Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
WvsMv McLN^.

Erscheinen monatlich dreimal. — Man abonnirt bei allen Buch- F L Preis für einenBand von 24 Nummern 3 fl. rhein., oder 1 Rthlr.

undKnnsthandlungen, allenPostämternundZeitungserpeditionen. E „ ' -E 21 Sgr. Einzelne Nummern kosten 9 kr. rhein., oder 3 Sgr.

Peter Schnabel,
der Uaritätenkrämer.

Mein ganzer Raritätenkram ist alter Trödel gewor-
den, um den keine Seele sich kümmert. Jung und Alt
schwärmt sür das Neue, jeder Tag bringt schockweise neue
Neuigkeiten und jede Neuigkeit steigert meine Verlegenheit.
Wer dabei mehr in's Gedränge kam, als ich, der trete her:
er soll heut Alles umsonst sehen.

Es kommen Arm in Arm Louis Philipp, Metternich
und der Prinz von Preußen.

Ah sieh da! der hohe, höchste und allerhöchste Adel wird
nun mein verehrtes Publikum. Zu spät, meine Herren, zu
spät! Hätten Sie ftüher Unsereinen gehört, dann hätten Sie
heute schwcrlich Zeit dazu. Uebrigens freut cs mich recht
herzlich, Sie so müffig zu wissen. Jch habe Jhnen allerlei
zu zeigen; allein ich habe kein Verschönerungsrohr, kein
privilegirtes Hof-Kaleidoscop, Sie müssen hicr schon vorlieb
nchmen, die Sachen zu sehen, wie Sie wirklich sind.

Jhr wichtigstes Geschäft war stcts die Soldaten-Spielerei;
ich will daher vor Allem die Hundcrttausende vor Jhnen
defilircn lassen, trotz denen Sie so herablassend geworden sind.

Sehen Sie! den Zug cröffnen die 200 kurhessischen
Husaren, welche, wie Sie wissen, „zur Beruhigung der Ge-
müther nach Hanau gegangen sind." Die Worte des Kur-
sürsten an die Marburger Deputation: „Keine Bier-
brauer regieren, Universität aufheben, Au-
dienz beendigt!" waren ihre Parole.

Prinz von Preußen. Schöne Männer, diese Be-
ruhigungs - Husaren!

Peter Schnabel. Allein nicht „stegreicher" als ihre
Kameraden in Berlin und an andern Orten. Ucberall ant-

18
 
Annotationen