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110

KDM8BLBB0IBK MD KIMBI'DII'BBV^BB

gewisvlite 'I'rabronnen der Kational-Oalvrie iiiis dem gleiebon
dsbre ^64) orkabt das stolkbob Oegebone besser als es ein
grob ausgekülirtes Bil,I vormöebte. 8eit 1908 entstellt Oie
berülimtv Dolge um den prinzregsnton Duitpolil, voran dessen
Bildnis s70), vielleiellt 8Iovogts beste Deistung auk diesem
Oebiöt, dann die vielen Banksttbildor, Bartsebiorwaeben,
Messen der Oeorgsrittor in der boiligen Osorgskircbo in
Müncben. i4us derselben Zeit das grobe Bild der Pawlowa ^77),
das in der Wiedergabe der txpiseben Bewegung eines lVIen-
seben den d'Vndiade-Bildern ebenbürtig ist. Die stets scbon
bellen Darben werden noeb glänzender und leueliU nder in
den Bildern von der äg)'ptisebsn Beise 1913/14, die gröbtenteils
in die Dresdner (Kalorie gekommen sind, bellblau und gelbe
Derne mit Kamelen und das bunte (iewimmel orientaliseber
8trabon gab ilim Motive, die seinem "Demperamont lagen.
Der reiko Meister des letzten dabrzebnts, dessen Darbe
immer einkacber und grauer wird erreicbt nun noeb die
besondere Dübigkeit, dureb seine unruliigo Dinie das lVervös-
Debendigö alter Männerkäpke zu bilden, wie es ibm liei dem
ausgozeicbneton Dorträt des pbilosopben 8tumpk in der
Kational-Oalcrie ^1925,152) und in dem dos Bankiers Dürsten-
borg ^153) gelang. Dins der letzten Bilder, das den Besuober
gleieb im Vorsasl empfängt, stellt den Bsiebspräsidenten
dar. Bs ist viellsiekt das einzige Bild, das die imponierende
Oröbo dieses Mannes zur Brselivinung liringt, wie ein Koloü
ragt der Olierkörper mit dem verbäb uismäbig klein gege-
benen Kopf vor uns auf.
In der B a ti 0 n a l gal Sri o ist nur der zum Beil neue
Besitz, an Zoicbnungen, i4<^uarellon in drei 8älen ausgebreitet,
^c^narellv zum „Abenteurer" zu den Illustrationen des ,Fodor-
strumpf" und der Broberung Mexikos dureb Lortez. Vder
als Prunk- lind Bauptstllck die ganze Dolge der Bntwllrlo und
zur„Zauliorböte". Die erste Beibo, Bleistift- oder Dederzeicb-
nungen um i4usselinitto aus einer modern gedruckten Bartitur
läbt i>oeb eine gewisse ungelöste Lpannung zwiscben Druck und
Zeicbnung. Dann aber, als die Originalpartitur der 8taatsbibbo-
tbsk zu diesem Zweck in Vusscbnitten faksimiliert wurde,
entzündet sieb seine pbantasis an Mozarts Bsndscbrikt,
seballt frei Oostalton und Ornamente aus den Bübnsnbildorn
aber aueb aus dem I ul »all. der ,-trien und selbst aus der
Musik. Zunr Vvrgleicli sind die Kodierungen dazu ausge-
stellt, so dal! man die seitens Möglicbkoit bat, über 30 vor-
sobiedene Motive binweg drei 8tuken der pbantasis und
Oestaltung zu verfolgen.
Im Kupkorsticbkabinett ist 8Iovogts gesamtes grapbi-
sobes Worb ausgestellt, zwar siebt man von den groben
Buekillustrationen zum Beil nur eine 8eits, der Baum reicbt
eben niebt aus, aber wenn man einmal durebgebt bat man
einen blaren llberliliok über das ganze Worb dos Meisters,
l'ls wird sofort blar, dab er bior seinen 8til trüber fand als
in den Bildern. 8ebon die erste Badiorung ft890), Bildnis
des Malers Bobort Broker, gibt in grobsebralliorton Dläclien
cbaraktoristisclie Züge seiner Doder. 8ebon 1900 stobt sein
8til fest lind es orsobeint zum Gegensatz zur Malerei sebr
sobwierig, Blätter von ilrnr zu datieren. In den „8ellwsrzen
8zenen" f>905> boliorrsellt seine Badierteelmib sowobl loiobte
Orazie in dem Blrltt „Bänzerin" wie düstere Bnbeimbelikeit
im „Zweikampf". Zeit 1906 berrsvbt dann die Ditbograpbio
vor, die breite Dinie, dunblere 8ebrakberung gestattet und
noeb unmittelbarer seine Ilandsobrikt wivdergibt. Zunäebst
Vorliebe für Oowaltszensn, Morde, Zcblaobtvn, Vbentouer:
Nobili, Bontliesiloa, 8indbad der Zeekabror, Dedorstrumpk,
Deopaialon^agd,ui. In ab dem deutbebo rVnklänge an baroebs
Kompositionen, zum peil unmittelbai" an Bubens, vielleicbt
dureb Delacroix vormittolt. Viele seiner Ölbilder bobren
später als Orapbik wieder, so die dWndrade-Darstellung
1910, der Verlorene 8obn 1914. Dazwiseben gibt es viele
Porträts, bezaubernde pisebksrten, Binladungen zu Künstler-
festen. 1914 bis 15 eine lange Dolge von 'kierdarstollungon.
Wäbrond des Krieges mebrere s^mbobsebo „Oesicbte". Dann
folgen in der Bevolution, in der Zeit, in der der Expressio-
nismus zum 8ioge gelangte, bezeielinenderweise seine wenigen
Bolzscbnitto zu den „Kibolungen", grobe Dläcben, sellarfe

