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16

Kutsch

hier in der Überzahl1. Unter den Funden ist ein Relief des
4. Jahrhunderts hervorzuheben2, auf dem ein Mann, wahr-
scheinlich der Archon von 339/8, Lysimachides, Lysimachos'
Sohn, aus Acharnai8, ein geheiltes Glied (Bein mit Krampf-
ader) darbringt; diese Art der Darstellung kehrt nicht wieder.

Die Bodenständigkeit des von keinem Schriftsteller er-
wähnten Kultus zeigt ein kleiner Altar aus der ersten Hälfte
des 1. Jahrhunderts v. Chr. *. Er ist Amynos, Asklepios und
Hygieia geweiht und datiert nach dem Priester Sophokles,
Adoptivsohn des Philotas, leiblicher Sohn des Dionysodoros;
wir kennen die Familie dieses Priesters aus Inschriften als
sehr angesehen. Da das Heiligtum nie zerstört oder überbaut,
sondern einfach verlassen zu sein scheint, hat der Kult des
Amynos offenbar bis ins späte Altertum bestanden.

IV. Asklepios

An der Akropolis

Von allen Heilgottheiten hat in Attika Asklepios die
größte Bedeutung erlangt, sobald er einmal im Jahre 420 ein-
geführt war. Diesen Zeitpunkt hat A. Koerte5 aus der In-
schrift Nr. 40 ermittelt. Da Dragumis 6 einige von Koerte
abweichende Ansichten über die Urkunde vorgetragen hat,
bedarf sie nochmals der Durchsicht.

Vom Ende der zweiten Zeile ab ist sie verständlich; er-
halten ist nämlich . NEA6QN .EO . . und vom vorletzten Buch-
staben das linke untere Viertel eines Kreises, also entweder
0 oder 6. Die Konjektur Koertes ö\pe ist daher zu verwerfen,
wenn er sich auch auf Philostr vit. Apoll. IV 18' stützt.
Dragumis wird richtig [Z]ed[#e] ergänzen, da nach dem Ab-
klatsch 8 nicht Reste von J (Koerte), sondern von Z vorhanden

1 S. 124 ff. 2 AaO. Nr. 1.

n Ath. Mitt. XXI 1896, 308. 4 Nr..20.

'•> Mb. Mitt. XVIII 1893, 247ff.; XXI 1896, 313f.

6 Eph. arch. 1901, 9Sff. ' S. unten 17 Anm. 5.

s Ich konnte Abklatsche Koertes aus dem Jahre 1893 benutzen.
 
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