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Kutsch

Teile dazu bei, z. B. Onesimides einen Zaun, wie auch im
Asklepieion ein Privatmann einmal den alten Tempel wieder-
herstellen läßt \ ein anderer die Kosten des Pflasters am Tor
und am Altar bestreitet2. Wie lange dann der neue Kult in
dem erneuerten Heiligtum blühte, geht aus den Pesten nicht
hervor. —

Es fragt sich nun noch, ob der Aristomachos dieses
Heilgitums Beziehungen zu dem marathonischen hat. Man
wird in beiden wohl ursprünglich die gleiche Gottheit zu er-
blicken haben. Das höhere Alter wird demjenigen zukommen,
der das Grab aufzuweisen hatte, also dem marathonischen;
aber der altertümliche Kopf aus Ehamnus lehrt doch, daß
Aristomachos auch dort schon im 6. Jahrb.. v. Chr. verehrt
wurde.

III. Anaynos

Der dritte der ältesten attischen Heilheroen ist Amynos.
Er hatte seinen Sitz am Westabhang der Akropolis, wo sein
Heiligtum vom Deutschen Archäologischen Institut ausgegraben
worden ist3. Es bedeckt eine Fläche von etwa 250 qm, ist
von einer Mauer aus polygonal zugeschnittenen Burgkalksteinen
umgeben und hat an der Westseite der Nordwestecke ein Tor.
Dieses hat in römischer Zeit einen Vorbau erhalten, als die
Straße höher geworden war. Ungefähr in der Mitte der Ost-
seite sind die Beste eines kleinen Sacellums mit Opfertisch
erhalten. Vor der Südwestecke des Sacellums ist ein Brunnen,
der das für die Heiligtümer wichtige Wasser lieferte. Sonst
haben sich noch die Basen von Weihgeschenken und allerlei
Weihgaben gefunden4. Die ältesten Stücke sind Scherben
geometrischen Stils, aber sie erweisen noch keinen Kult. Da-
gegen hat das Heiligtum schon im (5. Jahrhundert in Ansehen

1 S. 27. 2 S. 28.

3 Dörpfeld bei Körte, Ath. Mitt. XVIII 1893, 231 ff.; XXI 1896, 287ff.
Vgl. Judeich, Topogr. v. Athen 259 ff., Hiller v. Gaertr. in Paury-Wiss.
Eealenc. Suppl. I 73. 4 S. ti. 54 ff. 124 ff.
 
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