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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 9.1874

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Schorn, Otto von: Die Ausstellung des Bayerischen Gewerbe-Museums
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https://doi.org/10.11588/diglit.4816#0223

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Beililatt zur Zeitschrist für üildende Ku

Nr. 28.
Znscratc

rr 21/2 Sgr. für die drer
D!al gespaltene Petitzeile
werden von jeder Buch-
und Kunsthandlung an-

1874.

Dies Blatt, jede Woche am Hreitag erscheinend, erhalten die Nbonnenlen ver „Zeitschrift fiir bildende Kttnst" xrnHs; für sich allein bezoaen
kostet der Jahrgang 3 Thlr. sowohl im Buchhandel wie auch bei den deutschen und österreichischen Postanstalten.

^nhalt: Die Ausstellung des Bayerischen Gewerbemnsennts. — Die neuen Erwerbnngen der Berliner Gemäldegalerie. sFortsetznng.) — H. Niegel. — I.

van Vlvten. — Möstner ---. — M. Jordan. — Düsseldorf: Ausstellung; München: Kunstverein. — Oesterreichisches Musenm. — W. Lübke. -
Antokolsky. - Ausgrabungen in Olympia. - Jnserate.

t)ie ^uSstellnng des Sayerischen Gewerbe-
' Musenms.

Nürnberg, im März.

Jn dcm erst knrzlich in scincr innercn architektoni-
schcn Ansstattung vollcndetcn obcren Saale dcs vom Bayc-
nschcn Gcwcrbemnsenm hier crworbcncn Gcbäudes sind
gcgenwärtig in geschmackvoller Grnppirung und mvglichst
shstcmalischer Anordunng die gelcgentlich der Wiencr
Weltausstellung angckauften und als Geschcnke übcr-
lasscnen Gegenständc zn eincr Ausstcllung vercinigt.
Da dicsclbcn dcn Zwcck erfüllen sollcn, als ein Theil
der cinzurichtcndcn „Vlnstersammlnng" des Bluseums,
durch anregende und bclehrcnde Beispicle den Standpunkt
der heutigcn Kunstindnstrie in ihren einzelnen Zweigcn
erkenncn zu lasscn, durftcn aus dcn Objektcn der Wiener
Weltausstellnng nur solchc gcwählt werden, wclche, als
Nepräscntanten der hanptsächlichstcn Gruppcn, durch
umstcrgültige iünstlcrische Form nnd dnrch lechnische
^vllendung in der Ausführung cincn bleibenden Werth
beansprnchen können.

Daß dic meisten dieser Gegenstände nach ihrcm
Ursprnng außerdentschcn Ländcrn angehvrcn, hat, wic
Ui dcr Einleitnng des dic verschicdenen Gruppen im
Allgemcinen nnd die Erzeugnisse dersclben im Einzelnen
Ui lehrrcicher Weise erläuternden Kataloges ausgesprochen
stt, seinen Grund nicht nur in dcr durch die Wettaus-
stellung gebotenen günstigen Gelcgcnheit, solche Arbeiten
Kl erwerben, sondern anch in der offen anzncrkcnnenden
Dhatsache, daß die deutsche Kunstindustrie noch vielfach
u> den Kinderschuhcn steckt. Bcdarf cs doch ebenso sehr
der Theilnahme und Anregnng Seitens des Publikums,

als der angcstreugtesten Arbeit Seitens der Kunst-
gcwerbetreibendcn, um die deutsche Kunstarbcit wchdcr
auf jene Höhe cmporzuheben, anf welcher sie in früheren
Jahrhundertcn bereits gcstanden und hohen Nuhm cr-
rungcn hat.

Die verschiedenen Grnppen, welche wir in der Aus-
stellung und zwar in verhältnißmäßig gleicher Bcr-
thcilung vertrctcn finden, sind die der Mctallarbeilen,
der keramischcn Erzeugnisse, der Glasindustrie, dcr Holz-
unr der Textilarbeitcn, dcnen sich Arbeiten aus Stein,
Papier, Lcder n. s. w. anschließen. Als besondere Ab-
lhcilungen können die mchr ethnographisch wichligen
Geschcnke aus der chinesischen Abtheilung der Wiener
Ausstellung und die in cinem Nebenraumc aufgestellten,
im Auftrage des Gewcrbevereins in Nürnberg crwor-
benen Maschincn und Werkzeuge gelten.

Unter den Arbciten aus Bietall hat zunächst das
Eisen uach den verschiedene» Arlcn seincr Bearbeitnng
die verdiente Berücksichtigung gefunden. Vortrefsliche
Eisengüsse von A. Durenne in Paris lasscn die hvhe
Leistnngsfahigkeit der Franzosen in diesem Zweige dcr
Jndustrie erkeunen, währcnd nichl miuder treffliche Ar-
beitcn, sowohl in stlohguß als in Ciselirnng, von der
Gräflich Stollberg'schen Faktorci in Jlsenburg vorhanden
sind. Als eine vorzügliche Leistnng iu Schmiedeeisen
sehen wir einen Lampenständer von A. Fauser,
Schlosscrmeister in Weimar.

Untcr den kleineren Eisenarbeiten erregen besondercs
Znteresse die tauschirten, d. h. die dnrch Einschlagen
von gvldenen und silbernen Orliamenten verzierten
Luxnsgegenstände. Unter ihnen niüssen dic spanischen
und lürkischen und die Arbeiten des Wieners Batsche
 
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