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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 19.1908

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Hellwag, Fritz: Studentenkunst-Preisausschreiben und -Ausstellung im Landesgewerbemuseum in Stuttgart 1908
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https://doi.org/10.11588/diglit.4882#0239

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Ernst Riegel-Darmstadt: Zwei Messingkandelaber für das Korps Starkenburgia in Gießen, ein Stammtischständer aus Messing
für den Akademischen Verein an der Technischen Hochschule in Darmstadt

STUDENTENKUNST-PREISAUSSCHREIBEN UND -AUSSTELLUNG
IM LANDESGEWERBEMUSEUM IN STUTTGART 1908

DER Leiter des Landesgewerbemuseums in Stutt-
gart, Professor Dr. G. E. Pazaurek, hat herz-
haft einen festen Griff in einen Brennessel-
wald unseres heutigen Kulturlebens gewagt, um edleren
Gewächsen Licht und Luft zu verschaffen. Mit Er-
mächtigung der Kgl. Zentralstelle für Gewerbe und
Handel« lenkte er die Aufmerksamkeit der beteiligten
Kreise darauf, daß den Kunsthandwerkern und der
Kunstindustrie jegliche Fühlung mit dem akademischen
Leben fehle und daß sie die künstlerische Gestaltung
der studentischen Embleme und Gebrauchsgegenstände
ganz vernachlässigt habe. Die Folge davon sei, daß
die Bazarproduzenten die Herstellung dieser Artikel
vollkommen an sich gerissen haben und daß sich

der größte Teil der heutigen Studentenschaft jedes,
auch das allergeschmackloseste Objekt kritiklos ge-
fallen läßt, wenn es nur mit dem Zirkel, Wappen
oder Wahlspruch der betreffenden Korporation ver-
sehen ist. Pazaurek regte den Versuch an, zwischen
den Kunstgewerblern und Studenten eine Brücke zu
schlagen, die ein Verständnis für die beiderseitigen
Lebensauffassungen vermitteln soll. Die Veranstaltung
eines Wettbewerbes für wirklich künstlerische Studenten-
artikel erschien ihm als das geeignetste Mittel. »An
Stelle sonst überwundener Altertümelei und erstarrten
Formenkrams, die in dem frisch pulsierenden Leben
unserer Tage einen seltsamen Anachronismus bedeuten,
sollen die Studenten, ohne ihr Budget vergrößern zu
 
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