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Lübke, Wilhelm
Grundriss der Kunstgeschichte — Stuttgart, 1864

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https://doi.org/10.11588/diglit.2899#0178
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Zweites Buch. Die klassische Kunst.

Gestalten auf diesen Vasen sind tkeils starr und leblos, • theils hastig und
eckig bewegt, die Formen des Körpers überscharf ausgeprägt, die Gewän-
der symmetrisch gefältelt. Sodann folgen die Vasen des alten Styls, der
nicht allein die Form der Gefässe manniehfaltiger bildete und die einzelnen
Werke lebendiger und schöner gliederte, sondern auch durch Vereinfachung
jener älteren Farben, durch schönere und glänzendere Färbung einen Fort-
schritt ins rein Hellenische bezeichnet. Die bloss füllenden Ornamente

Fig. 86. Vasen des schönen und des reichen Styis.

hören auf, und das zufällige Spiel derselben macht einer bedeutsamen An-
wendung Platz. Die Darstellungen werden in massiger Ausdehnung schön
im Räume vertheilt und heben sich in glänzendem Schwarz von dem kräftig
rothen Ton des Gefässes ab. Die Figuren selbst aber haben durchaus
noch die strenge Gebundenheit, die überscharfe Charakteristik der Formen,
die dem archaischen Styl der griechischen Kunst eignet.

Eine weitere Stufenreihe von Entwicklungen lässt sich sodann an den
 
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