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Yiertes Buch. Die Kunst der neueren Zeit.

land Philipp Rugendas (1666—1742), der ebenfalls auf diesem Gebiete
tüchtige Werke geschaffen hat.

Das höhere G-enre ist zunächst durch einen der ausgezeichnetsten
Meister Gerhard Terburg (1608—1681) glänzend vertreten. Er schildert
die höheren Stände seiner Zeit in all dem reichen stattlichen Pomp der
Erscheinung, in dem zierlich eleganten und doch würdevoll gemessenen
Benehmen. Dass dabei die feinste Technik in Darstellung der kostbaren
Trachten, der schimmernden Stoffe, des schweren, glänzenden Atlas und
der blitzenden Geschmeide eine Hauptbedingung sein inuss, versteht sich
von selbst. Wenn sodann durch zarte Ausbildung des Helldunkels den

Fig. 366. Genrebild Ton G. Dow. Belvederc zu Wien.

dargestellten Interieurs damaliger Wohnzimmer und Prunkgemächer ein
poetischer Beiz verliehen wird, so ist dies ein gemeinsames Verdienst der
tüchtigsten Meister des Faches. Dass aber den vorgeführten Scenen ausser-
dem ein interessanter novellistischer Zug gegeben und die Phantasie des
Beschauers zu weiterem Ausspinnen der angedeuteten Verhältnisse und
Zustände angeregt wird, ist ein besondrer Vorzug, der den Bildern dieses
Meisters einen fesselnden Zauber verleiht.

Nicht minder bedeutend ist Gerhard Dow (1613—1680), der in
Eembrandt's Schule die Eichtung auf eine unübertrefflich feine Ausbildung
 
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