dem ernen mehr an Belehrung und
Anregung, dem andern, der für all
das zu gescheit ist, mehr an dem
heiteren Behagen eines freundlichen
Ausruhens von Zank und Kampf.
Streit und Kampf müssen sein,
und wir streiten mit, aber sie müssen
nicht überall sein. Es braucht
auch Erholungsstätten im Leben, in
denen man nicht nur Ruhe findet,
sondern auch Nahrung zum Wieder-
aufbau des gesunden, fröhlichen
Menschentums. Solch eine wollte
der „Dürerbund" mit dem „Ge-
sundbrunnen^ baun. Hier können
unsre Bolksgenossen sich finden vom
Konservativen und Strengkatholi-
schen bis zum Sozialdemokraten,
denn „hier bin ich Mensch, hier
darf ich's sein" — hier bleiben ein-
mal alle die Kämpfe draußen.
Ist das eine Beengung? Ach, es
gibt ja so unsäglich viel, was nicht
vorwärts kommt, weil es die Par-
teien immer bloß zwischen sich hin-
und herwerfen, verbünden wir uns
doch für die Güter, die wir alle
hochschätzen! Wer die Bedeutung
eines guten, parteilosen Volkskalen-
ders zu würdigen weiß, der rein der
Sache wegen gemacht ist, der prüfe
den „Gesundbrunnen". Damit ist
alles gewonnen, denn das hoffen
wir zuversichtlich: wer ihn un-
befangen prüft, der wird ihn emp-
fehlen. Nicht nur empfehlen, er
wird alles Seinige tun, um ihn
zu verbreiten. Wird ihn ver-
schenken, wird auf ihn aufmerksam
machen, wird bei Vereinen, Schulen,
Gemeinden usw. für seine Ein-
führung arbeiten. Der „Gesund-
brunnen" geht schon in großer Auf-
lage über Land, soll er aber wirken,
wie er wirken könnte, so müßte er
Dutzende von schlechten Kalendern
verdrängen und Dntzende von
mittelmäßigen ergänzen und in
einer Million von Abzügen ver-
breitet werden. Daß dies möglich
sei, dafür sorgen ja seine billigen
Partienpreise.
Der Redaktionsausschuß des „Ge-
sundbrunnens" hat natürlich Iahr
für Iahr bei der Arbeit gelernt,
es versteht sich von selbst, daß der
Kalender jedes Iahr besser gewor-
den ist. Freilich auch, daß er
immer noch besser werden muß und
will. Wenn wir sein Lob singen,
singen wir überhaupt kein Selbst-
lob. Dem Dürerbund steht durch
seine eigenen Beziehungen und Ver-
öffentlichungen sowie durch die des
Kunstwarts soviel Material zur bil-
ligen oder ganz kostenlosen Ver-
fügung, daß ein rein geschäftliches
Unternehmen gar nicht in Wettbe-
werb mit dem „Gesundbrunnen"
treten kann. Diesmal bringt er be-
sonders schöne Beiträße von Raabe
und Rosegger, von seinen übrigen
Autoren nennen wir nach dem
Abc Avenarius, Baron, Brandes,
Breth, Brethfeld, Ebner-Eschenbach,
Egloffstein, Ehrhardt, Grafe,
Graupner, Füßer, Klopfer, Ulbricht,
Ullmann. Bilder bringt er sehr
schöne von Rudolf Schäfer, dann
solche von Bauriedl, Busch, Diefen-
bach, Diez, Fidus, Giese, Kalckreuth,
Kampmann, Konewka, Sieck, Schiestl,
Fritz Phil. Schmidt und an-
deren, das muntere farbige Geleit-
bild hat uns Ludwig von Zumbusch
gestiftet. Noten bringt er auch.
Aber keine Annoncen, seine 22^
Seiten sind nur wirkliche „Gaben".
Wir haben wieder einen Volks-
kalender, wie wir ihn brauchen, nun
säe man ihn aus! Zu beziehen ist
er vom Geschäftssührer des Dürer-
bundes, Georg D. W. Callwey in
München. Der etwaige Reinertrag
kommt restlos unsern gemein-
nützigen Zwecken zugut.
