D ie neuere Welt ist im Besitz einer beträchtlichen Anzähl von Kunstwerken
des Alterthums, welche den Antinous, jenen berühmten Liebling des Kaisers
Hadrian, unverkennbar darstellen. In Statuen, Büsten, erhobenen Werken, auf
Gemmen und Münzen ist das Bildniss dieses schönen Jünglings auf uns gekom-
men. Noch wichtiger, als er dem blossen Geschichtsforscher durch seine Ver-
bindung mit Hadrian erscheint und durch die Folgen, welche dieses Verhalt-
niss nach seinem Tode erzeugte, ist er daher dem Alterthumsforscher und zu-
wächst dem Kunstgelehrten durch diese Denkmäler geworden, welche seine Ge-
stalt verewigt haben. Einige derselben hat man zu dem Höchsten und Vortrefs-
lichsten gerechnet, was uns von alter Bildnerkunst übrig geblieben ist. Merk-
würdig sind sie wenigstens fast alle im Vergleich unter -einander durch die
Mannigfaltigkeit der Darstellungsart und die aufsallende Verschiedenheit der At-
tribute, mit denen man die Gestalt des Jünglings bezeichnete. Merkwürdig
und höchst schätzbar sind sie als wichtige Dokumente von dem Zustande der
Kunst in einer der späteren Perioden des römischen Alterthums; als mannigfal-
tige Belege zu manchen Nachrichten der alten Schriftsteller über einige wichtige
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des Alterthums, welche den Antinous, jenen berühmten Liebling des Kaisers
Hadrian, unverkennbar darstellen. In Statuen, Büsten, erhobenen Werken, auf
Gemmen und Münzen ist das Bildniss dieses schönen Jünglings auf uns gekom-
men. Noch wichtiger, als er dem blossen Geschichtsforscher durch seine Ver-
bindung mit Hadrian erscheint und durch die Folgen, welche dieses Verhalt-
niss nach seinem Tode erzeugte, ist er daher dem Alterthumsforscher und zu-
wächst dem Kunstgelehrten durch diese Denkmäler geworden, welche seine Ge-
stalt verewigt haben. Einige derselben hat man zu dem Höchsten und Vortrefs-
lichsten gerechnet, was uns von alter Bildnerkunst übrig geblieben ist. Merk-
würdig sind sie wenigstens fast alle im Vergleich unter -einander durch die
Mannigfaltigkeit der Darstellungsart und die aufsallende Verschiedenheit der At-
tribute, mit denen man die Gestalt des Jünglings bezeichnete. Merkwürdig
und höchst schätzbar sind sie als wichtige Dokumente von dem Zustande der
Kunst in einer der späteren Perioden des römischen Alterthums; als mannigfal-
tige Belege zu manchen Nachrichten der alten Schriftsteller über einige wichtige
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