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Jn harte Feffeln schlägt, und zu der schwersten ArLeit zwingt.
Es werden solchen Sträffingen die Köpfe glatt geschoren,

Und überdieß ein Brandmal auf die Haut gedrückt;

Wenn Einem auch die Flucht gelingt, so ist er doch verloren,
Wird seiner Schande Stempel durch ein Späheraug' erblickt.
Jn neu'rer Zeit hat ffch ein großer Unfug eingeschlichen,
Der uns're Frauen sehr beleidigt, und mit Recht empört,

Es wird mit der Galeere auch der Eh'stand oft

verglichen,

Und solch' ein Frevel ist doch wabrlich unerhört'

Es läßt sich auck, wenn wir der Worte Sinn verbinden,
Kein Grund entdecken, der entschuldigt, daß man sie

vergleicht,

Es sind in Veiden keine Aehnlichkeiten aufzusinden,

Nur unsre Schönen recht zu ärgern wird dadurch erreicht.
Die Ehe lohnt die Treue mit der Liebe stillem Glücke,

Und macht aus einem halben einen ganzen Mann,

Nun werft auf den Galeeren-Sträffing Eure Blicke
Und sagt, ob man die Beiden denn vergleichen kann?

Der Jüngling führt die Heißgeliebte in dem Brautgewande
Mit einem Myrthenkranz im Haar' in seine Wohnung ein,
Und den Galeeren-Sklaven schmiedet man in Eisenbande,

Und läßt ihn Nachts mit seinem stummen Schmerz allein.

Nie wird bei uns dem Bräutigam der Kopf geschoren,

Es gehen ihm die Haare aber später dennoch aus,

Wird ihm nur regelmäßig alle Jahr' ein Kind geboren,

Und kommen die Doctoren täglich in das Haus. —

Es ward noch nie gehört, daß man die Eh'stands-Kandi-

daten

Von andern Männern ausgeschieden hat durch einen

Brand,

Und wenn auch Manche noch im led'gen Stande Brände

hatten,

So zeigte sich davon doch keine Spur im Ehestand. --

Und dennoch glauben wir, es sei etwas herauszufinden,

Was aus Galeeren und auf Ehen gleichbedeutend paßt,
Nur mit des Mannes Freiheit nie sich läßt verbinden,
Und wenn es ihn auch nur mit einem Rosenband umfaßt. —
Wie lautet dieses Wunderding? hör' ich die Frauen fragen,
Was soll in Ehen AehnlicheS mit der Galeere sein?

Auf Jhre Nachsicht zählend, wag' ich's was ich weiß, zu sagen:
Das 5chließen aufdie Lebensdauer haben beide gauz

gemein.

Häupter und Köpfe


Wie die löbliche Justiz das Gras wachsen hört und ein
grauenvolles Verbrechen des Münchener demokratischen Ver-
eins zu wittern vermeint.

2.

Wie dte löbliche Justiz durch die löbliche Polizei noch
vor der loblichen Morgenröthe die Demokraten ihrer „Häup-
ter" beraubt, dieselben mit unterdrücktem Jubelgeschrei von
dannen schleppt und sämmtlich in einen sehr finstern Sack
zu stecken geruht, worauf sogleich allergeheimstes Tribunal
in's Leben tritt.
 
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