und zum Mozartischen Don Giovanni tragen noch deutlich erkennbar
die Eierschalen der Entwicklung ihrer Form. Die Wertung Faschs
von dieser Seite bleibt in erster Linie der Forschung überlassen;
der Fernerstehende sucht die Annäherung an einer anderen Stelle;
er sindet sie überreichlich in Faschs Melodik. Diese ist von einer Jn-
timität und einer zarten Jnnigkeit beseelt, welche man bei anderen
Komponisten der gleichen Zeit vergeblich sucht. Selbst in den zwei
Triosonaten, die vom ersten bis zum letzten Takte streng kanonisch
gearbeitet sind, lebt eine Tiefe individuellen Fühlens, die um so er-
stannlicher ist, als ja doch in diesen Fällen die Phantasietätigkeit
durch eiserne Fesseln gezügelt ist. Es ist kein Zweisel: in der Ge-
schichte des modernen Jnstrumentalstils ist der Zerbster Fasch die
erste markante Persönlichkeit. Wer hätte vor s750 melodisch und
harmonisch so verblüsfende Takte geschrieben:
-p.'t
^ ^ 'S' 'M' 'V'
—7- —
Jn einer anderen Ouvertüre gibt Fasch den Bässen eine Jdee,
welche Kretzschmar in seinem „Führer" mit den Worten illnstrierü:
Ritterlich stolz die Geigen; aber sreilich tut's Kretzschmar nicht bei
Fasch, sondern bei Schuberts großer C-dur-Symphonie. Der präch-
tigen und originellen Einsälle könnte hier eine lange Liste solgen;
wir zitieren nur noch diesen echten Beethoven
verweisen dann aber auf die Neudrucke. Jn seiner Sammlung
OollsAinm mnsienm (Breitkopf L Härtel) hat Riemann unter
Nr. 8—(2 sünf Trios in Stimmen und Klavierbegleitung aufgenom-
men; Nr. s3 ist ein prachtvolles Quartett, welches man, ebenso wie
die Triosonaten, in mehrfacher Besetzung spiele; besondere Ausmerk-
samkeit schenke man den derselben Sammlung zugehörigen zwei
Orchestersuiten, die in Partitur und Stimmen erschienen sind.
2. Augustheft syOö
507
die Eierschalen der Entwicklung ihrer Form. Die Wertung Faschs
von dieser Seite bleibt in erster Linie der Forschung überlassen;
der Fernerstehende sucht die Annäherung an einer anderen Stelle;
er sindet sie überreichlich in Faschs Melodik. Diese ist von einer Jn-
timität und einer zarten Jnnigkeit beseelt, welche man bei anderen
Komponisten der gleichen Zeit vergeblich sucht. Selbst in den zwei
Triosonaten, die vom ersten bis zum letzten Takte streng kanonisch
gearbeitet sind, lebt eine Tiefe individuellen Fühlens, die um so er-
stannlicher ist, als ja doch in diesen Fällen die Phantasietätigkeit
durch eiserne Fesseln gezügelt ist. Es ist kein Zweisel: in der Ge-
schichte des modernen Jnstrumentalstils ist der Zerbster Fasch die
erste markante Persönlichkeit. Wer hätte vor s750 melodisch und
harmonisch so verblüsfende Takte geschrieben:
-p.'t
^ ^ 'S' 'M' 'V'
—7- —
Jn einer anderen Ouvertüre gibt Fasch den Bässen eine Jdee,
welche Kretzschmar in seinem „Führer" mit den Worten illnstrierü:
Ritterlich stolz die Geigen; aber sreilich tut's Kretzschmar nicht bei
Fasch, sondern bei Schuberts großer C-dur-Symphonie. Der präch-
tigen und originellen Einsälle könnte hier eine lange Liste solgen;
wir zitieren nur noch diesen echten Beethoven
verweisen dann aber auf die Neudrucke. Jn seiner Sammlung
OollsAinm mnsienm (Breitkopf L Härtel) hat Riemann unter
Nr. 8—(2 sünf Trios in Stimmen und Klavierbegleitung aufgenom-
men; Nr. s3 ist ein prachtvolles Quartett, welches man, ebenso wie
die Triosonaten, in mehrfacher Besetzung spiele; besondere Ausmerk-
samkeit schenke man den derselben Sammlung zugehörigen zwei
Orchestersuiten, die in Partitur und Stimmen erschienen sind.
2. Augustheft syOö
507