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VOM HEUTIGEN KUNSTHANDWERK IN SCHLESIEN
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MAX WISLICENUS, BRESLAU. ALTAR FÜR EIN OBERSCHLESISCHES ZECHENHAUS
Wenn ich die beiden ersten Organisationen zur
Pflege des Kunsthandwerks in einem Atem — zu
ihren offiziellen Namen: »Sehlesisches Museum für
Kunstgewerbe und Altertümer« und »Kunstgewerbe-
verein für Breslau und die Provinz Schlesien«
braucht man allerdings einen sehr langen — er-
freulicherweise nennen kann, so ist es das Verdienst
ihrer Leiter. Als im Jahre 1899 mit den stattlichen
Sammlungen des früheren Museums schlesischer Alter-
tümer durch die hochherzige Stiftung des vor kurzem
heimgegangenen Stadtältesten Dr. von Korn das Kunst-
gewerbemuseum in einem eigenen Gebäude unter
städtischer Verwaltung begründet und Professor Dr.
Masner als erster Direktor dieses Museums berufen
wurde, da hat der langjährige Vorsitzende des Kunst-
gewerbevereins, Kgl. Hofmalermeister Rumsch, sofort
die Fühlung mit dem neuen Institut gesucht und
gefunden. Und aus diesem bis heute ungetrübten
Einvernehmen und Zusammenarbeiten auf dem Gebiete
praktischer Förderung des heutigen Kunsthandwerks
kann dem Vereine nur Heil erwachsen. Seit dieser
Zeit, seit der damals eingeführten Reorganisation des
Vereins datiert sein Aufschwung, der sich in dem
plötzlichen Emporschnellen seiner Mitgliederzahl rein
äußerlich kundgab. Und darauf war es ja auch ab-
gesehen, auf das Heranziehen der sachlich, nicht bloß
fachlich interessierten Kreise. Das Mittel dazu wurde
in der Einrichtung einer jährlichen Verlosung von
Erzeugnissen schlesischen Kunsthandwerks gefunden.
Es hat sich sehr gut bewährt. Man schlägt so zwei
Fliegen mit einer Klappe. Geschmack an guter Kunst
wird mit Hilfe der allzeit umworbenen Göttin Fortuna
VOM HEUTIGEN KUNSTHANDWERK IN SCHLESIEN
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MAX WISLICENUS, BRESLAU. ALTAR FÜR EIN OBERSCHLESISCHES ZECHENHAUS
Wenn ich die beiden ersten Organisationen zur
Pflege des Kunsthandwerks in einem Atem — zu
ihren offiziellen Namen: »Sehlesisches Museum für
Kunstgewerbe und Altertümer« und »Kunstgewerbe-
verein für Breslau und die Provinz Schlesien«
braucht man allerdings einen sehr langen — er-
freulicherweise nennen kann, so ist es das Verdienst
ihrer Leiter. Als im Jahre 1899 mit den stattlichen
Sammlungen des früheren Museums schlesischer Alter-
tümer durch die hochherzige Stiftung des vor kurzem
heimgegangenen Stadtältesten Dr. von Korn das Kunst-
gewerbemuseum in einem eigenen Gebäude unter
städtischer Verwaltung begründet und Professor Dr.
Masner als erster Direktor dieses Museums berufen
wurde, da hat der langjährige Vorsitzende des Kunst-
gewerbevereins, Kgl. Hofmalermeister Rumsch, sofort
die Fühlung mit dem neuen Institut gesucht und
gefunden. Und aus diesem bis heute ungetrübten
Einvernehmen und Zusammenarbeiten auf dem Gebiete
praktischer Förderung des heutigen Kunsthandwerks
kann dem Vereine nur Heil erwachsen. Seit dieser
Zeit, seit der damals eingeführten Reorganisation des
Vereins datiert sein Aufschwung, der sich in dem
plötzlichen Emporschnellen seiner Mitgliederzahl rein
äußerlich kundgab. Und darauf war es ja auch ab-
gesehen, auf das Heranziehen der sachlich, nicht bloß
fachlich interessierten Kreise. Das Mittel dazu wurde
in der Einrichtung einer jährlichen Verlosung von
Erzeugnissen schlesischen Kunsthandwerks gefunden.
Es hat sich sehr gut bewährt. Man schlägt so zwei
Fliegen mit einer Klappe. Geschmack an guter Kunst
wird mit Hilfe der allzeit umworbenen Göttin Fortuna