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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 57.1906-1907

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Halm, Philipp Maria: Zur Geschichte der Möbel
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https://doi.org/10.11588/diglit.9336#0220

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Zur Geschichte der Möbel.

gewidmetes Unternehmen mit dem ersten Bande her-
vor: Alfred Aoeppen und Aarl Breuer, Ge-
schichte des Möbels. H Die beiden Verfasser gingen
wesentlich andere Wege als Meyer. Galt diesem
als Hauptaufgabe, die Entwicklung und die Ausge-
staltung der Grundformen und Gattungstypen klar-
zulegen, so ward mit dem ebengenannten Werke
Aoeppen-Breuers eine, wie schon der Titel sagt,
eigene Geschichte des Möbels beabsichtigt, ein Unter-
nehmen, das dem Fachmann längst als ein dringen-
des Bedürfnis erschienen war. Uoeppen wollte da-
mit in erster Linie „die Grundzüge einer Stillehre
für Bau- und Möbeltischler" geben, alsdann sollte
es eine wissenschaftliche, den Stoff sowohl in tech-

388. Gravierte Gläser; aus der Fachschule iu Zwiesel.
(’/s d. wirkt« Größe.)

nischer wie kulturgeschichtlicher und ästhetischer Hin-
sicht eingehend behandelnde Arbeit sein. Um es gleich
anfangs zu sagen, der Absichten waren es zu viele,
als daß nicht eine oder die andere dabei in der Aus-
führung hätte zu kurz kommen müssen. So ist denn
auch m. E. der Versuch einer Stillehre für Bau-
und Möbeltischler nicht geglückt. Eine solche kann

?) Geschichte des Möbels. Unter Berücksichtigung der archi-
tektonischen und tektonischen Formen. Line Btillehre für Bau-
und Möbeltischler. Die Entwicklung des Möbels von den An-
fängen des menschlichen tVohnbaus bis zur römischen Kaiser-
zeit unter Einbeziehung des Mobiliars in den ostasiatischen Län-
dern von Dr. Alfred Koepxen und Karl Breuer. Mit 425
Abbildungen. Bruno Heßling, Berlin.

387. Gravierte Gläser; aus der Fachschule in Zwiesel.
(Vs d. wirk!. Größe.)

nicht klar und sachlich genug gehalteit feilt, wissen-
schaftlicher Ballast ist der größte Hemmschuh für
solche Zwecke. Solcher aber ist in unermeßlicher
Hülle, wie schon der Literaturnachweis ersehen läßt,
zusmnmengetragen. Der Praktiker erstickt unter der
Masse des Gebotenen, er schreckt vor umfangreichen
Erläuterungen und geschichtlichen Exkursen jetzt unt
so mehr zurück, als der Umschwung aus dem Ge-
biete der Möbelkunst das Interesse für die historischen
Stile wesentlich eingedämmt hat. Meyer erkannte
dies alles sehr wohl, darum legte er den Schwer-
punkt seines Werkes auf die Vorführung instruktiver
Abbildungen, die er mit kurzen sachlichen Worten er-
läuterte. In den eben geschilderten Nachteilen des
Werkes von Aoeppen und Breuer ist aber zu-
gleich das Wesen und der Wert desselben deutlich
gekennzeichnet. Es ist eine wissenschaftliche Arbeit,
und zwar von grundlegender Bedeutung, eine Arbeit,
die der Historiker, der Lehrer, der Aunst- und Aultur-
historiker mit Wärme und Freude begrüßen wird.
Das riesige, an allen Orten verstreute Material ist

38g. Gemalte Gläser; aus der Fachschule iu Zwiesel.
(Vs d. wirkl. Größe.)

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