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Kussmaul, Adolf
Jugenderinnerungen eines alten Arztes — Stuttgart, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.15258#0515

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L-chluß.

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bedürfen und schon in der Kindheit daran gewöhnt wurden, morgens
gleich beim Aufstehen ein flüchtiges kaltes Wannenbad, eine kalte Brause
oder eine Abwafchung des ganzen Körpers im kalten Sitzbad zu gebrauchen!

Hiemit bin ich zum Schlusfe meiuer Erinneruugen gekommen.
Den wiederholten Anfforderungen alter und junger Freunde, meine
Lebensgeschichte zu schreiben, habe ich damit nur teilweife eutsprochen,
aber ich glaube sie nicht weiter, als bis zur Aufnahme meiner aka-
demischen Thätigkeit führen zu follen. Die spätere Periode meines
Lebens ist den Fachgenosfen hinreichend bekannt und würde andern
Lesern kaum Jnteresse bieten, wohl aber mag die Geschichte meiner
Jugend Aerzten und Nichtärzten Lesenswertes bringen. Der Weg, den
ich vom Landarzt zum klinischen Lehrer zurücklegte, hat vielfach Neu-
gierde erregt, weil er nur selten, wenn je, begangen worden ist. Meine
Erinnerungen geben darüber Aufschluß; auch liefern sie Beiträge zur
Geschichte des medizinischen Unterrichts und der Medizin selbst in der
ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, die den jüngeren Aerzten
wenig bekannt ist, sowie znr Geschichte unsres deutschen Universitüts-
wesens, unsrer Kultur und politischen Entwicklnng. Möchten die Bilder
aus meinen Jugendjahren dem Leser ebensoviel Vergnügen bereiten, als
mir ihre Aufzeichnung gewährte.
 
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