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Fruchtbarkeit anzusehen, die bei ihnen aus den Ueberschwemmungen des NiTs
entstand.
Aber ausser diesen unbestimmten Spuren des ägyptischen Charakters, in
welchem Antinous durch die bildende Kunst auf den genannten Münzen und
nach den Bemerkungen des Epiphanius vorgestellt ward, rinden wir in einigen
grösseren, auf uns gekommenen Denkmälern ganz augenscheinlich die Beweise
für die Akkommodation seiner Gestalt an das ägyptische Götterkostum. Zwar
ist nicht wahrscheinlich, dass irgend eins von diesen Denkmälern in Aegypten
selbst entstanden sey. Von den meisten weiss man es bestimmt, dass sie in
dem Umfange der Hadrians - Villa zu Tivoli gesunden worden sind, und daher
wohl nur auf römischen Grund und Boden von einheimischen Künstlern ver-
fertigt; folglich haben sie keine Gegenstände der Verehrung der Aegyptier selbst
seyn können. Dennoch aber sind sie in dem Styl und dem Charakter der ägyp-
tischen "Werke aus der späteren Periode der ägyptisch - griechischen Stylver-
mischung gebildet. Die eigene Vorliebe Hadrian's für das Sonderbare, ein eige-
ner Geschmack am Alterthümlichen und Ausländischen in Literatur und Kunst,
der ausser der ausdrücklichen Bemerkung der Schriftsteller I49), auch noch
durch so viele Kunstmonumente aus seiner Periode und ohne Zweifel auf seine
Veranlassung ausgeführt, bewiesen wird, beförderte um so leichter auf seiner
Seite diese Akkommodation an den Geschmack der Aegyptier in so vielen der
unzähligen Antinous - Bilder, die er selbst in Italien zur Befriedigung seiner
eignen Vorliebe, vielleicht zum Schmuck eines in dem Umfange seiner Villa
erbauten Antinous - Tempels, veranstaltet zu haben scheint. Da sie nicht in dem
x«9) Siehe Spart!an in Fit. Hadriani, c. XV.
Fruchtbarkeit anzusehen, die bei ihnen aus den Ueberschwemmungen des NiTs
entstand.
Aber ausser diesen unbestimmten Spuren des ägyptischen Charakters, in
welchem Antinous durch die bildende Kunst auf den genannten Münzen und
nach den Bemerkungen des Epiphanius vorgestellt ward, rinden wir in einigen
grösseren, auf uns gekommenen Denkmälern ganz augenscheinlich die Beweise
für die Akkommodation seiner Gestalt an das ägyptische Götterkostum. Zwar
ist nicht wahrscheinlich, dass irgend eins von diesen Denkmälern in Aegypten
selbst entstanden sey. Von den meisten weiss man es bestimmt, dass sie in
dem Umfange der Hadrians - Villa zu Tivoli gesunden worden sind, und daher
wohl nur auf römischen Grund und Boden von einheimischen Künstlern ver-
fertigt; folglich haben sie keine Gegenstände der Verehrung der Aegyptier selbst
seyn können. Dennoch aber sind sie in dem Styl und dem Charakter der ägyp-
tischen "Werke aus der späteren Periode der ägyptisch - griechischen Stylver-
mischung gebildet. Die eigene Vorliebe Hadrian's für das Sonderbare, ein eige-
ner Geschmack am Alterthümlichen und Ausländischen in Literatur und Kunst,
der ausser der ausdrücklichen Bemerkung der Schriftsteller I49), auch noch
durch so viele Kunstmonumente aus seiner Periode und ohne Zweifel auf seine
Veranlassung ausgeführt, bewiesen wird, beförderte um so leichter auf seiner
Seite diese Akkommodation an den Geschmack der Aegyptier in so vielen der
unzähligen Antinous - Bilder, die er selbst in Italien zur Befriedigung seiner
eignen Vorliebe, vielleicht zum Schmuck eines in dem Umfange seiner Villa
erbauten Antinous - Tempels, veranstaltet zu haben scheint. Da sie nicht in dem
x«9) Siehe Spart!an in Fit. Hadriani, c. XV.