Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]: Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 (57.1906-1907)

Kleine Nachrichten.

Musterungen (3. B. Abb. 589—90 lassen im ersten
Augenblick die Vermutung auffommert, daß irgend-
welche schablonenartigen oder sonstige mechanischen
Hilfsmittel dabei benutzt worden sind. Bei genauerer
Betrachtung gewinnt inan aber mehr und mehr die
Überzeugung, daß hier nur ein Aussparverfahren,
ähnlich wie es bei den Batiks geübt wird, mit im
Spiele ist — indem der Stoff der Musterung gemäß
(vor dem Färben) vorübergehend mit einer deckenden
Schicht überzogen wurde, die entweder durch ihre
Begrenzungen direkt der Musterung vorarbeitete, oder
in der durch Abschaben und Eingraben der Stoff
entblößt wurde Das in Abb. 59) dargestellte Muster
kann schlechterdings gar nicht anders entstanden fein,
als indem die Linien der Zeichnung mit irgend-
einem den Stoff gegen Annahme von Farbe sichern-
den und nach dem Färben wieder beseitigten Mittel
— z. B. Wachs — ausgezeichnet worden sind. Die
Vermutung, daß kleine, oft wiederkehrende Motive,
wie Tierchen, Kreise u. ä., mit einer Art Stempel
aufgetragen seien (z. B. bei dem schon im Gewebe
braun und weiß gestreiften Stoff, Abb. 589), hält
keiner genaueren Prüfung stand. £. Gmelin.

(Schluß folgt.)

(Xkeine Nachrichten.

(Vcreine, Museen, Schuten, Äussiettungen,
Mettöeweröe <re.

usstellung „München 1908". Zum Zwecke der
Beratung in künstlerischen Ausstellungsfragen
und der Vermittlung zwischen Ausstellern und Künst-
lern ist Architekt Or. Paul Weuz in die Geschäfts-
stelle der Ausstellung berufen worden. Sprechstunde
an den Werktagen von 5—P/o Uhr im Zimmer 069,
Rathaus, 3. Stock, Telephonruf: Rathauszentrale ^360,
sodann Nr. 82.

Von den preisgekrönten Plakaten wurde der
Entwurf von Professor Julius Diez in etwas ge-
änderter Form, wie es aus plakattechnischen Gründen
notwendig war, zur Ausführung bestimmt. Das
Plakat ist durch Einfachheit und künstlerische Wirkung
geeignet, ein sprechendes Propagandamittel für die
Ausstellung „München 1908" zu werden.

rh:

m

in Preisausschreiben für Gold- und Silber-
schmied--Lehrlinge erläßt das „Journal der
Goldschmiedekunst". Als Aufgaben sind gestellt:

I. Damenanhänger oder Karmoisierungsring (fertig

abzuliefern); II. Medaillon (unpoliert und ungefaßt
zu liefern); III. Fassung von mindestens fO Steinen
(verschiedene Faßmethoden); IV. silberner Leuchter
(roh, unpoliert einzuliefern). Bei jeder Gruppe drei
Preise von fO—20 bzw. 30 M.; das Preisgericht
wird vom Verbandstag in Kiel ernannt, bei welchem
Anlaß auch die Arbeiten ausgestellt werden. Ein-
lieferungstermin: 3f. Juli 1907?) ch

Um Entwürfe für das Rathaus in Döbeln

(Sachsen) erläßt der dortige Stadtrat ein Preis-
ausschreiben zum 2. September. Drei Preise: 2500,
f500 und 1000 RI., außerdem stehen 1000 RI. für
drei weitere Entwürfe zur Verfügung. Verlangt
werden ein Lageplan 1 : 500, sämtliche Grundrisse,
die nötigen Schnitte und 2 Straßenansichten 1 :200,
eine Pauptansicht 1 : 100, eine Perspektive und ein
Kostenanschlag. Baukosten nicht über 500000 RI.
Programme vom Stadtrat Döbeln.

ür die städtische fallen-, Schwiinin- und Bade-
anstalt in »Halle a. S. ist seitens der Stadt ein
Wettbewerb zum 2. Sept. d .Z. ausgeschrieben. Drei
Preise: 3000, 2000, 1000 RI.; Ankauf von weiteren
Entwürfen zu je 300 RI. Vorbehalten. Programme
gegen Einsendung von 3 RI. durch das städt. Poch-
bauamt in Palls zu beziehen.

eim Wettbewerb bccr. Zentralfriedhof in Mann-
heim (vgl. S. 220) ist der Ablieferungstermin
zum 15. Zuni verlegt worden. -3f

n dem Wettbewerb für das Badehaus in
Westerland-Sylt (vgl. S. 250) ist der Abliefe-
rungstermin auf den 22. Juni hinausgeschoben
worden.

ür eilt Reklame-Plakat der Stadt Würzburg

hat der dortige Fremdenverkehrsverein ein Preis-
ausschreiben erlassen. Für Preise sind zusammen 300 M.
(1. 150, 2. 100 und 3. 50 M.) ausgesetzt. Das
Preisrichteramt haben Professor Philipp Frank
in Berlin, Professor Friedrich Fehr in Karlsruhe
und Kunstmaler paus Sp erlich in Würzburg über-
nommen. Für die farbig ausgeführten Original-
entwürfe ist eine Bildgröße von ca. 70 X 90 om
vorgesehen. Der Schlußtermin für die Einreichung
ist der 1. September d. Z. Nähere Auskünfte werden
von dem Fremdenverkehrsverein würzburg erteilt, -ft

i) Wettbewerbe werden stets an dieser Stelle bekannt gegeben; über die
jeweils in Schwebe befindlichen Wettbewerbe gibt der Wettbewerb - Aalender
anf Seite 2 des Anzeigenteils Aufschluß. Soweit die Programme bei der
Redaktion eingelaufen sind, liegen sie auf dem Sekretariat des Bayer. Aunst-
gewerbevereins zu München zur Einsichtnahme durch die Vereinsmitglieder
auf; in diesen» Fall ist die betr. Textnotiz am Schlüsse stets mit einem * versehen.