Zum Schlusse sagen wir noch
allen Dichtern, Schriftstellern,
Künstlern und Verlegern den herz-
lichsten Dank, die durch ihre Mit-
2. Oktoberheft s57
Anregung, dem andern, der für all
das zu gescheit ist, mehr an dem
heiteren Behagen eines freundlichen
Ausruhens von Zank und Kampf.
Streit und Kampf müssen sein,
und wir streiten mit, aber sie müssen
nicht überall sein. Es braucht
auch Erholungsstätten im Leben, in
denen man nicht nur Ruhe findet,
sondern auch Nahrung zum Wieder-
aufbau des gesunden, fröhlichen
Menschentums. Solch eine wollte
der „Dürerbund" mit dem „Ge-
sundbrunnen^ baun. Hier können
unsre Bolksgenossen sich finden vom
Konservativen und Strengkatholi-
schen bis zum Sozialdemokraten,
denn „hier bin ich Mensch, hier
darf ich's sein" — hier bleiben ein-
mal alle die Kämpfe draußen.
Ist das eine Beengung? Ach, es
gibt ja so unsäglich viel, was nicht
vorwärts kommt, weil es die Par-
teien immer bloß zwischen sich hin-
und herwerfen, verbünden wir uns
doch für die Güter, die wir alle
hochschätzen! Wer die Bedeutung
eines guten, parteilosen Volkskalen-
ders zu würdigen weiß, der rein der
Sache wegen gemacht ist, der prüfe
den „Gesundbrunnen". Damit ist
alles gewonnen, denn das hoffen
wir zuversichtlich: wer ihn un-
befangen prüft, der wird ihn emp-
fehlen. Nicht nur empfehlen, er
wird alles Seinige tun, um ihn
zu verbreiten. Wird ihn ver-
schenken, wird auf ihn aufmerksam
machen, wird bei Vereinen, Schulen,
Gemeinden usw. für seine Ein-
führung arbeiten. Der „Gesund-
brunnen" geht schon in großer Auf-
lage über Land, soll er aber wirken,
wie er wirken könnte, so müßte er
Dutzende von schlechten Kalendern
verdrängen und Dntzende von
mittelmäßigen ergänzen und in
einer Million von Abzügen ver-
breitet werden. Daß dies möglich
sei, dafür sorgen ja seine billigen
Partienpreise.
Der Redaktionsausschuß des „Ge-
sundbrunnens" hat natürlich Iahr
für Iahr bei der Arbeit gelernt,
es versteht sich von selbst, daß der
Kalender jedes Iahr besser gewor-
den ist. Freilich auch, daß er
immer noch besser werden muß und
will. Wenn wir sein Lob singen,
singen wir überhaupt kein Selbst-
lob. Dem Dürerbund steht durch
seine eigenen Beziehungen und Ver-
öffentlichungen sowie durch die des
Kunstwarts soviel Material zur bil-
ligen oder ganz kostenlosen Ver-
fügung, daß ein rein geschäftliches
Unternehmen gar nicht in Wettbe-
werb mit dem „Gesundbrunnen"
treten kann. Diesmal bringt er be-
sonders schöne Beiträße von Raabe
und Rosegger, von seinen übrigen
Autoren nennen wir nach dem
Abc Avenarius, Baron, Brandes,
Breth, Brethfeld, Ebner-Eschenbach,
Egloffstein, Ehrhardt, Grafe,
Graupner, Füßer, Klopfer, Ulbricht,
Ullmann. Bilder bringt er sehr
schöne von Rudolf Schäfer, dann
solche von Bauriedl, Busch, Diefen-
bach, Diez, Fidus, Giese, Kalckreuth,
Kampmann, Konewka, Sieck, Schiestl,
Fritz Phil. Schmidt und an-
deren, das muntere farbige Geleit-
bild hat uns Ludwig von Zumbusch
gestiftet. Noten bringt er auch.
Aber keine Annoncen, seine 22^
Seiten sind nur wirkliche „Gaben".
Wir haben wieder einen Volks-
kalender, wie wir ihn brauchen, nun
säe man ihn aus! Zu beziehen ist
er vom Geschäftssührer des Dürer-
bundes, Georg D. W. Callwey in
München. Der etwaige Reinertrag
kommt restlos unsern gemein-
nützigen Zwecken zugut.
Zum Schlusse sagen wir noch
allen Dichtern, Schriftstellern,
Künstlern und Verlegern den herz-
lichsten Dank, die durch ihre Mit-
2. Oktoberheft s57