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Feuer und Stahl, so weit gediehen ist, als wir erfreulich

hier vor uns sehen.

(Die Fortsetzung folgt.)

Kunstnachrichtcn aus dem Badischen.

Fraulein Ellenrjeder, die jezt in Carlsruhe ver-
weilt, hat ein neues Bild gemalt von sinniger Erfin-
dung und herrlicher Ausführung. Es ist ein Kniestück,
und stellt die heil. Jungfrau Anatolia vor, welche unter
Kaiser Decius den Märtyrer-Tod starb, und hier ihrer
Freundin zuredet, sich gleichfalls dem Himmel zu weihen,
und den Freuden der Erde zu entsagen. Der Ausdruck
der Muhe, Unschuld, Frömmigkeit und Gottergebnng in
dem schönen jugendlichen Gefickt, ihre Stellung und der
Ernst, womit sie sprich:, lassen den Inhalt der Worte
crrathen. Ihre Freundin ist ganz Aufmerksamkeit und
Nachdenken. Der Stvl der Zeichnung, die ungesuchte
Anmnth in der Gruppirung, der Wurf der Gewänder
und das einfache, harmonische Colorit sind Beweise von
den großen Fortschritten der Künstlerin.

Lotsch, ein junger, talentvoller Bildhauer aus dem
Badischen, (Schüler Feodor's) hat ein Basrelief nach
Carlsruhe geschickt, eine Flucht nach Aegypten, welches
ungemeines Talent und ein gründliches Studium der
Natur, so wie der alten Meister verräth.

Sch nel ls Ansicht des Münsters in Straßburg ist
erschienen. Zeichnung und Stich machen dem jungen
Künstler Ehre.

Die Her der''che Kunsthandlung in Frepburg läßt,
auf den Münster in Frevburg, wozu so eben ein für die
deutsche Kunstgeschichte sehr interessanter Tert erschienen
ist, nun auch den Münster in Straßburg folgen. Eilf
Blätter sind fertig; das Werk wird in Absicht auf Ge-
nauigkeit und wohlverstandene Behandlung dem ersten
nicht »achstehen.

Ein anderes Unternehmen gedachter Handlung, (wel-
che wohl die bedeutendste lithographische Anstalt in Deutsch-
land besizt) ist die Herausgabe einer Bildergallerie, welche
auf iio Blattern über 3ooo Abbildungen enthalten soll.
Die Gegenstände sind aus den Naturwissenschaften, der
Völkerkunde, Architektur und Religionslebre alter und
neuer Völker genommen, und die Zeichnungen aus den
vorzüglichsten und kostbarsten Prachtwerkeu. Diese Samm-
lung ist zwar zunächst als bildliche Erläuterung einzelner
Artikel des Cvnversations - LericonS bestimmt, ist aber
auch außerdem sehr brauchbar bevm Unterricht, indem
die Nachbildungen mit großer Genauigkeit gemacht sind
und der Preis von 16 fl. zo kr. für das Ganze höchst
mäßig ist. -bcr.

M ü n ch c n.

Die Nordamcrikaner haben, wie die ganze civilisirte
Welt, die Nachricht von der durch die Humanität Sr.
Maj. des Königs von Baiern den unglücklichen Griechen
gewordenen großmüthigen Hülfe mit Beyfall und Freude
ausgenommen und die Stadt New-Uork sah sich dadurch
veranlaßt, ein mit vielen Kupfern und Steindrücken
ausgestattetes Pracktwerk, welches dort im Drucke er-
schienen ist, dem König als Ausdruck der Ehrfurcht für
Allerhöchstdcnselben und seine hochherzigen Gesinnungen,
zu übersenden. Dieses Werk, von dem nur wenig
Eremplare vorhanden sind und keines in den Buchhandel
kommt, führt den Titel: Mernolr preparet at thc rcques»
of a Committee of ihc Common Council of thc City
of New-York, and prcscnlcil to the Mayor of thc oily,
at thc Celebration of the Complction of the New-York
Canals. By Cadwalladcr D. Colden, Prinlcd by Order
of the Corporation of W. A. Davis l8rü. Die Veran-
lassung zu diesem Werk gab das zu New - Dork am
4. Nov. 1825 veranstaltete große Fest bey Eröffnung des
aus dem großen Erie-See in den Hudsonstrvm geleiteten
Kanals. (Allg. Zeit.)

Genf.

Der Prinz von Dänemark, der seit mehreren Mo-
naten zu Plongeon, in der Nähe von Genf, wohnt, hat
dem, nack dem Entwürfe und unter Leitung des geschick-
ten Arckitekten Bauch er erbauten Museum Rath
(gegründet durch eine bedeutende Stiftung des verstor-
benen Generals Rath und durch Geschenke seiner Schwe-
ster) eine Medaillen-Sammlung zum Geschenk gemacht,
und mehrere patriotische Bepträge von andern Personen,
unter denen sich besonders der verdienstvolle Philhellene
Hr. Eynard Lull in und die HH. Duval auszeich-
nen, haben den Grund zur Ausschmückung dieses schönen
Gebäudes gelegt. (Allg. Zeit.)

Nekrolog.

Am 8. December ,8rü starb zu Rom der Bildhauer
Alcssandro d'Este, Mitglied der Akademie von
S. Luca, im Zysten Jahr seines Alters an einem hef-
tigen Anfall von Epilepsie, an welcher er schon lange
schmerzlich gelitten, und die ihm die plötzliche Nachricht
von Canova's Tode, dessen vorzüglichster und geliebtcster
Schüler er war, zugezogen hatte.
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