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https://doi.org/10.11588/diglit.12999#0033
Erscheinen, monatlich dreimal. — Man abonnirt bei allen Buch- M
undKunsthandlungen, allenPostamternundZeitungserpeditionen.
Preis für einen Band von24Nummern3fl. rhein,, oder 1 Rthlr.
21 Sgr. Einzclne Nnmmern kostcn 9 kr. rhein., oder 3 Sgr.
Zweckeffen und Dankadreffe der Pferde
Gestern fgnd hier, so meldct ein mcklenburgischer Cor-
respondent, auf der zu Volks- und ähnlichen populären Festen
schr geeigneten Eselhaide das erste große Zwcckcssen un-
serer emancipationstüchtigen Pferde statt. Die Gesellschaft bc-
stand ihrer äußeren Farbc nach aus Schimmcln, gtappen,
FüchscN, Braunen und bunt Geflcckten; nach ihrer inneren
aus Radikalcn, Absolutisten, Liberalcn, llltramontanen, Cou-
servativen und Jndifferentisten. Allein die grcllen llnter-
schiede dcr Farbe, Geburt und Bcschäftigung schiencn gänz-
lich aufgchoben vder doch sür den Augenblick vergessen, dcnn
Alle vereinigte der große Zweck des Zwcckessens, das Fres-
sen. Sei der crreicht, hicß es im Festprogramm, so komme
an das souveraine Menschengefchlecht.
der andere, der Entwurf einer Dankadresse an das souve-
raine Geschlecht der Menschen von selbst. Aus Ilücksichtcn der
Ehrfurcht gegen crwähntes souvcraines Geschlecht war die Be-
rathung eine gehcime, und ich bin nur durch einen glücklichen
Zufall in den Stand gesctzt, die mit großer Majorität be-
schloffene Dankadresse ihrem ganzen Jnhalte nach zur Kunde
des großen Publikums zu bringen. Sie lautct tvie folgt:
Allergierigstes Volk,
Alles verschlingendes, Peitschen schwingendes
Mens chengeschlccht!
Mit devotester Nührung und bcreitwilligstcm Zittcrn
haben Eurer großmächtigen Peitsche untcrthänigsten Pferde
vernommen, wie Eure Allgierigkeit auch uns endlich gcwürdigt,
von Menschen verspeist zu werdcn. Wir crkennen darin
Dero allergnädigste Huld, uns von nun an nicht allein vcr-
mittelst der Peitsche langsam, sondern mit dcm Mcsscr
rasch zu Tode fördern zu wolleu; serner, dafi wir nicht
mehr wie gemeine Escl auf dcn Schindanger geschleift , dort
mit demsclbcn Blesser, womit man eben erwähiite, gcmeine
Esel und noch schlechtercs Volk umbringt, ermordct, sondcrn
in ciner gchörigen Schlächtcrci mit dcm ordentlichcn Schlacht-
messcr hingerichtet werdcn sollcn. Auch die große Ehre, daß
wir nicht mehr von Raben uud Hunden verzchrt, sondern in
Derv eigcnem mcnschlichem Magcn cine Nuhestatt stndcn
werdcn, gcht uns tics zu Herzcn. Bcsondcrs abcr sind Dcrv
getreucn Pferde von inuigcm Dank durchdrungen für die
Gnade, daß Dcro gierige Mcnschlichkeit für gut gefunden,
uns in den Rang des Rindviehcs und besondcrs der sehr
begünstigtcn Ochsen zu crhcbcn. Knüpft sich doch an dicsc
undKunsthandlungen, allenPostamternundZeitungserpeditionen.
Preis für einen Band von24Nummern3fl. rhein,, oder 1 Rthlr.
21 Sgr. Einzclne Nnmmern kostcn 9 kr. rhein., oder 3 Sgr.
Zweckeffen und Dankadreffe der Pferde
Gestern fgnd hier, so meldct ein mcklenburgischer Cor-
respondent, auf der zu Volks- und ähnlichen populären Festen
schr geeigneten Eselhaide das erste große Zwcckcssen un-
serer emancipationstüchtigen Pferde statt. Die Gesellschaft bc-
stand ihrer äußeren Farbc nach aus Schimmcln, gtappen,
FüchscN, Braunen und bunt Geflcckten; nach ihrer inneren
aus Radikalcn, Absolutisten, Liberalcn, llltramontanen, Cou-
servativen und Jndifferentisten. Allein die grcllen llnter-
schiede dcr Farbe, Geburt und Bcschäftigung schiencn gänz-
lich aufgchoben vder doch sür den Augenblick vergessen, dcnn
Alle vereinigte der große Zweck des Zwcckessens, das Fres-
sen. Sei der crreicht, hicß es im Festprogramm, so komme
an das souveraine Menschengefchlecht.
der andere, der Entwurf einer Dankadresse an das souve-
raine Geschlecht der Menschen von selbst. Aus Ilücksichtcn der
Ehrfurcht gegen crwähntes souvcraines Geschlecht war die Be-
rathung eine gehcime, und ich bin nur durch einen glücklichen
Zufall in den Stand gesctzt, die mit großer Majorität be-
schloffene Dankadresse ihrem ganzen Jnhalte nach zur Kunde
des großen Publikums zu bringen. Sie lautct tvie folgt:
Allergierigstes Volk,
Alles verschlingendes, Peitschen schwingendes
Mens chengeschlccht!
Mit devotester Nührung und bcreitwilligstcm Zittcrn
haben Eurer großmächtigen Peitsche untcrthänigsten Pferde
vernommen, wie Eure Allgierigkeit auch uns endlich gcwürdigt,
von Menschen verspeist zu werdcn. Wir crkennen darin
Dero allergnädigste Huld, uns von nun an nicht allein vcr-
mittelst der Peitsche langsam, sondern mit dcm Mcsscr
rasch zu Tode fördern zu wolleu; serner, dafi wir nicht
mehr wie gemeine Escl auf dcn Schindanger geschleift , dort
mit demsclbcn Blesser, womit man eben erwähiite, gcmeine
Esel und noch schlechtercs Volk umbringt, ermordct, sondcrn
in ciner gchörigen Schlächtcrci mit dcm ordentlichcn Schlacht-
messcr hingerichtet werdcn sollcn. Auch die große Ehre, daß
wir nicht mehr von Raben uud Hunden verzchrt, sondern in
Derv eigcnem mcnschlichem Magcn cine Nuhestatt stndcn
werdcn, gcht uns tics zu Herzcn. Bcsondcrs abcr sind Dcrv
getreucn Pferde von inuigcm Dank durchdrungen für die
Gnade, daß Dcro gierige Mcnschlichkeit für gut gefunden,
uns in den Rang des Rindviehcs und besondcrs der sehr
begünstigtcn Ochsen zu crhcbcn. Knüpft sich doch an dicsc