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durch Napoleon zur Ausführung gebracht worden. Uebri-
gens haben viele Meister und viele Zeiten am inner» und
äußern Ausbau gearbeitet. Unter den Statuen an der
Außenseite des Doms sind Adam und Eva, Judith, der
bettelnde Lazarus, S. Peter, Sta. Lucia, S. Eustachio.
Sta. Agata u. s. w. von Cristoforo Salari detto il Gobbo.
Die Glasfenster sind aus dem löten, das Grabmal deS
heil. Boromäus aus dem ittcn Jahrhundert.

* Das Dominikanerkloster; hier ist das Abend-
mal von Leonardo da Vinci. Daneben:

* Sta. Maria belle Grazie. In einer Seiten-
kapelle zur Rechten: Geißelung Christi, Darstellung vor
dem Volk und Kreuzigung, ->I Fresco von Gaudenzio Fer-
rari. — In der Kapelle links vom Hochaltar ist ein wnn-
dcrthätiges Marienbild mit Bildnissen der Donatoren,
gemalt von Leonardo da Vinci, Daneben die Ueberreste
eines Frescogemäldes, vielleicht auch von ihm, die Anbe-
tung der Hirten vorstellend. Im Heraustreten aus der
Kapelle sieht man oben an der Empor eine Madonna -in
trono, «l Frcsco vo» Bernardino Luini.

^ Die ambrosianische Bibliothek. Außer dem
großen Kunstsaal, in welchem sich Raphaels Karton zur
Schule von Athen und andere Zeichnungen von ihm, Leo-
nardo da Vinci, Vernarb. Luini; Oelbilder von Leztern,
von A. Dürer und andern ausgezeichnete Werke finden,
ist ein zweiter Saal in der Bibliothek selbst, in welchem
ein großes Frescogemalde von Bernardino Luini, die
Geißelung und Verspottung Christi, nebst den Bildnissen
der Stifter dieses Bildes.

* Die Brera; außer den großen Sälen, in welchen
die Werke Raxhaei's, Francia's, Guido's, Carpaccio's und
vieler anderer großer Meister zu sehen, sind auch die
neuen Sale der Brera beachtenswert!,, in welchen moderne,
preisgekrönte Werke, ferner Appianis Denkmal von Thor-
waldsen, sich befinden, und welche sich mit einem Reserve-
zimmer schließen , in welchem ich u. A. ein ausgezeichne-
tes Bild — die Marter der heiligen Catharina — von
Gaudenzio Ferrari und eine angefangene heilige Familie
von Leonardo gefunden.

* S. Viktore; die Kuppel von Moncalvi, mit spie-
lenden und lobsingenden Engeln; darunter Sybillen und
Propheten von Crespi.

* S. Ambrogio, älteste Kirche in Mailand; die
Thüren von Cppreffenholz. Das Grabmal und das in

, Stein gehauene Bildniß des heil. Ambrosius. Im Chor
sind alte griechische Mosaiken, Christus von Engeln um-
geben; der Kopf Christi aus spätrer Zeit, vielleicht nach
Luinis Zeichnung. In einer Seitenkapelle sind zwei Fresco-
gemälde von Bern. Luini, Kampf und Ende des heil.
Georg vorstellend.

* Der Pallast des Duca Litta enthält außer
einer Sammlung Oelgemälde, unter denen der Kampf des

Apoll und Marsyas von Correggio (?), in einem besondern
Saal sechs ausgesägte Frescobilder von Bern. Luini.

Die Casa Calderara enthalt u. a. weniger bedeu-
tenden Dingen , zwei von Leonardo, gezeichnete Bildnisse
(das der Monna Lisa und ein a.) und den heil. Michael,
Handzeichnung von Raphael.

S. IIstörcio, eine alte Kirche, hat in der Sakristei
einige gute Gemälde. Grabmal desJpietro aus dem 1 sten
oder Anfang des Uten Martpr-Jahrhunderts.

S. Celso: Die Taufe Christi von Gaudenzio Fer-
rari. Zwei Bilder von Carlo d'llrbino, Raphaels Schü-
ler; die Auferstehung von Campi u. a. Auch sind hier
die vier Evangelisten, »I Frcsco von Appiani.

S. Lorenzo, sehr alte Kirche; davor stehen Säulen,
Trümmer eines alten Herkulcstempels. In einer vor-
schlossenen Seitenkapelle der Tod der heiligen Natalie, al
Frcsco von Campi; und Christus unter den Jüngern,
den ungläubigen Thomas bekehrend, ein Oelbild von Mi-,
chel Angelo da Cervia.

* M o 11 a st er o maggiore, fast ganz »t Frese« aus-
gemalt von Bernardino Luini und einigen Später».

Der kaiserlische Pallast enthalt Frescobilder vom
Appiani.

Das Ospedale grande, schönes Gebäude aus
dem löten Jahrhundert, mit Verzierungen aus gebrann-
ter Erde.

Interessant sind noch aus neuerer Zeit der T ri u mp h-
bogen (Fori» Marengo), das Amphitheater u. s. w.

Zwischen Mailand und Pavia, näher an leztrer Stadt
gelegen, ist die Certosa, ein verlassenes, aber ehedem
ausserordentlich reiches Karthäuserkloster. Die Kirche ist
von Zamodia gebaut zu Ende des löten Jahrhunderts.
Am Eingang befinden sich Darstellungen aus dem Leben
des Gründers vom Dom, Galar. Visconti, Hantreliefs
von Amadei. — In der Kirche sind viel schone Tafeln
von Purgignone, Solario, Pietro Perugino n. A.; Fresco-
malerejen von Bramantino, Campi und Crespi; von
Luini ein schönes Marienbild mit dem Kind, das eine
Nelke bricht, al Frcsco, doch von anderswo hiehcr gebracht
und in einen Rahmen gefaßt; — ein schönes Schnitzwerk■
aus Nilpferdzahn, an loo Darstellungen aus der biblischen.
Geschichte, und.an den Pfeilern, die diese eintheilen, lau-,
ter Heilige; das Ganze ist in italisch-gothischem Geschmack
und fallt wohl noch in's Ute Jahrhundert.

Von Mailand führen zwei gleich interessante Wege
nach Florenz, ich will hier den verfolgen, den ich zulezt
nahm, jedoch aus der früher» Reise Parma herausheben.

P a r m a: Das Baptisterium, ein Gebäude

ans dem liten Jahrhundert, mit vielen alten Fresken,
welche jedoch einen .sehr Hellen Tag zur Besichtigung ver-
langen. —
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