Kontraste, ausdrucksstarke Vereinlaebung. Br ist llald wieder
van dieser Beclinik abgekoinnton, die seinem Temperament
niebt lag. Br wird immer leiebtor und keiterer. Bs ent-
stellen Märcbenillustrationen, die sebon orwülinto Sauber-
böte ft920), die grobe Daust-Vaisgabe mit 510 Ditbograpbion
und 11 Badierungen aus dem letzten .labro. Bnd einmal
seballt der Dresbo-Maler Bübnendoborationon sieberer und
grobartiger als es Diobermann im ,,8cbinderbannes". gelang.
8ie sind in Ditbograpbion erbaltvn. Dresden gab ibm den
Auftrag für eine Oper, die seinem Temperament so sebr
nabe ist, kür Don Oiovanni.
Bruno Osssirer cndbeb liat kleine 8kizzon zusammmen-
gebravbt, manello zu Buebibustrationvn, die ja meist in
seinem Verlag erscbienen, so, sebr rviebbaltig, zum „Daust."
Okt sind die unmittelbaren ersten lXiodersebrilten des Bin-
falls noeb frisebor als die endgültige Dassung. Dann eine
Düllo gelsgontlicbor 8kizzon auf Briefen und Bostbarten,
piscbksrton und Menus. Bier violleiobt zeigt sieb der Meister
von seiner liebenswürdigsten 8eite.
Zum 8cblub: man siebt auf das Dvbenswerb dieses Mannes
zurüeb wie auf das eines Klassikers, der uns unmittelbar
niebt mobr berübrt. Bl bat sieb mit den neuen Broblemen,
die das Oesiebt der Kunst verwandelt babon, niebt ausein-
andergesetzt, wir lieben und verobron ibn, aber die Zeit ist
über ibn binweggesebritten.
Dio 0 al erio Derdinan d Möl I er stellt Bilder der letzten
beiden dabro von 8ebmidt-B ot tl u lk aus, nur einzelne
ältere bängvn wie zum Vorgloieb dazwiseben. Bins vor allem,
„Mann und Drau" aus dem labro 1920 besitzt noeb die
ganze, oft krampkbalt genannte 8pannung der Bpoebo und
den Kontrast von Blau und Bot, der für seine früben Bilder
bestimmend ist. Man mag über die Anfänge der Bxpressio-
nisten denken, wie man will, es wird immer deutbeber, dal.!
obne die Voraussetzung der damaligen radikalen Dormver-
oinlaebung beute nicbts positives mobr werden kann. 8ebmidt-
Bottlulls neue Bilder sind viel gelöster geworden, nstürliobor
könnte inan sagen und barmoniscber. Daboi bobalten sie
den Wert der abstrakten Dörmen: die Oegonständo dor
Katur sind völlig umgosotzt in eine künstlorisebo Bbene und
würden aueb, als abstrakte Dormon gosobon, ibre Wirkung
belialten. Die Darben bilden immer noeb grobe klare Dläcben,
sind aber allo naob Braun bin gebroeben. Kompositionell
list Ileekel etwas eingewirkt, vereinzelt motiviseb und kür
die ^lpiarello teobnisob aueb Kolile. Das beibt niebt von
„Binllub" roden sondern von krucbtbringender Gemeinsam-
keit der Delienden. Die ganze Ausstellung zeigt überrascliend
eine positive Weiterentwicklung, von der wir niebt» wubten.
B88BV. Dolkwangmuseum. In immer betonterer Weiss
versnobt das Dolkwangmuseum in Bsson, eingedenk seiner
eigenartigen Bondorstollung unter den deutsebon Zammlungoii
infolge seiner Dago inmitten dos Industriegebiets, eine Ver-
bindung zwisebon der Kunst und der Industrie- und Arbeits-
welt seiner Umgebung berzustellen. I löebst lebendig ist alles,
was liier im Dolkwangmuseum unter der Deitung von Direktor
Oosebruoli und seines Mitarbeiters Dr. Wilbelm Kaestnor
gesobiebt. Immer weiter kann auberdom der Babmen ge-
spannt werden, seitdem der grobe Brwoiterungsbau nacb
Bläuen von Professor Bdmund Koerner seiner Vollendung
entgegvngebt, und sebon ein Beil der neuen Bäume und der
bei aller 8ebliebtbeit eigenartig kestliobo und klingende Vor-
tragssaal mit den sieb bior glänzend bewäbrendvn Baubaus-
stüblen in Benützung genommen worden sind.
Dor 8ommvr braebto anläblieb dor Bagiing des „Vereins
deutsebor Ingeniouro" die vieldaaebtote iVusstellung „Kunst
und Beeliiiik", die in umfassender Weise ^edo i4rt künstle-
riscber Dormung von tecbnisoben und industriellen Vor-
gängen und Betätigungen aus Vergangonbeit und Oegenwart
vereinigte. Oloiol,zeitig wurde eine Porträtausstellung der
bedeutendsten loebniker uiid Industriellen gezeigt. IXocb
stärker als diese Ausstellung gebt dis neue grobe 8ondersebau
„Bauten dor pocbnik" an die Gegenwartsprobleme likran.
Bei der vorigen Veranstaltung waren Kunst und IVcbnik
 
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