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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 9.1874

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Die Behandlung und Konservierung von Gypsabgüssen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4816#0255

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lx JahiMttl,.

Ücilrägc

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(kditn, Theresianmng.
-ö)°d.m>dkVcrlNgsIl.

(Lkiv)jg, KönigSstr. g)
z» richte».

28. Maj.

Nr. 32.
Znscratc

ü, 21/2 Sgr. für dle drei
Mal gespaltene Petitzeile
werden von jeder Bllch-
nnd Kunsthandlung an-
genonnnen.

I!!74.

Beiblatt znr Zeitschrist sür bildendc Kunst.

Dies Blatt, jede Woche ain Freitag erscheinend, erhalren die Nbonnenken ver „Zeitschrift für bildende Kunst" xratls; für sich allein bezoaen
kostet der Jahrgang 3 Thlr. sowohl irn Bnchhandel wie auch bei den deutschen und österreichischen Postanstalten.

^uha lt: Die Behandlung und Konservirung von Gypsabgüssen. — Die neuen Erwerbungen der Berliner Gemäldegalerie. — Die pseudo-amerikanische
Plastik in Jtalien. — Korrespondenz: Landshut. — Verein für Kunst des Mittelalters und der Neuzeit in Berlin. — Gabriel Mar' Julia; Wag-
müller's Portraitbüste Liebig's. —>.Galerie Suermondt. — Berichtigungeu. — Jnserate.

Die Sehandlnng und Kanservirung von
Gyvsabgüssen.

^ Ucber diesen Gcgenstand fanden, wie wir bereits
üeineldet, unlängst in Berlin Kommissionsberathungcn
I^tt, zu denen die dortige Regierung deu Anlaß gc-
geben hatte. Die preußischen Minister des Handels
und des Untcrrichts hatten cine Auzahl von Fachmän-
ucrn zur Erörterung dcr Frage eingeladen: wie mit den
'u öffentlichen Sammlungen bewahrten Gypsabgüsseu
M vcrfahren sei, um dicsclbcn in gutem Stande zu
erhalten. Die Frage hat seit langer Zcit die betreffcn-
°en Fachkreise beschäftigt und war für die preußische
Negieruug zu ciner breuuenden geworden, seitdem der
Zustand der Abgüsse im Berliner Museum wicdcrholt
>n der Prcssc znm Gegenstande von Erörterungcn gemacht
worden war, welche für die Berliner Museumsleituug
keineswegs günstig lauteten. Man wirft derselbcn u. A.
»vr, daß sie ihre Abgüssc mit einem Anstrich versicht,
der selbstvcrständlich der Treue und Reinheit der plasti-
lchen Abformungen nur uachtheilig sein kaun; ja es ist
^ekaunt, daß die dortige Muscumsverwaltung nicht uur
'hce eigenen Abgüsse, sondcru auch dicjcnigeu, wclche sie
>» dcn Handcl bringt, ohne dic Auftraggcber zu
seagcn, durch die Museumsformerei mit dcm bewußtcn
klcberzuge (eincr sarbigcu Mixtur) versehen läßt.

Bci diesem Thatbestande und da dic Angriffe in
k>en Journalen auf die Lcitung des Muscums 'bisher
keinerlei Wirkung ausgcübt zu haben scheiucn, köunen
wir es sowohl mit NLcksicht auf diese lokalcn Uebel-
stände, als auch uamcntlich wegen der allgcmeincn Wich-
k'gkeit der Sache uur mit Frende bcgrüßen, daß die

preußische gicgierung zu eiuer grüudlichcn Untersuchung
aller einschlägigen Fragen die Jnitiaiive ergriffen hat.
Die Verhandlungew der Kommission, zu welcher mehrere
Staaten des deutschen Neiches ihre Vertretcr gcsandt
hatten, blieben, wie sie scin sollten, rein theoretischer
Natur. Die Nutzanwendung, die wir aus den untcn
folgenden Beschlüssen zu ziehen haben, licgt aber auf
der Hand: sie ist cine strikte Verurtheilung des
in Berlin bisher beobachteten Verfahrcns.
So sehr wir uns daher zu dem von der preußischcn
Regicrung cingcschlagenen Wege Glück zu wünschen
haben, cin um so schwererer Vorwurf bleibt es andercrseits
für die Verwaltung des Berliner Museums, daß es
erst eines öffentlichen Skandals bedurft hat, nm ihr
übcrhaupt den übeln Zustaud und die fehlerhafte Be-
handlung ihrer Abgüsse bemcrkbar zu machen.

Den Vorsitz in den Verhandlungen führte Geh.
Rath Prof. Or. Reuleaux. Vom Ministerium des
Unterrichts war delegirt: Geh. vr. Schöne. Die
übrigen Mitglicder waren: die Chcmiker A. W. Hof-
mann und Liebermann aus Berlin, die Bildhauer
Siemering, Sußmann-Hcllborn, A. Wolff
und Wrcdow ebendaher, Geh. Nath Diclitz und
Prof. Bötticher voni Berliner Museum, der Direktor
des deutschen Gcwerbemuseums iu Bcrlin, Architekt
Grunow, ferncr aus Düsseldorf Wittig, aus Bonn
Neinhard Kekulv, aus München B ruuu unv Knoll,
aus Dresden Hettner, aus Leipzig Ovcrbeck, aus
Straßburg Michaelis, aus Tübiugen Schwabe,
aus Karlsruhe C. Fr. Lcssing, aus Heidelberg
Stark, aus Jena Gädcchens.

Es fanden im Ganzcn vier Sitzungen statt (vom
 
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