Kunst". Einsendungs-
termin: f5. März ssi07; drei Preise: 300, 200
sOO M. Programme können von der „handwerks-
ausstellung, Aachen fsjO?" unentgeltlich bezogen
werden. 4fr

■T*sä0 Grabmal für den f Erzbischof von Bam-
berg, Dr. Jös. v. 5 ch 0 rk bildet Gegenstand
eines Wettbewerbes, den die Deutsche Gesellschaft für
christliche Kunst, Mün-
chen sKarlstraße 6) unter
den ihr angehörenden
Künstlern eröffnet hat;
für das Grabmal, das
als Wandgrabmal im
Dom zu Bamberg er-
richtet werden soll, stehen
2330 M. zur Verfü-
gung. Einlieferungster-
min: 20. März sfl07;
als erster Preis gilt
die Übertragung der

*) Wettbewerbe werden stets
an dieser stelle bekannt gegeben;
über die jeweils ttt Schwebe be-
findlichen Wettbewerbe gibt der
Wettbewerb-Kalender auf Seite 2
des Anzeigenteils Aufschluß. So
weit die Programme bei der Redak-
tion eingelanten sind, liegen sie ...... - . ,

auf dem Sekretariat des Bayer. 2Y2. Vase M Kupfer getrieben,

Aunftgemerbevereins zu München lind emailliert- von

zur Einsichtnahme durch die ver. pannierr UNS einauneri, von

einsmitglieder auf; iti diesem ja» EhreNböck und Vierthaler,
ist die berr. Textnotiz am Schlüsse , . - *,< *1 »r \

stets mit einen: * versehen. ItlÜllchen. C1/ö tütul. Grösse.)

*58
 
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