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Kunsthaus Lempertz <Köln> [Hrsg.]
Katalog der reichhaltigen, nachgelassenen Kunst-Sammlung des Herrn Karl Thewalt in Köln, Bürgermeister a. D.: Kunsttöpferei, Krüge, Glas, Elfenbein, Buchs, Kehlheimer Stein, Marmor, Alabaster, Gold und Silber, Niello und Emaille, Bronze, Kupfer, Plaketten, Zinn, Eisen, Uhren und astronomische Instrumente, Geräte, Waffen, Leder, Textilarbeiten, Porzellane, Möbel, Gemälde, Medaillen und Münzen, römische Altertümer, Stiche, Bücher und Kataloge ; Versteigerung zu Köln, Mittwoch den 4. bis Samstag den 14. November 1903 im Saale der Bürgergesellschaft ... — Köln, 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.16863#0102
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86

Uhren und astronomische Instruinente.

1287. Cassette. Holz mit eisernen getriebenen Reliefplatten belegt. Auf dem Deckel Bacchischer Zug. Auf den Seitenflächen.

Rolhverkornament, mit Maske, Behangtüchern und Insekten belebt. Auf vier Bronzefüssen in Gestalt von Kriegern.
Italienisch, XVI. Jahrh. Höhe 10 cm, Breite ^U/äCm, Tiefe 15 cm.

1288. Rechteckiger Kasten von hartem Holz, reich mit gotischen Eisenbändern beschlagen, mit Schloss und Deckelgriff.

Ohne Schlüssel.

Um 1500. Höhe 4 cm, Länge 15 cm, Tiefe 4'/g cm.

1288 a. Büste eines bartlosen Mannes. Eisenguss auf rundem Sockel.

Deutsch, um 1800. Höhe 51 cm.

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XIV. Uhren und astronomische Instrumente.

1289. Hohe sechseckige Standuhr mit Kuppelaut'bau, von Goldbronze, reich ciseliert und graviert. Weit ausladendes Fuss-

gestell auf sechs Delphinfüssen, mehrfach abgestuft und reich profiliert. Daraut' erhebt sich der von Säulen
flankierte, turmförmige Mitteibau als Uhrgehäuse; auf zwei Seiten Zifferblätter, das eine mit figürlicher Darstellung
graviert; auf den Ubrigen Flächen ovale Lapislazuli-Platten in vorstehender Umrahmung. Der sechseckige Kuppel-
aufbau ist im untern Teil gewölbt und von sechs Obelisken, die die Säulen fortsetzen, umstellt, dazwischen Cherubin-
köpfe. Darüber Laternen mit Lapislazuli-Ovalen zwischen Galerien. Als Abschluss ein von obeliskförmiger Spitze
gekröntes Kuppeldach. Die Fläche des Fusses, des Gehäuses und der Kuppel reich ornamentiert mit Rollwerk,
Blättern und Fruchtbündeln. Zwischen dem Ornament der unteren Fusswölbung drei Landschaftsscenen; die zweite
Abstufung mit sechs bunten Steinen in ovaler Fassung.

Anfaug' XVII. Jahrli. Länge 46cin, Breite des Fusses 32 cm.

1290. Standuhr von vergoldeter Bronze, vierseitig mit durchbrochener runder Kuppel, Fussplatte auf vier Löwen ruhend.

Das Gehäuse mit vier weiblichen Hermensäulen an den Ecken. Die Flächen mit verschlungenem Rankenwerk
graviert, das auf der Vorderseite ein leeres Schild frei lässt. Silbernes Zifferblatt mit Vogel in buntem Emaii,
rückseitig zwei gravierte Zifferblätter. Die Kuppel aus durchbrochenen Ranken zwischen vier reliefierten Rippen.
Als Bekrönung römischer Krieger mit Streitkolben und Schild.

Augsburg, um 1580. Ausgestellt Düsseldorf 1902. Höhe 28 cm.

1291. Standuhr von 1550, Arbeit des Niklas Lantz zu Innsbruck, aus Goldbronze mit reicher Gravierung. Viereckiges Ge-

häuse mit gewölbtem Dach. Vorspringendes Fussgestell auf vier Sphinxgestalten ruhend, graviert mit vier liegenden
nackten Frauengestalten von Früchten und Blumcn umgeben. Das Gehäuse von gravierten Pilastern eingefasst. Auf
der breiten Vorder- und Rückseite silberno Zifferblätter mit Gravierung, desgleichen auf einer Schmalseite, die
übrige Fläche mit figürlichen Scenen bedeckt. Vorne Scenen mit Jonas und Lot, rückwärts Opferung Isaaks und
die Evangelisten Markus und Lukas. Auf den Schmalseiten die Gestalt der Fortuna nach II. S. Beham und Pyramus
und Thisbe. Die Gravierungen meist mit M K monogrammiert. Die die Glocken bergende Kuppelwölbung, graviert
mit Medaillonköpfen mit durchbrochenem Grund : Die Langseiten mit Ehepaar, die Schmalseiten mit Frauenbüste,.
in den Zwickeln Kleinmeisterlaub. Die Gewölbe-Rippen mit Knöpfen besetzt. Als Knauf Statuette eines Amors mit
Bogen und Köcher. Auf dem oberen Rand des Gehäuses die Inschrift: NIKLAS LANTS 16 (Stempel N_) 50 VHR
MACHER INNSPRVG.

Innsbruck, 1550. Höhe 25V2 cm, Fussgestell Breite 18 cm, Fussgestell Tiefe lU/2cm.

1292. Standuhr von vergoldeter Bronze. Viereckiger Aufbau mit vorspringender Fussplatte, auf vier phantastischen Tier-

tussen ruhend. Die Fussplatte mit Personifikationen der vier Elemente und liegönden Gestalten von Tugenden im
Relief gesclimückt, der von dreiviertel Säulen flankierte Aufbau mit silbernen Plaketten belegt. Auf der Seite des
Zifferblatts liegender nackter Knabe mit Totenkopf und Sanduhr, bez. Jacob Stevensen und die Inschrift: FVGIT-
AETAS-VT VMBRA, in den übrigen je eine allegorische Frauengestalt, sitzend unter Rundbogen mit Landschafts-
ausblick: Caritas, Prudentia und Fides. Über dem Aufsatz, von vier mit Hermen besetzten Bügeln überwölbt, die
Glocke. Knauf in Gestalt eines Landsknechtes.

Deutsch, XVI. Jahrh. Höhe 22 cm.

1293. Standuhr von vergoldeter Bronze, ähnlich der vorigen Nummer. Gehäuse und Fussteil in gleicher Ausführung;

ebenso das Zifferblatt, jedoch ohne den Meisternamen; die Silberplaketten nach Peter Flötner. Invidia (Lange Nr. 100),
Mercur (Lange Nr. 16) und Prudentia (Lange Nr. 95, doch hier als Hoffart). Die Glockenkuppel mit durchbrochenem
Fries von Tieren in Ranken, darunter gravierter Streifen mit Medaillonköpfen und Laubwerk. Als Knauf ein Obelisk.
Deutsch, XVI. Jahrh. Höhe 21 cm.
 
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