Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 57.1906-1907

DOI Artikel:
Habich, Georg: Julius Diez
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9336#0258

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Julius Diez.

467. Farbiges Fenster für den Amtsgerichtssitzungssaal Sulzbach in Bayern; entworfen von Jul. Diez, ausgeführt von

L. Ule, München (4906).

stimmung. Auch sie sind absolut als Flächendekoration
gedacht, Überschneidungen und nialerische Perspektive
vermeiden sie nach Möglichkeit. Die harten Konturen,
die scharf gegeneinander abgesetzten Licht- und Schatten -
Partien und der neutrale Grund, auf dem die Figuren
stehen, sind durchaus im Sinne der musivischen Kunst
gedacht und empfunden (Abb. ^85 u. ^86 und Tafel 8).

So sehen wir von Jahr zu Jahr die Kräfte
unseres Künstlers steigen, seine Talente sich immer
glänzender entfalten. Möchte ihm auch die Zukunft
— und nicht nur außerhalb Münchens — Aufgaben
bieten, die seines Talentes würdig sind. Julius Diez
gehört zu denen, die München nicht entbehren kann.

Denn was ist es, das München zur beliebtesten und
zur populärsten Stadt Deutschlands gemacht hat? —
Nicht Cornelius und Schwanthaler, auch W. Kaul-
bach und die Maler des Maximiliansums nicht. Die
sog. vornehme Aunst inr akademischen Faltenwurf?
— Nein. Aber die Münchner Bilderbogen, die alten
„Fliegenden", Erscheinungen wie Spitzweg, Schwind
und Wilhelm Busch erweisen bis auf den heutigen
Tag ihre werbende Araft. Und zu diesen Elementen,
die dem Namen München . den besonderen Klang
geben, gehört in unseren Tagen vor allem Julius
Diez. Äußerlich schlicht, innerlich reich — wie er,
das ist die echte Vornehmheit. .

468. Initial (St. Hubertus. ;8Y4).

- 24,

33

Aunst und Handwerk.

Jalfrg. Heft 8.
 
Annotationen