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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 9.1874

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https://doi.org/10.11588/diglit.4816#0423

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14. Äugust.

BciLlatt z»r Zcitschrist silr bildendc Kiinst.

DI-s Blatt, i-de Woche am ffrcitag -rsch-inmd, -rhalt-n die Adonncnten o-r „Zeitschrist für bildcnd- Kunst" xrntl»; für sich allkin b->oa-n
kostct d-r Jahrgang 3 Thlr. sowohl im Buchhand-I wie auch b-i d-n d-utsch-n und öst-rr-ichisch-n Postanstaltcn.

Jnhallt Der Salon. II. Artikel. — Dic bay-nsch- Abg-°rdn-t-n-Kamm-r »nd d-r N-ubau der Münch-n-r Kunst-Mad-Iiiie. cSchlub.s — Nschbach's Albnm
sür Wohnnugs-Dckoration. — Nekr°l°g: Victor Baltard; Karl Ti-tz. — Düffcldorf: Ausstellungcn: B-rlin-r Museum. — Gus, Rickter —
N-uigk-itcn d-s Buchhandcls. — B-richtigung-n. — Jnseratc. > / .

Der Salon.

11.

Die Historienmalerci ist hcuer numerisch stärker im
Salon vertreten als sie cs in früheren Jahren war. Es ist
durchwcg ein angenchmcsMustern auf diescm Felde; gleich-
wohl sind Wcrke von wirklich durchschlagender Wirkung
selten. Unter den Vertretern der symbolisch historischen
Malcrei vermissen wir Puvis de Chavannes; doch be-
gcgnen wir ihm später in cinem andern Geschichtsgebiete.
Zuvörderst lassen wir uns von einer interessanten Arbeit
des Straßburgers Franz Ehrmann fesseln. Es ist
cin Fragment von cinem Friese, wclches die Geschichte
der Kunst veranschaulicht. Jn diesem Nahmcn wird
uns in etlichen zwanzig kleinen ausdrucksvollen Figuren
die Kunstgeschichte der alten Griechen und Römer, die
Barbarenzeit und das Mittelalter vorgeführt. Jn sin-
niger Verkettung zieht sich die Figurcnrcihe durch die
Zeiten herauf. Hcllas mit seinen Dichtern und Rhap-
svden, Tragöden nnd Komödcn, Bildhaucrn und Ma-
lern, Rom mit scinen Geschichtsschrcibern und Redncrn,
Baumeistcrn und Vcrtretern dcr Kriegskunst, das Mit-
telaltcr mit seinen Klosterkünstlern und Architekten rc.
t'ergegenwärtigt uns die Arbeit. Bilderzerstörer erinnern
unter der Künstlerreihe an das Unheilvolle der Bar-
barenzeit. Anf dic Malcrei hat Ehrmann viel Fleiß
vcrwendet und auch dcr Anordnung kann man nur
seinen Beifall zollcn.

Ein ccht lyrischer Hauch durchweht die große Lein-
wand, mit der Louis Marie Baader, ein Schüler
bes Elsässers Uvon, im Salon vertreten ist. „Der
Nachruhm" (lu Floirs piostlniMs) lautet der Titel.

Wir blicken in eine öde Gegend, aus ein düsteres, zer-
klüftetes, in Dämmerlicht gehülltes Haidefeld. Jn
grauer Monotonie weitet der Himmel. Jm Vorder-
grunde sitzt, hcrwärts schauend, eine jugendliche Fraucn-
gestalt. Lichtblond ist das glatte Haar, ein schmales
schwarzes Band bereift das nicht unschöne Haupt. Den
schlanken Leib umhüllt S
zweige hält sie im Arm,
an den Fingern dcr erhol
Lorbcer belastet die andcr U,
den Füßen der Gestalt r ^ sä
Greis mit blaucr Lendenl S
unter dem erstarrten Arm D'^

Jnstrument. Zur RechtD-^

Tod rücklings einen ande S,
gewandung; die Manusci^ ^
fallen, deutet an, daß es ^
ist harmoniereich, die ge S ^
der Gcdanke, treffend dai S
rccht gelungen. S-

Alphonse Mura^-^
er Frankreichs GenesuncS,

Bild, wclches er dem E
den alten Kronos, wie c^
auf die Füße zu bringei ^
dient alles Lob. Dcr
aus den Farbtöpfen herv^-
außer der traditionellen
Paar prachtvolle Flügel,S,
gegen das Düstere des 2^ ^
item cin sanberes rothct^
dem auf die SchulteiS'

Nr. 44.

Scitriigc

Znscratc

sind an vr.C.v.Lüt;ow
(Witll, Therestanumg.
25) od. an die Verlagsli.
(Ltip)ig, Königsstr. 3)
zu richten.

u 21/2 Sgr. für die drei
Mal gespaltene Pctitzeile
werden von jeder Buch-
und Kunsthandlung an-
genommen.
 
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