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Kunsthaus Lempertz <Köln> [Hrsg.]; Kunsthaus Lempertz [Hrsg.]; M. Lempertz' Antiquariat (P. Hanstein) [Mitarb.]
Math. Lempertz'sche Kunstversteigerung: Nachlass Frau Helene Tepelmann, geborene Vieweg auf Schloss Wendhausen bei Braunschweig: Gemälde alter Meister des 15. bis 18. Jahrhunderts, neuzeitliche Gemälde, italienische Majoliken, deutsche und holländische Fayencen, Gläser, ostasiatisches Porzellan, deutsches Steinzeug, Taschenuhren, Dosen, Medaillen und Plaketten, Nürnberger Edelzinnteller, versch. Metallarbeiten, Plastiken, Kästchen, antike Möbel, Teppiche : mit 54 Bildtafeln ; [1. und 2. Februar 1940] — Köln, Nr. 405.1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.7117#0007
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Die in nachstehendem Katalog beschriebene Sammlung Frau Helene Tepelmann
geb. Vieweg auf Schloß Wendhausen bei Braunschweig gehört in ihrer Gesamt-
heit dem vorigen Jahrhundert an und reicht mit einzelnen Beständen noch tief
in seine erste Hälfte hinein. Sie ist ein beträchtlicher Teil der ehemaligen
Sammlung Heinrich Vieweg (1826—1890), der nach seinem Vater Eduard
Vieweg Inhaber der alten, noch im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts
gegründeten weltbekannten Verlagsbuchhandlung Friedrich Vieweg & Sohn
in Braunschweig war. Er baute während der siebenziger und achtziger Jahre
den von seinem Vater und teils noch von seinem Großvater H. W. Campe ererbten
Kunstbesitz unter der tatkräftigen und ausschlaggebenden Hilfe seines Freundes
und Braunschweiger Landsmannes Wilhelm von Bode zu einer hochbedeutenden
Sammlung aus, die unter solch kundiger Ägide und fortwährender Betreuung
und Förderung sich reinhalten konnte von Fehlversuchen und von allem
tastendem Umherirren im Unzulänglichen, dem die meisten Sammler in der
ersten Zeit ihres Werdeganges gar zu leicht verfallen. Bode kaufte selbst au:f
seinen zahlreichen deutschen und italienischen Kunstreisen für den Freund ein,
und eine Menge der besten Erwerbungen wird ihm verdankt.
Der auf Schloß Wendhausen untergebrachte, nunmehr von Frau Tepelmann
(Heinrich Viewegs Tochter) hinterlassene Teil der alten Sammlung enthält
noch manche Stücke aus ihren ersten Anfängen, in der Hauptsache aber
Erwerbungen aus den achtziger Jahren, die unter Bodes unmittelbarem Einfluß
gemacht wurden.

Die Hauptbedeutung des Nachlasses Frau Tepelmann liegt in seinen Beständen
an alten Gemälden sowie in der recht ansehnlichen Kollektion italienischer
Majoliken. Die übrigen Teile, wie z. B. das kleine, schöne Ensemble der
„Edelzinn-Arbeiten", die deutschen und holländischen Fayencen, die vielen
dekorativen China-Porzellane usw. sind um diesen Kern herumgewachsen.
Unter den frühen deutschen Tafelbildern hebt sich besonders heraus der
„Salvator mundi" von Barthel Bruyn d. Ä., von Friedr. Winkler als „reifes
Werk aus der besten Zeit des Meisters" bezeichnet. Die Tafel gehört zu den
ältesten Beständen der Sammlung und stammt noch aus dem Besitz von
H. W. Campe (1770—1862). — Ein zweites deutsches Tafelgemälde, um 1500

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