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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 57.1906-1907

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nicht in diese Gesellschaft paßte. Daß der „Formen-
schatz" nachher sich wieder ausschließlich der Kunst
der Vergangenheit zugewandt hat, ist unr so dank-
barer zu begrüßen, als es einerseits für die neue
Kunst genug Publikationen gibt, während anderseits
an fortlaufenden Publikationen alter Kunst kein
Übermaß besteht. 6.

immermann, Will)., Chemiker und Lehrer an
der Handwerker- und Kunstgewerbeschule in
Barmen. Das Beizen und Färben des polzes.
^.verbesserte und erweiterte Auflage. Selbstverlag;
Barmen, Adolphstr. JO. Preis: broschiert 2 M., ge-
bunden 3 BK

Dieses Buch gehört entschieden zu den besten
und brauchbarsten pilfsbüchern dieser Art. Schon die
erste Auflage war in jeden: Etablissement, gleichviel
ob groß oder klein, in dem bessere Möbel fabriziert
werden, hochwillkommen, da es bei der derzeitigen
Geschmacksrichtung, das Möbel verschieden zu beizen
und zu färben ein wichtiger Behelf ist. Die Einteilung
und Anordnung des Buches ist klar und übersichtlich,
so daß jedermann in der Lage ist, jeden gewünschten
Farbton billig und ohne Umständlichkeit herzustellen.
Freilich gilt auch hier das alte Sprichwort „Probieren
geht über studieren"/ Die für alle möglichen Fälle
zusammengestellten Rezepte müssen eben nolens volens
vor der Anwendung ausprobiert werden, wenn man
in dieser Richtung Vollkommenes leisten will; die
zahlreichen im Buche , angeführten, in der Praxis
bereits erprobten Winke sind gewissenhaft zu be-
achten. Nur fortgesetzte Übung und Beobachtung
werden mit Sicherheit zum Gelingen der Arbeit
führen. O. F.

ampel, I., Lehrer an der staatlichen Baugewerk-
schule zu Hamburg. Schattenkonstruktionen
für den Gebrauch an Baugewerkschulen, Gewerbe-
schule,: rc. Mit 5\ Textfiguren und 20 Tafeln prak-
tischer Beispiele in Lichtdruck, ^uerfolio, in Lein-
wand geb. 5 M. B. G. Teubner, Leipzig und
Berlin.

Der großen Zahl von Werken über Schatten-
konstruktion noch ein weiteres hinzuzufügen, bleibt,
wie auch der Verfasser in seinem Vorwort selbst an-
deutet, immerhin gewagt; gibt es ja doch auf diesem
Gebiete sowohl nach Qualität wie Quantität Vor-
zügliches. Dennoch ist es dem Verfasser gelungen,
sowohl durch die anschauliche Darstellung, wie auch
insbesondere durch die eingehenden Determinationen,
das Wesentliche der Schattenkonstruktion noch mehr
in den Vordergrund zu bringen als dies bei vielen
ähnlichen Werken bisher der Fall war. Das Werk

behandelt die Konstruktion der Schatten an Mbjekten
in rechtwinkligen (orthogonaler) und schiefwinkliger
(klinogonaler) Parallelprojektion, wie auch an solchen
in perspektivischer Darstellung. Wenn der Verfasser
sich hierbei begnügt hat, statt vieler nur die wich-
tigsten, charakteristischen Punkte der Selbst- und
Schlagschattengrenzen anzugeben, ebenso von der Be-
zeichnung durch Buchstaben :c. einen sparsamen Ge-
brauch macht, sowie endlich von der Darstellung der
Helligkeitsstufen völlig absieht, so kann man darin
eher einen Vorzug als einen Mangel ersehen. Die
den: Text eingedruckten 5J Lehrfiguren (Seite \—JH)
bilden eine gute Grundlage für das Verständnis der
auf 20Tafeln gebrachten konstruktiven Anwendungen.
Der Stil des Textes ist klar, und deshalb leicht ver-
ständlich für Jeden, welcher — wie ja vorausgesetzt
werden muß — in der projektionslehre schon einiger-
maßen bewandert ist. Der zeichnerische Teil ist exakt
ausgeführt und wirkt durch die fa:nos gewählten,
der Praxis entnoinmenen Beispiele äußerst anregend.
Ein weiterer Vorzug besteht auch in dem mehrfachen
Hinweis auf verschiedene vorteilhafte Abkürzungen
der Verfahren, wie z. B. auf Seite Tafel I,
Seite 3J, Tafel X, Fig. 5^ usw. Kurz, der Verfasser
verdient vollste Anerkennung für sein wohlgelungenes
Werk, das sich zun: Gebrauch an technischen Mittel-
schulen und ebenso zum Selbstunterricht vorzüglich
eignet. M. K.

ersten, Paul, Moderne Stempel und Buch-
einbände. Verlag von Dornenmnn Sc Eo.,
Magdeburg.

3» der Form eines Privatkatalogs bringt die
Firma Dornemann Sc Eo. eine Anzahl moderner
Vergolderstempel für Buchbinder zur Anschauung,
die nach Entwürfen des Fachlehrers für Buchschmuck
Paul Kersten in Berlin angefertigt sind und die in
technischer Beziehung auf diesem Gebiete allen billigen
Anforderungen hier wohl entsprechen dürften. Wenn
auch nicht alle der vorgeführten Formen als ganz
einwandfrei hinzunehmen sind, manche sogar, von:
künstlerischen Standpunkte aus betrachtet, besser weg-
geblieben wären, so sind dieselben in ihrer über-
wiegenden Mehrheit doch gut zu nennen und zeigen
im Anhang des Büchleins eine init gutem Geschnmck
und vielem Verständnis dargebotene vielseitige Ver-
wendbarkeit der einzelnen Formenstempel in fertigem
Buchschmuck, so daß aus dem Katalog unsere Buch-
binder vieles und sehr Beachtenswertes für ihren
Beruf finden und daraus lernen können. Es kann
deshalb in einschlägigen Kreisen dieses kleine Buch
und dessen Inhalt nur wärmstens empfohlen werden.

T. S.

verantw. Red.: ssrof. £. ©nie Iin. — Herausgegeben vom Bayer. Runstgewerbeverein. — Druck und Verlag von R. Vldenbourg, München.
 
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